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Mittwoch, 24. Dezember 2014

 Eine Fürbitte

Ich wünsche allen Menschen, Tieren, Devas und Dakinis, welche Wesen auch immer der Kosmos birgt ein frohes Weihnachtsfest.
Seien wir dankbar, dass wir leben, seien wir dankbar, dass wir anderen Menschen eine Freude bereiten können und in glückliche Gesichter schauen dürfen.

Wichtig ist mir jedoch auch, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf die Wesen lenken, die heute allein sind: Menschen, die in der Fremde verweilen, Alte, die von ihren Familien allein gelassen sind, Kranke, die in ihrem Kummer sind. Mögen Sie alle Kontakt, Liebe, gute Gespräche und inneren Frieden finden!
Ich bete gerade für diese Menschen, die verlassen, einsam und traurig sind. Bitte schaut in eurer Umgebung und schenkt ein nettes Wort oder eine liebevolle Geste.
Mögen Sie alle freudvoll und Zusammengehörigkeit finden!

Die Buddhas und Bodhisatvas und alle Wesen, die guten Herzens sind und der Erleuchtung zustreben, ich bitte Euch für diese Wesen da zu sein!

Om Namo AMITABHA Buddhaya HRI

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Euch allen ein friedliches Weihnachtsfest mit Freude und Gestilltheit im Herzen.

Geschenke - eine nachdenkliche Betrachtung
Wenn ich in diesen Tagen in die meist überfüllten Innenstadt gehe, nehme ich die Hektik wahr, die viele Menschen geradezu überfällt, noch schnell ein Geschenk zu kaufen. Meist ist es ein teures Geschenk, oftmals Luxusuhren, Schmuck oder gar ein sehr teures Parfüm. Natürlich ist es völlig in Ordnung, diese ganzen teuren Geschenke zu erwerben, jedoch frage ich mich, ist es denn notwendig? Wenn wir die Liebe zu einer Person ausdrücken möchten, braucht es meiner Meinung nach eher Individualität und Kreativität.  
Wir sollten nachfragen, was eine geliebte Person wirklich mag, wünscht oder sich erhofft. Das setzt natürlich voraus, dass wir wirklich wach sind und individuell erfragen oder spüren, womit wir wirklich einer Freundin oder einem Partner das Herz mit Freude füllen können. Also bedeutet es ein klein wenig Mühe und sensibles Fingerspitzengefühl.

Wenn wir unsere Wertschätzung durch sehr teure Geschenke wie ein Luxusparfüm oder eine Schweizer Uhr zum Ausdruck bringen wollen dann ist es in Ordnung. Aber wie viele Parfumflakons zieren die Bäder, wie viele Nobeluhren trägt der Mann wirklich und hat Freude daran oder die wievielte Perlenkette hängt am Hals der Liebsten? Wir können immer in Gefahr geraten, jemanden mit unseren Geschenken tot zu schenken, vielleicht auch, weil einige von uns ein schlechtes Gewissen haben? Sind wir immer aufrichtig gewesen und haben wir uns wirklich aufmerksam um den Partner gekümmert? Nur einige Fragen...

Wäre es nicht schön, sich Gedanken zu machen und sich zu fragen, was für ein Geschenk wirklich Freude im Herzen auslösen könnte? Dann stellen wir vielleicht überraschend fest, dass es oft die kleinen Geschenke wie ein Schal, ein Uhrenradio oder eine schönes Buch sind, die erfreuen. Auch ist eine Umarmung oder ein aufrichtiges Kompliment, das unser Herz wärmt und mit Freude gleichsam füllt, wichtiger als all der teure Rausch des Erwerbs von teuren Geschenken. 

Für viele ist dieser Rausch wichtiger als die Person, die das Geschenk erhält. Dann sind wir wieder in die Egofalle getappt und erfreuen uns nur an unserer Berauschung. Mann nennt dies oft Kaufsucht.
Nach dem Fest kommt wie bei allen Süchten dann der Katzenjammer: unser Konto ist überzogen, wir haben etwas gekauft, was vielleicht umgetauscht werden muss (die Innenstädte sind nach Weihnachten zum Beispiel voll von Umtausch willigen Menschen) und wir fragen uns wirklich, ob dieser kurze Rausch wirklich Freude und Verbindung gebracht hat?
Es kann dann passieren, dass wir ent-täuscht sind, was der erste Schritt sein kann, sein Verhalten zu reflektieren.

Wenn wir aufmerksam sind,  fein spüren, was Freude bringt und das rechte Lot beachten und zugleich unser Herz öffnen und weit werden, dann finden wir den richtigen Weg, ein wahrhaft liebevolles Geschenk zu suchen und zu finden.
Das tiefste Geschenk jedoch kommt aus dem liebevollen Herzen; es benötigt kein Preisetikett und es ist ein gebendes Herz jenseits der Konsumsklaverei.



Dienstag, 16. Dezember 2014

Hier die aktuellen Termine für den Dharma Abend im Padmavati Zentrum in Düsseldorf:
Freitag, 30. Januar 2015
Freitag, 27. Febrauar 2015
Freitag, 27. März 2015
Alle Abende beginnen wie immer um 19.30h und enden ca. um 21.30h.

Studiengruppe: Die Termine werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Newsletter: Wer den monatlichen Newsletter kostenlos erhalten möchte, bitte email an : psychandresblock@gmail.com. Ihr werdet dann in den Verteiler aufgenommen.

Montag, 8. Dezember 2014

Ein kurzer Bericht über den letzten Dharma Abend im Jahr 2014
Sabine und ich kamen ein wenig zu spät, da es im Centrum von Düsseldorf sehr schwer war, mit dem Automobil vorwärts zu kommen. Wir sind schon früher losgefahren und kamen durch die Launen des Navis nur mit einem großen Umweg ans Ziel an.
Im Hof des Padmavati Zentrums standen schon viele Mitmenschen vor der verschlossenen Tür und so konnten wir nach Öffnung hinein.

