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Freitag, 28. November 2014

Achtsam das Wertvolle im Blick zu haben.

Kontemplation: Der Wert von Beziehungen
Beziehungen zwischen Menschen, die in einer Partnerschaft leben, beschäftigen ganze Industrien, welche Beziehungratgeber auflegen, je nach Zeitgeist, und sorgen für Arbeit im sozial-psychologischen Komplex. Seit es Menschen gibt, gibt es Ärger, Missverständnisse oder Fehlinterpretationen zwischen Partnern. Oft wird darauf der Fokus gelegt, wo das defizitäre ist und was man verbessern oder ändern könnte um glücklicher zu sein oder zu werden. Ich möchte hier nicht darauf eingehen, hierzu gibt es genug an den oben genannten Angeboten.

Einen kleinen Aspekt möchte ich gern hier vorstellen. Es ist der Aspekt von Dankbarkeit. Was bedeutet Dankbarkeit in Beziehungen? Zuerst einmal etwas ganz grundlegendes.
Wir sollten schlicht dankbar sein, dass wir einen Partner haben, mit dem wir unser Leben teilen können. Auch wenn es mitunter Disharmonie geben mag, welche ganz normal sind, wenn zwei Egos aufeinander treffen, bedeutet es doch an sich ein hohes Gut, dass wir einen Menschen gefunden haben, der uns interessiert und der sich für uns interessiert. Wir erleben Ansprache, wir erleben Gemeinsamkeiten und wir werden von dem anderen inspiriert. Es ist doch etwas herrliches, wenn wir gleichsam in eine andere Welt eintauchen können.

Beziehungen und Partnerschaften sind hervorragende Lernfelder. Wir müssen uns auseinandersetzen, nicht unproduktiv im Streit, sondern indem wir respektvoll lernen, aufeinander Zuzugehen und Lösungen gemeinsam zu finden. Ich betone, dass wir durchaus Streiten dürfen, denn Streit bedeutet, dass ich dem jeweils anderen noch etwas wertvoll erscheine. Produktiver Streit legt genau hier drauf den Fokus. Emotionen dürfen sein, jeder darf seine Frustration, seine Bedürftigkeit und auch seinen Ärger zulassen. Ein produktiver Streit bedeutet, dass  wir zuhören können und bereit sind, Offenheit zu praktizieren um voneinander zu lernen. Unproduktiver Streit endet in kalter Wut, Rache und dem Suchen von Fehlern, nur, um dem anderen zu verletzen und ihn oder sie letztendlich im Extremfall vielleicht sogar zu vernichten.
Dieses ist dann der endgültige Verlust der Beziehung. Denn wer hasst, hat es aufgegeben, verbunden zu sein.
Worüber können wir dankbar sein? Eine Beziehung gibt immer Halt in einer sich stark veränderten Welt, wo vieles nur noch konsumiert wird, leider auch Beziehungen. Beziehung sollte immer auch die Elemente von Geduld und Wohlwollen mit einschließen. Hier können wir sehr gut an uns selber üben, wenn wir Ungeduld haben, diese zu bemerken und geduldiger zu sein. Geduld bedeutet, sich und dem anderen Raum zu geben.Wohlwollen hingegen ist der stetige Erinnerungprozess sich klar bewusst zu sein, dass Wohlwollen, Freundlichkeit und Güte an sich etwas wertvolles sind, da sie uns daran erinnern, dass wir über unser normales Alltagsbewusstsein hinaus gehen können. Wir sind mehr als nur funktionierende Ehemänner, Partner oder Ehefrauen.
Praktizieren wir Güte, Freundlichkeit und Wohlwollen sind wir mehr gewahr, wo die Reise hingehen soll. Wir erkennen, dass wir durchaus wachsen können und im positiven Sinne, mehr werden können.
Respekt wiederum bedeutet, dass wir erkennen, dass der Partner eigene Interessen besitzt, vielleicht seine Marotten hat und er oder sie auch sich entwickeln möchte. Wir können einen Partner nicht ändern! Ein Partner kann sich nur freiwillig selber ändern, wenn ihm oder ihr bewusst wird, dass er sein Herz mehr für die Partnerschaft öffnen kann. Veränderung ist immer Selbstveränderung.

Abschließend möchte ich betonen, dass ich hier nur den Aspekt von Dankbarkeit kontempliert habe. Es gibt gleichsam noch viele weitere Aspekte, die jedoch hier nicht weiter erörtert werden, da die Dankbarkeit die Basis darstellt.