Zuerst hatte ich mich kurz für die Neu-Interessierten vorgestellt. Danach hatte Sabine das neue Praxisbuch verteilt und wir hatten einen Begrüßungstext von Shantideva zusammen rezitiert.
Anschließen gab es eine geleitete Meditation vonmir, wo wir erst einmal Liebevolle Güte füruns selber entwickelten, danach eine kurze Befindlichkeitsübung durchführten um dann zur Shamata Praktik, den Geist klar und wachsam, jedoch entspannt zu beobachten, hineinglitten. Nach ca. 25 Minuten erklang die Klangschale und anschließend gab es genug Raum, über seine Empfindungen und Fragestellungen zu reden.

Nach der Meditation hielt ich dann einen Vortrag über Mudita, Kultivierung von Mitfreude. Nach dem Vortrag war es auch möglich, Fragen und Kommentare zustellen, respektive abzugeben.

Die letzte halbe Stunde führte ich ein kleines buddhistisches Ritual durch: Mantra chanten und ein starkes Wunschgebet für alle Teilnehmer und für alle Wesen.

Zum Schluss hat Sabine dann ein Amitabha Gedicht  sehr warmherzig rezitiert.

Zu guter Letzt gab es noch einen kleinen informellen Plausch, bevor dann alle hoffentlich inspirierten Teilnehmer nach Hause gingen.

Ich möchte mich bei dem Padmavati Team sehr bedanken, die alles möglich gemacht haben in 2014 und zum "Erfolg" wirklich beigetragen haben und auch bei Sabine, welche eine liebevolle Unterstützerin und Partnerin ist. Schlussendlich auch an alle Teilnehmer. IHR seid wichtig! Danke für all die guten Dinge, die stattgefunden haben.

Im nächsten Jahr geht es weiter. Termine werden noch bekannt gegeben.

Nangpa Jig'med Sempa


Shrine in Düsseldorf.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Ethischer Rat:
Wenn wir praktizieren, ist es wichtig, seine Sprache zu behüten und auch seine Zunge. Was ist hiermit gemeint? Ich möchte hier einen Aspekt betonen:
                       
                                              "Rede nicht schlecht in Abwesenheit von anderen!"

Wir sollten dem inneren Boulevard nicht folgen, gerade ist jemand aus einer Gruppe gegangen, kaum hat er der Gruppe den Rücken gekehrt und schon wird über ihn geredet, meistens schlecht oder ironisch oder er wird herab gesetzt.

Was sind die negativen Folgen solchen Verhaltens?
Zuerst schaden wir uns selber. Wir kommen in schlechte Geisteszustände, denn wenn wir ironisch, herablassend oder unheilsam über eine abwesende Person reden, sind wir in einem Hassvollen Geisteszustand. So einfach ist das. Was bewirkt dieser schlechte Geisteszustand? Wir nähren das Üble in uns, wir schaffen Angewohnheiten, da es uns beim nächsten Mal noch leichter fällt, schlecht zu reden. So entsteht dann ein Muster des Unheilsamen. Unser Karma wird dadurch schlechter und wir verlieren den Kontakt zu unserer individuellen Ethik und Praxis.

Die Person, welche uns gerade den Rücken gekehrt hat, kann sich nicht verteidigen. Wir beschädigen den Ruf und das Ansehen der Person. Sind wir uns klar, was wir hier fabrizieren? Wir betreiben - um es mal in unserer schönen deutschen Sprache zu benennen - Zwischenträgerei. Oftmal aus dem Wunsch, unser Leben farbiger zu gestalten und dem Boulevard zu frönen.

Wenn wir solch ein Verhalten durchführen, werden vielleicht andere Gruppenmitglieder uns kritisch beäugen. "Wer so über andere redet, der redet auch schlecht von mir," könnte eine Person denken. Sie wird uns dann meiden und uns nicht mehr in Vertrauen ziehen. Also werden wir in Gefahr geraten, einsamer zu werden. Nicht gut.

Die Person über die wir in seiner Abwesenheit schlecht geredet haben, könnte, wenn sie dahinter kommt, uns stellen und sich dann von uns enttäuscht abwenden. Wenn wir dann leugnen, sind wir schlichtweg feige im Herzen. Wir verstärken Tendenzen von Verleugnung und Feigheit in uns. Auch nicht gut.

Ich bitte euch daher, unterlasst schlechte Rede. Übt euch in Zurückhaltung und Gewahrsein.


Freitag, 28. November 2014

Achtsam das Wertvolle im Blick zu haben.

Kontemplation: Der Wert von Beziehungen
Beziehungen zwischen Menschen, die in einer Partnerschaft leben, beschäftigen ganze Industrien, welche Beziehungratgeber auflegen, je nach Zeitgeist, und sorgen für Arbeit im sozial-psychologischen Komplex. Seit es Menschen gibt, gibt es Ärger, Missverständnisse oder Fehlinterpretationen zwischen Partnern. Oft wird darauf der Fokus gelegt, wo das defizitäre ist und was man verbessern oder ändern könnte um glücklicher zu sein oder zu werden. Ich möchte hier nicht darauf eingehen, hierzu gibt es genug an den oben genannten Angeboten.

Einen kleinen Aspekt möchte ich gern hier vorstellen. Es ist der Aspekt von Dankbarkeit. Was bedeutet Dankbarkeit in Beziehungen? Zuerst einmal etwas ganz grundlegendes.
Wir sollten schlicht dankbar sein, dass wir einen Partner haben, mit dem wir unser Leben teilen können. Auch wenn es mitunter Disharmonie geben mag, welche ganz normal sind, wenn zwei Egos aufeinander treffen, bedeutet es doch an sich ein hohes Gut, dass wir einen Menschen gefunden haben, der uns interessiert und der sich für uns interessiert. Wir erleben Ansprache, wir erleben Gemeinsamkeiten und wir werden von dem anderen inspiriert. Es ist doch etwas herrliches, wenn wir gleichsam in eine andere Welt eintauchen können.

Beziehungen und Partnerschaften sind hervorragende Lernfelder. Wir müssen uns auseinandersetzen, nicht unproduktiv im Streit, sondern indem wir respektvoll lernen, aufeinander Zuzugehen und Lösungen gemeinsam zu finden. Ich betone, dass wir durchaus Streiten dürfen, denn Streit bedeutet, dass ich dem jeweils anderen noch etwas wertvoll erscheine. Produktiver Streit legt genau hier drauf den Fokus. Emotionen dürfen sein, jeder darf seine Frustration, seine Bedürftigkeit und auch seinen Ärger zulassen. Ein produktiver Streit bedeutet, dass  wir zuhören können und bereit sind, Offenheit zu praktizieren um voneinander zu lernen. Unproduktiver Streit endet in kalter Wut, Rache und dem Suchen von Fehlern, nur, um dem anderen zu verletzen und ihn oder sie letztendlich im Extremfall vielleicht sogar zu vernichten.
Dieses ist dann der endgültige Verlust der Beziehung. Denn wer hasst, hat es aufgegeben, verbunden zu sein.
Worüber können wir dankbar sein? Eine Beziehung gibt immer Halt in einer sich stark veränderten Welt, wo vieles nur noch konsumiert wird, leider auch Beziehungen. Beziehung sollte immer auch die Elemente von Geduld und Wohlwollen mit einschließen. Hier können wir sehr gut an uns selber üben, wenn wir Ungeduld haben, diese zu bemerken und geduldiger zu sein. Geduld bedeutet, sich und dem anderen Raum zu geben.Wohlwollen hingegen ist der stetige Erinnerungprozess sich klar bewusst zu sein, dass Wohlwollen, Freundlichkeit und Güte an sich etwas wertvolles sind, da sie uns daran erinnern, dass wir über unser normales Alltagsbewusstsein hinaus gehen können. Wir sind mehr als nur funktionierende Ehemänner, Partner oder Ehefrauen.
Praktizieren wir Güte, Freundlichkeit und Wohlwollen sind wir mehr gewahr, wo die Reise hingehen soll. Wir erkennen, dass wir durchaus wachsen können und im positiven Sinne, mehr werden können.
Respekt wiederum bedeutet, dass wir erkennen, dass der Partner eigene Interessen besitzt, vielleicht seine Marotten hat und er oder sie auch sich entwickeln möchte. Wir können einen Partner nicht ändern! Ein Partner kann sich nur freiwillig selber ändern, wenn ihm oder ihr bewusst wird, dass er sein Herz mehr für die Partnerschaft öffnen kann. Veränderung ist immer Selbstveränderung.

Abschließend möchte ich betonen, dass ich hier nur den Aspekt von Dankbarkeit kontempliert habe. Es gibt gleichsam noch viele weitere Aspekte, die jedoch hier nicht weiter erörtert werden, da die Dankbarkeit die Basis darstellt.

Ich bitte euch alle, seht den Wert einer Beziehung, seht das Potential ein "gutes Herz" zu entwickeln, wie es der große tibetische Meister Patrul Rinpoche einst gelehrt hatte.  Seien wir dankbar, dass wir verbunden sind.
Ich versuche zu lächeln, gelingt ein wenig, schmunzel.
Aktuelle Termine:
Die erste Studiengruppe ist gestern zu Ende gegangen und ich habe Anfragen erhalten, ob es und wie es weiter geht. Ich habe mich sehr über die wirklich gute und freudvolle Atmosphäre gefreut und komme dem Wunsch gern nach.

Es wird dann nicht im Februar, sondern direkt im Januar 2015 mit einer neuen Studiengruppe weiter gehen. Wir werden uns dann im 2 Wochen Rhythmus regelmäßig sehen.
Näheres wird es in den nächsten Rundmails geben oder hier auf diesem Blog.

Ich bedanke mich bei den Teilnehmern, es hat mich gefreut, mit euch zusammen zu studieren und sich tief auszutauschen.

Der Termin des Dharma Abends am 5. Dezember im Padmavati Zentrum bleibt bestehen.

Auch möchte ich freundlich ankündigen, dass es zu diesem Abend dann endlich das Praxisbuch gibt. Sabine war sehr fleißig und hat die Seiten in die Klarsichtfolien eingebetet. Hups..."eingebettet," sollte es heißen. Danke Dir, liebe Sabine !



Mittwoch, 26. November 2014

Aktuelle Termine:
Freitag, 5. Dezember, 19.30h bis ca. 21.30h Dharma Abend. Geleitete Meditation, Vortrag und Diskussion. Padmavati Zentrum Düsseldorf, www.padmavatiwellness.de Keine kommerzielle Veranstaltung.
Studiengruppe: nächster Termin, 27. November 2014, Grundlagentexte des Buddhismus; Metta Sutta. Beginn: 19.30h bis ca. 21.30h (ausgebucht).
Nächste Studiengruppe: Februar 2015. Termine werden noch bekannt gegeben.

Montag, 24. November 2014

Belehrung: Suche die Freude
Wir sollten unser Gewahrsein öfter einmal auf die freudvollen Aspekte unseres Lebens richten. Wie oft sind wir darauf programmiert, nur Kritik zu äußern und das Defizit einer Angelegenheit im Fokus zu haben. Es ist traurig, dass viele so leben, gerade in der Welt der Wirtschaft.

Wenn ich einen solchen wirtschaftlich-rationalen Menschen vor mir sitzen habe, dann erinnere ich ihn zuerst daran, dass er/sie mir mitteilen soll, was er heute schönes und freudvolles getan hat. Erst fällt ihnen manches Mal nichts dazu ein, jedoch wenn die Person tiefer schaut, findet sich doch einiges. Manche liebe Menschen sind ein wenig verwundert, wenn sie sehen, was sie heute gutes und "Wert-volles" vollbracht haben. Ich schlage dann immer vor, eine Kladde zu kaufen um sich seiner guten Taten zu vergewissern, wenn die Person sie aufschreibt.

Erinnern wir uns: Es gibt viel an guten und wertvollen Taten in unserer Welt und viele Menschen tun dies auch. Man muss sich nur erinnern und die Anstrengung auf diese langsam zu legen.

Freitag, 21. November 2014

RV 169 - Sinfonia - Al Santo Sepolcro - Karajan ( Vivaldi ) Wirklich erstaunlich in aller Tiefe.

Belehrung: Wenn Du leidest an einer Krankheit, die schwer  Dich drückt.
Wenn wir unter einer schweren Krankheit leiden, die vielleicht Lebensbedrohlich ist, dann möchte ich hier einen Herzensrat geben.
Als erstes sei Dir bitte gewahr und bleib es auch, dass Deine Zeit begrenzt ist. Daher sei dankbar für jeden Tag und lege Deine Aufmerksamkeit auf die unscheinbaren, schönen Dinge. Sieh das Abendglühen im Sommeroder betrachte den Mond, wenn er voll am Himmel steht in der Nacht. Wenn Du ein Buch liest, erfreue Dich daran, dass Deine Augen sehen können und Dein Gehirn aufnehmen kann und Dein Geist sich an dem Buch erfreut.

Sei Dir zweitens bewusst, dass Du nackt bist. Was ist darunter zu verstehen? Lass all die neurotischen Beschäftigungen, lebe zunehmend einfacher! Erfreue Dich an einem Stück Krustenbrot, genieße den Käse und versuche, genau zu schmecken, genau zu riechen, genau zu sehen. Erfreue Dich also, dass Du es noch kannst.

Zum Dritten, gestatte Dir jeden Tag, Dich ein wenig zurück zu ziehen. Bleib bei Dir, auch wenn es nur vielleicht 10 Minuten am Anfang sind. Nimm Dir einen spirituellen Text, stimme Dich darauf ein und nehme danach Deinen Tee achtsam. Dann setzte Dich hin, lass einfach alles, was auftaucht zu. Halte nichts fest. Seien es nun Tränen oder Gedanken oder Gefühle, die Dich erreichen. Lasse zu, öffne Dich dem, was ist, sei!

Der vierte Aspekt ist, dass Du Deinen spirituellen Lehrer aufsuchst, treffe Dich häufig mit ihm oder ihr. Rede offen, schenke Dein Herz und erfreue Dich an der gemeinsamen Zeit. Dein Lehrer ist bei Dir, er liebt Dich und er ist voller Güte in dem, was er Dir sagt.

Fünftens, es ist wichtig, jeden Tag, den Du hast, gute Taten durch zu führen. Wenn Du leidest, wird Dein Herz sehr viel tiefer und auch voller Mitgefühl. Lass Dein Mitgefühl zu, sag` etwas nettes, berühre jemanden oder spende eifrig an Bedürftige. Schaffe in Deinem Geist eine Kultur der Großzügigkeit. Du wirst sehen, Dein Herz wird Lichtvoller und auch leichter.

An sechster Stelle, erinnere Dich an all die guten Zeiten, die Du verlebt hast. Baue dafür Wertschätzung auf. Sei dankbar für Deine Freunde. Erfreue Dich an all das Gute, was Du getan hast und widme es allen Wesen. 

Der siebte Hinweis ist, bereite Dich auf Deinen Tod vor. Verfasse ein Testament, gib Freunden oder Deinem Lehrer Deinen Wohnungsschlüssel, auf dass er/sie Dich selbst in finsterer Nacht erreichen können um mit Dir zu sein.
Bleibe beim Sterben soweit es geht bewusst. Sei sanft zu Dir und versuche, Dein Gutes Herz offen zu lassen, denn das hast Du, ein gutes Herz.

Für PB, meinen lieben Schüler und wahrlichen Freund zu seinem Wohl.


Montag, 17. November 2014

Zuhörend.
Belehrung: Die vier Arten des Zuhörens
Es ist wichtig,dass wir zuhören. Häufig tun wir es nicht sondern wollen nur unsere Argumente loswerden und sind verärgert, wenn der andere unserer Position nicht zustimmt.

1. Zuhören mit den Ohren
Wenn wir mit den Ohren zuhören, dann achten wir darauf, nur das Gehöre wahrzunehmen. Geräusche wie der Straßenlärm , der durchs Fenster schallt oder ein Gespräch, was neben uns stattfindet sind nicht wichtig. Mit den Ohren zuhören bedeutet, dass wir in genau diesem Augenblick präsent sind und auch präsent bleiben. Wir schweifen nicht ab und bemühen uns, nicht gleich vorschnell zu interpretieren.

2. Zuhören mit der Zunge
Wir halten unsere Zunge im Zaum. Gern redet sie einfach darauf los und ist fasziniert vom Boulevard: Wir tratschen gern, verbreiten Gerüchte oder unter- bzw. übertreiben gern. Ach, wie wir die Farbigkeit genießen, den geistigen Boulevard. Hüten wir unsere Zunge. Sie muss nicht zu allem ihren Kommentar geben und sie muss nicht überall beurteilen und sich wichtig nehmen.

3. Zuhören mit der Nase
"Der stinkt mir," oder "Das schmeckt mir, ist sehr beifällig," wie oft bemerken wir dies am Tag. Müssen wir so schnell urteilen? Sind wir bereit, unsere Meinung zu ändern oder uns überzeugen zu lassen, dass dass eine andere Position besser sein könnte? Die Frage ist bei dieser Art des Zuhörens, ob wir alles so schwarz-weiß sehen müssen und ob es nicht vieles dazwischen gibt, was nur darauf wartet, feiner wahrgenommen zu werden.

4. Zuhören mit den Augen
Wenn eine angenehme Erscheinung einer Person vor uns steht, sind wir konzentriert. Wenn eine graue Maus, also eine Person, die uns wenig interessiert, vor uns steht, hören wir nur ihre Anliegen halbherzig zu und sind abgelenkt und hoffen insgeheim, dass das Gespräch doch bald vorbei gehen möge. Wir hören mit den Augen zu. Wir lassen uns durch die Erscheinung einer Person schnell täuschen. Durch das halbherzige Zuhören entstehen oft Fehlinterpretationen und Missverständnisse. So kann Schmerz und Kummer entstehen.

Wenn wir wirklich zuhören wollen, ist es sehr wichtig, im Augenblick zu verweilen, konzentriert zu sein und nicht vorschnell Urteile zu fällen. Stellen wir uns auf eine Person ein, lassen wir uns nicht blenden oder täuschen von ihrer körperlichen Erscheinung und seien wir bereit, Mitgefühl zu entwickeln, wenn es notwendig erscheint, zu helfen und zu handeln. Seien wir auch bereit, Offenheit  und bei der Wahrheit zu bleiben wenn wir zuhören oder eine Stellungnahme abgeben. Sei aber nicht zu vorschnell. Zuhören bedeutet, ein offenes Herz zu haben, bereit sein, die Belange einer anderen Person wichtig und ernst zu nehmen und nach dem Gesagtem angemessen zu reagieren oder es zu lassen. Zuhören ist ein wichtiger Schritt, der zu einer wirklichen und aufrichtigen Kommunikation führen kann. Zuhören bedeutet auch Respekt vor der anderen Person und ihrem Anliegen zu besitzen. Versuchen wir es einmal.
Ein Schüler von mir sagte etwas kluges: " Wenn Du Visionen hast, dann ist das noch lange kein Beweis, dass Du spirituell gewachsen bist."

Mittwoch, 12. November 2014

Belehrung: 
"Wende Dich niemals ab!"
Rigdzin Shikpo
Wenn Dein Herz durch Einsamkeit, Verlust oder schmerzhaften Gefühlen gefüllt ist, ist dieser Herzensrat von Lama Rigdzin Shikpo ein gutes Heilmittel. Wie alle gute Medizin scheint sie bitter zu schmecken, jedoch nach der Verabreichung beginnt sie Dich zu heilen.
Es ist wichtig, sich den Dingen zu stellen, sie jedoch nicht zu dramatisieren. Fühlen wir zum Beispiel einen tiefen emotionalen Schmerz, lassen wir ihn zu, öffnen wir uns langsam und behutsam dem Schmerz. Es kann ganz wichtig sein, zu lernen, mit uns selbst behutsam umzugehen. Behutsamkeit bedeutet, sich auf den Weg zu machen, mit sich Freundschaft zu schließen. Gehe behutsam und gehe in Deine Geschwindigkeit; vergleiche Dich nicht mit anderen und finde Deinen individuellen Weg, mit Kummer und Schmerz umzugehen.
Wenn Du beginnst, Freundschaft mit Dir zu schließen, wirst Du den Schmerz nach und nach nicht mehr als Deinen Feind ansehen sondern als eine Möglichkeit, vorwärts in Deiner Entwicklung zu gelangen. Alles braucht Zeit, nimm sie Dir. Übe Dich in freundlicher Geduld. Stelle Dich mit einer Sanftmut, wie es Pema Chödrön oft betont, dem Schmerz und der Betrübnis. Mache Dir auch klar bewusst, dass Leid zu unserem Leben gehört, dass es jedoch oftmals nur verstanden werden möchte. Wende Dich zu! Übe, wo es geht! Vergiss aber nicht, dass es auch Freude gibt. Sei bereit, sich auch der Freude zuzuwenden. Wenn Du solches beachtest, beginnst Du ein spiritueller Krieger zu werden. Mut, Tatkraft und Liebe sind Deine Waffen, Achtsamkeit Dein Schild, Mitgefühl und Liebe Deine lichtvolle Rüstung.

Gregorio Allegri: Miserere


Allegris Miserei Mei, Deus begleitet mich schon mein ganzes Leben. Solch eine Reinheit und solch eine spirituelle Tiefe. Seit Jahrzehnten gehört und es niemals leid geworden. Ein Meisterstück der abendländischen Kultur, ein Geschenk an die Menschheit.

Montag, 10. November 2014

Offene Weite. Nichts zu verlieren - nichts zu gewinnen.
Belehrung: 
Werde kein Funktionär
Wenn wir lehren, ist es besonders wichtig, nicht zum Funktionär zu werden und über die Religion zu reden anstatt aus ihr heraus. Wenn Du Deine Praxis verlierst, verlierst Du letzendlich Dich selber. Nur aus einer tiefen und intensiven Praxis heraus, also aus Wissen und eigener Herzenserfahrung heraus ist es möglich, authentisch zu lehren. Hetze nicht von Termin zu Termin, ziehe Dich in die Stille deiner Klause zurück und nehme Deine Praktiken auf, stetig und diszipliniert.
Amitabha

Aktuelle Termine:

Freitag, 5. Dezember 2014 um 19.30h Dharma Abend im Padmavati Zentrum Düsseldorf/Reichsgasse 57, 40217 Düsseldorf

Studiengruppe: Mittwoch, 19. November um 19.30h und Donnerstag, 27. November um 19.30h (beide Termine sind ausgebucht)

Ab wahrscheinlich Februar 2015 wird es eine weitere Studiengruppe geben.
Der Weg nach Innen.

Belehrung:
Bist Du zu beschäftigt?
Wir haben so viele Möglichkeiten, uns abzulenken: Mobilphones, TV (ich sah bei einer Freundin knapp 980 Programme, die zur Auswahl stehen), Tablets und all die anderen Zerstreuungen, die das Internet so bietet.
Wenn wir nur jeden Tag eine Stunde nutzen würden, zu meditieren oder zu kontemplieren, dann würde unsere hektische Welt, die ja nur eine Wiederspiegelung unseres Geistes ist, viel ruhiger sein.
Erinnert sich noch jemand an die Zeit, wo es all diese Smartphones und Tablets noch nicht gab? Wo man noch, wenn man in der Stadt war und jemand anrufen musste, Kleingeld für das Telefonhäuschen benötigte? Irgendwie, so habe ich den Eindruck, war es alles ein wenig ruhiger.
Wenn ich heute junge Menschen in der S.Bahn sehe, die manches mal drei Smartphones haben und daher mit drei Personen telefonieren, dann weiß ich, dass unsere Zeit sehr hektisch geworden ist.

Vielleicht wäre es gut, wenn wir einmal kurz überlegen könnten, wie unser Medienkonsum ist? Und, welche Qualität hat er, unser Medienkonsum? Ist nicht vieles überflüssig? Vielleicht sogar Nonsens? Öfter höre ich, dass Menschen sagen, dass dieses oder jenes soziale Netzwerk ein "Zeitfresser" ist, jedoch es sehr schwer ist, sich zu entsüchtigen.

Versuchen wir eine Übung: Geh mal morgens aus dem Haus zur Arbeit ohne Dein Smartphone. Beobachte Deinen Geist, fühle vielleicht die Unruhe oder das Gefühl "nicht verbunden" zu sein. Lasse all diese Gefühle und Gedanken zu und lasse sie ziehen. Nach einer Zeit wirst Du vielleicht feststellen, dass Du danach ruhiger geworden bist?

Öfter,wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die in meine psychotherapeutische Praxis oder in meinen Kursen sind, höre ich von ihnen, dass sie vom Medien- und Informationswahn völlig körperlich und geistig unruhig und gereizt sind. Ist dies für unsere kostbare Lebenszeit erstrebenswert, denn so schnell ist sie abgelaufen...

Machen wir uns nicht selbst zu Sklaven, freiwillig? Denken wir darüber einmal nach.

Gönnen wir uns einmal Ruhe, lesen wir ein Buch (das zum Beispiel, bringt Ruhe, wenn wir lesen) oder unterhalten uns einmal wieder persönlich mit einem Freund oder Partner anstatt nur virtuell. Ich vermute, dass diese oftmals virtuelle Kommunikation eher einsam macht, als dass sie uns mit Wärme und Inspiration füllt.

Ich rede nicht gegen die "Errungenschaften" unserer schnelllebigen Zeit; ich frage nur freundlich, einmal zu prüfen, wo unsere Zeit geblieben ist und ob wir nicht unser Leben intensiver und reicher leben können. Ist es nicht dass, was wir uns alle wünschen - unser Herz mit Freiden und wahrer Aufmerksamkeit zu füllen?




Dienstag, 4. November 2014

Amitabha Belehrung

Der Buddha Amitabha wird häufig in einem angenehmen rotem Licht dargestellt oder in einem gleißendem, hellen und angenehmen Licht. Entweder sitzt er in Meditationshaltung oder er steht, entweder mit geöffneter Hand, den Wesen zugeneigt oder er wendet sich den Wesen zu, in einer Haltung grenzenlosem Mitgefühls und Liebe.

Amitabha steht für die westliche Richtung, ist also "unser" Buddha des Westens. Er verkörpert unbegrenzte Liebe und Mitgefühl (Maha Karuna). Es wird gesagt, dass er jedem Wesen im Sterbeprozess und auch nachtodlich erscheint und dem Verstorbenen sicher durch die teilweise schrecklichen Bardos begleitet. Tibetische Praktizierende sehen ihn gekleidet in ein warmes, sehr helles Licht, was voller Frieden und Annahme ist.

Der Buddha nimmt den Verstorbenen, der noch verwirrt ist von all den Erscheinungen der Bardos, die gleichsam nichts anderes sind als seine illusionsgleichen Geistesemanationen, an die Hand und geleitet ihn wie ein guter, aufmerksamer Führer durch diese Geisteszustände.

Somit ist Amitabha Buddha auch, gerade wegen seines großen, immer währendem Mitgefühls, der Buddha des Todes.
Sein Mantra ist: Om Amideva HRI. Gesprochen: "Oomm Amidewa Rieh." Wenn wir es in Notsituationen rezitieren, wird es Hilfe geben.

Es wird gesagt, dass Amitabha bei allen Wesen ist, - ein Buddha kann nicht anders, als zu helfen - bei den Guten und noch mehr bei den Schlechten, denn sie bedürfen der besonderen Hilfe, denn ihre Herzen sind in Finsternis getaucht, in Verwirrung und Pein gefangen und sie leiden durch ihre schlechten Taten schon im gegenwärtigem Leben unter Leid und Kummer, denn sie führen kein glückliches Leben.

Eine weitere Eigenschaft Amitabhas ist, dass er jedes Geistesgift wie Hass, Ignoranz, Gier, Neid, Grausamkeit, Vergleichssucht, Eifersucht ad inf. umwandelt in sein Gegenteil. Somit ist er ein treuer Freund an der Seite der in den trügerischen Hindernissen gefangenen Wesen.

In Japan und China wird er durch häufiges Rezitieren des Mantras verehrt. Amitabha hat ein Reines Land, Dewachen (tib.) oder Sukkavati (Sanskrit) geschaffen. Hier herrschen die besten Bedingungen für alle Wesen, die nach ihrem Tode in diesem Reinen Land eingehen um schnell zur Erleuchtung zu gelangen. Wir treffen hier alle Verstorbenen, seien es geliebte Menschen, geliebte Tiere und auch Devas (Götter, Engel) und
Geister manifestieren sich in dieser Spähre und lauschen den Belehrungen des Buddha.

Wenn wir das Amitabha mantra oftmals rezitieren und unser Herz öffnen, dann werden wir die Präsenz Amitabhas segensreich spüren. Auch ist es immer glücksverheißend, wenn wir im täglichem Leben, sei es in der U.Bahn oder im Park kurz innehalten und beten.

Mögen wir alle den Segen Amitabhas wahrnehmen !



Mittwoch, 29. Oktober 2014

Abenddämmerung im Herbst. Stille im Geist.


Belehrung: Mitgefühl - eine unzeitgemäße Tugend?
Wenn wir bereit sind, uns auf Mitgefühl einzulassen, dann bedeutet dies, dass wir aktiv werden müssen.
Zuerst möchte ich das Wort "Einlassen" ein wenig versuchen, zu erklären. Wenn wir uns auf etwas einlassen wollen, sind wir primär dazu bereit, Kontrolle abzubauen und sind dafür offen, dass die Dinge nicht immer so laufen müssen, wie wir es gerade jetzt, in diesem Augenblick möchten. Sich einlassen bedeutet, den Mut zu besitzen, neugierig und mit großer inneren Weite Dinge so passieren zu lassen wie sie sich im Prozess des Einlassens entwickeln können. Dieses setzt neben Mut auch Geduld und Gewahrsam voraus.

Was nun passiert, wenn wir uns auf das Mitgefühl einlassen? Zuerst: Mitgefühl ist "Liebe trifft auf Leid," wem das zu hoch gegriffen erscheinen mag, der kann es auch "unser gutes Herz sieht ein leidendes gutes Herz" alternativ benennen.

Mitgefühl bedeutet, dass wir klug sind und schauen, wie wir effektiv unterstützen und helfen können. Es ist nicht damit getan, dass wir ein Idioten-Mitgefühl entwickeln und vor lauter Betroffenheit und übermäßiger Emotionalität zu nichts kommen außer uns und dem anderen in schlechte Geisteszustände zu versetzen.
Wir fragen uns vielmehr, wie wir einer Person, einem Tier oder einer Pflanze so helfen können, dass diese Wesenheit eine Linderung oder im besten Fall eine grundlegende Verbesserung ihrer Situation erlangt, sei es  durch Hilfe zur Selbsthilfe.

Mitgefühl, Karuna, so die  buddhistische Bezeichnung hierfür, bedeutet, dass wir uns auf eine leidende Person bereit sind einzulassen, jedoch auch darauf achtend, nicht vom Leid der anderen Entität mitgerissen zu werden. Mitgefühl bedeutet auch, dass wir eine Gleichheit erleben, letztendlich eine tiefe Verwandtschaft zwischen uns allen.
Wer Mitleid besitzt, schafft häufig eine Grenze zwischen demjenigen, der hilft und demjenigen, der die Hilfe erfährt. Deswegen ist es wichtig, dass wir Mitleid und Mitgefühl nicht verwechseln; es ist aber immer heilsam, wenn wir etwas tun, sei es aus Mitleid oder Mitgefühl.

Der Erhabene ging mit seinem Aufwärter Ananda des Weges. Auf ihrem Weg sahen sie auf dem Wegesrand einen Mönch mit Ruhr, damals wie heute eine infektiöse und schwere Durchfallerkrankung. Mönche aus dem Sangha des Buddha kamen vorbei und kümmerten sich nicht um den Kranken. Der Erhabene und Ananda gingen sofort zu dem Darniederliegenden und wuschen ihn, gaben ihm frische Kleidung und Medizin und langsam, Schluck für Schluck zu trinken. Auf die Frage, warum die Mönche dem Mitbruder nicht halfen, antworteten diese, dass ein kranker Mönch zu nichts mehr zu gebrauchen sei. Dieses veranlasste den Buddha zu einer Lehrrede (Sutte) in der er sagte, dass jedes Mitglied des Sangha wie ein Familienmitglied zu behandeln sei.

Was mich an dieser Sutte berührte, war, dass der Buddha und Ananda sofort halfen, effektiv halfen. Es wurde weder darüber diskutiert, noch war es dem Buddha und Ananda unangenehm, einen stinkenden, im eigenen Kot und Erbrochenem liegenden Mönch zu waschen. Hier sehen wir ein Beispiel für Mitgefühl, das tätig wird und zugleich eine liebevolle Haltung dem leidenden Menschen gegenüber.

Mitgefühl bedeutet, das Herz zu öffnen und den "wunden Punkt" wie es Pema Chödrön so nennt, zu spüren. Es ist ein Gefühl von Verpflichtung und es ist keine Mundpraxis, sondern eine geerdete, auf Respekt und wertschätzende Liebe gegründete Tat.
Wenn wir mit Leid konfrontiert werden, dann spüren wir, wie unser Herz wund wird, wir fühlen die Not und wir spüren unser gutes Herz, dass helfen möchte.

Mitgefühl erfordert auch Mut und Tatkraft, gegen moralische Normen anzugehen und zu helfen, es darf nicht dazu kommen, dass wir einer Person mehr helfen als einer anderen, nur vielleicht, weil sie in der gesellschaftlichen Hierarchie oder einer anderen Kultur angehört. Mitgefühl unterscheidet nicht!
Mitgefühl ist niemals unzeitgemäß sondern immer fest in der Gegenwart verankert, da sie dem Leid, dem Kummer, der Angst und der Verletzung nicht ausweicht, sondern sie klar sieht und angemessen darauf reagiert.
Mitgefühl gehörtzu den Vier Großen Vollkommenheiten, diese wären:
1. Maitri (liebevolle Güte)
2. Mudita (Mitfreude)
3. Karuna (Mitgefühl)
4. Upeksha (Gleichmut)
Diese vier Vollkommenheiten, auch Brahmaviharas genannt, sind ein ganz lebenspraktischer Übungsweg für unser tägliches Leben und sie sind von außerordentlicher Heilkraft für unser Gemüt und unserem Körper. Sie sind eigentlich die Grundlage einer weit entwickelten Gesellschaft und sollten das soziale Miteinander bestimmen.

Ich bitte euch, über diese Belehrung nachzusinnen mit der Bitte:
"Halten wir unser Herz offen, lassen wir die ursprüngliche Gutheit, die in jedem Menschen veranlagt ist ruhig mutig und offen zu. Seien wir alle Bodhisattvas auf dem Weg. "


Mittwoch, 22. Oktober 2014

Wenn ich das Wort "Nutztiere" höre, denke ich häufig an ein parasitäres Ego. Wie kann ICH das Tier nutzen/essen/benutzen (emotional). Keiner denkt vielleicht daran, was das Tier möchte, welche Bedürfnisse es hat und ob es "genutzt" werden möchte. Was geben wir dem Tier? "Nutztier" bedeutet auch, wir keine Beziehung zu dem Tier haben und ihm keine Würde zubilligen. Dann fällt es leichter, es zu nutzen. All dies könnte Ausdruck unseres Raubtierkapitalismus sein, wenn ich an Hühner und Schweine KZs denke. Was sind diese Mastbetriebe anderes als Tötungsmaschinerien? Unter dem buddhistischen Gesichtspunkt sind dieses Orte wo die drei "Unheilsamen Wurzeln" sich besonders manifestieren: Gier (nach immer und immer mehr Profit); Hass (das industrielle Töten) und Verblendung/Ignoranz (letzendlich töten wir uns selber und wo landen wir nach unserem Hinscheiden?). Wenn wir all das Grauen sehen, auch das Grauen, was wir uns selber zufügen, dann ist der Wunsch, zu praktizieren und in seiner kleinen Umgebung heilsame Handlungen zu tun dringender denn je. Amitabha Buddha ist selbst voller Liebe für die, die solches verantworten.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Wenn der November vor der Tür steht und der goldene Herbst, neudeutsch. Indian Summer, langsam zum Ende kommt, dann ist es Zeit, mehr in die Stille zu gehen. Es ist so, dass uns vielleicht unser Körper signalisiert, dass nach all der Bewegungsfreude des Sommers nun eine Zeit der Ruhe kommen mag. Vielleicht lesen wir mehr, wir sind vielleicht auch geistig etwas ruhiger und es ist eine gute Zeit, sich in eine Einzelklausur oder eine Gemeinschaftsrückziehung zu begeben. Nutzen wir die Zeit, die uns die dunkle anbrechende Jahreszeit bietet.
Wichtig ist, dass wir auf unser "Inneres" hören, es wahrnehmen. So können wir nicht den guten Weg verlieren.
Intuition setzt sich aus genauerer Beobactung und Erfahrung zusammen.

Freitag, 17. Oktober 2014

Vorankündigung:
Am Freitag, 31. Oktober 2014 gibt es wieder einen Dharma Abend im Padmavati Zentrum in Düsseldorf. Nebenbei, ich kann die aryuvedische Küche und die Massagen sehr empfehlen. Das Zentrum ist auf der Reichsgasse/Ecke Reichsstraße 57 gelegen und hat einen wunderschönen Innenhof mit Brunnen und vielen Pflanzen und eine Buddha Skulptur. Der Dharma Abend beginnt um 19.30h und endet um ca. 21.30h. Der Eintritt ist frei, also keine kommerzielle Veranstaltung.
Die Gliederung des Abends sieht so aus: geleitete Meditation, Fragen stellen, Reporting in (jeder kann, muss aber nicht, sagen, was ihn so beschäfigt), danach einen Vortrag (lebenspraktisch) und abschließend noch ein kurzes buddh. Ritual, was hoffentlich für eine gute Zeit fürs Wochenende sorgt. Ihr seid herzlich eingeladen.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Der Geist ist wie der Wind, er ist unsichtbar, jedoch spürbar.
Übersättigung führt häufig zur Grausamkeit, da alles häufig innerlich leer ist und man immer ausgefallenere Reize benötigt um die innere Leere zu füllen. Sucht man im Äußeren, wird man nicht fündig. Beginne mit Ethik und verändere Dein Leben, fülle es mit guten Taten, kommuniziere anders und richte Deinen Geist auf das verbindende Element aus, dass alle Wesen zu Verwandten macht. Wir alle wollen nicht leiden und wir alle wollen ein wenig Glück und Zufriedenheit. Finden wir den Mut, neu zu denken und heilsamer zu handeln.

Wenn uns ein geliebter Mensch oder ein Haustier verlässt, sollten wir uns wirklich Zeit geben, zu trauern. Oftmals versucht uns der Geist abzulenken um ja nicht den Schmerz oder den Verlust mit all seinen mannigfaltigen Gefühlen und Empfindungen zu spüren. Doch letzendlich, hilft es nichts, zu fliehen oder das Unangehme zu verleugnen.
Wir können jedoch Wertschätzung für den Verstorbenen aufbringen in dem wir an all die gute Zeit, die wir zusammen verbracht haben  liebend in Erinnerung zu bringen. Wer seinen Geist auf all die schönen gemeinsamen Erlebnisse lenkt, der kann vielleicht besser loslassen und auch den Schmerz zulassen.
Wenn viele unangenehme, störende oder auch verwirrende Gefühle erscheinen mögen, so ist es wichtig, dass wir diese alle zulassen. Es ist völlig normal !  Versuchen wir doch uns in all unserer Bedürftigkeit und Schmerz anzunehmen, ein wenig zu mögen.
Wer so an sich arbeitet, der entwickelt auch Wertschätzung für sich selber und man sieht manches Mal ganz überrascht, dass das Loslassen einer verstorbenen Person leichter fällt obgleich man sie in liebender Erinnerung behält.
Nicht verklärende jedoch freundlich-annehmende Erinnerungen können unser Herz in Liebe kleiden; sie sind Kostbarkeiten gleich wie ein Juwel im Schlamm des Ufers.