Ich bitte euch alle, seht den Wert einer Beziehung, seht das Potential ein "gutes Herz" zu entwickeln, wie es der große tibetische Meister Patrul Rinpoche einst gelehrt hatte.  Seien wir dankbar, dass wir verbunden sind.
Ich versuche zu lächeln, gelingt ein wenig, schmunzel.
Aktuelle Termine:
Die erste Studiengruppe ist gestern zu Ende gegangen und ich habe Anfragen erhalten, ob es und wie es weiter geht. Ich habe mich sehr über die wirklich gute und freudvolle Atmosphäre gefreut und komme dem Wunsch gern nach.

Es wird dann nicht im Februar, sondern direkt im Januar 2015 mit einer neuen Studiengruppe weiter gehen. Wir werden uns dann im 2 Wochen Rhythmus regelmäßig sehen.
Näheres wird es in den nächsten Rundmails geben oder hier auf diesem Blog.

Ich bedanke mich bei den Teilnehmern, es hat mich gefreut, mit euch zusammen zu studieren und sich tief auszutauschen.

Der Termin des Dharma Abends am 5. Dezember im Padmavati Zentrum bleibt bestehen.

Auch möchte ich freundlich ankündigen, dass es zu diesem Abend dann endlich das Praxisbuch gibt. Sabine war sehr fleißig und hat die Seiten in die Klarsichtfolien eingebetet. Hups..."eingebettet," sollte es heißen. Danke Dir, liebe Sabine !



Mittwoch, 26. November 2014

Aktuelle Termine:
Freitag, 5. Dezember, 19.30h bis ca. 21.30h Dharma Abend. Geleitete Meditation, Vortrag und Diskussion. Padmavati Zentrum Düsseldorf, www.padmavatiwellness.de Keine kommerzielle Veranstaltung.
Studiengruppe: nächster Termin, 27. November 2014, Grundlagentexte des Buddhismus; Metta Sutta. Beginn: 19.30h bis ca. 21.30h (ausgebucht).
Nächste Studiengruppe: Februar 2015. Termine werden noch bekannt gegeben.

Montag, 24. November 2014

Belehrung: Suche die Freude
Wir sollten unser Gewahrsein öfter einmal auf die freudvollen Aspekte unseres Lebens richten. Wie oft sind wir darauf programmiert, nur Kritik zu äußern und das Defizit einer Angelegenheit im Fokus zu haben. Es ist traurig, dass viele so leben, gerade in der Welt der Wirtschaft.

Wenn ich einen solchen wirtschaftlich-rationalen Menschen vor mir sitzen habe, dann erinnere ich ihn zuerst daran, dass er/sie mir mitteilen soll, was er heute schönes und freudvolles getan hat. Erst fällt ihnen manches Mal nichts dazu ein, jedoch wenn die Person tiefer schaut, findet sich doch einiges. Manche liebe Menschen sind ein wenig verwundert, wenn sie sehen, was sie heute gutes und "Wert-volles" vollbracht haben. Ich schlage dann immer vor, eine Kladde zu kaufen um sich seiner guten Taten zu vergewissern, wenn die Person sie aufschreibt.

Erinnern wir uns: Es gibt viel an guten und wertvollen Taten in unserer Welt und viele Menschen tun dies auch. Man muss sich nur erinnern und die Anstrengung auf diese langsam zu legen.

Freitag, 21. November 2014

RV 169 - Sinfonia - Al Santo Sepolcro - Karajan ( Vivaldi ) Wirklich erstaunlich in aller Tiefe.

Belehrung: Wenn Du leidest an einer Krankheit, die schwer  Dich drückt.
Wenn wir unter einer schweren Krankheit leiden, die vielleicht Lebensbedrohlich ist, dann möchte ich hier einen Herzensrat geben.
Als erstes sei Dir bitte gewahr und bleib es auch, dass Deine Zeit begrenzt ist. Daher sei dankbar für jeden Tag und lege Deine Aufmerksamkeit auf die unscheinbaren, schönen Dinge. Sieh das Abendglühen im Sommeroder betrachte den Mond, wenn er voll am Himmel steht in der Nacht. Wenn Du ein Buch liest, erfreue Dich daran, dass Deine Augen sehen können und Dein Gehirn aufnehmen kann und Dein Geist sich an dem Buch erfreut.

Sei Dir zweitens bewusst, dass Du nackt bist. Was ist darunter zu verstehen? Lass all die neurotischen Beschäftigungen, lebe zunehmend einfacher! Erfreue Dich an einem Stück Krustenbrot, genieße den Käse und versuche, genau zu schmecken, genau zu riechen, genau zu sehen. Erfreue Dich also, dass Du es noch kannst.

Zum Dritten, gestatte Dir jeden Tag, Dich ein wenig zurück zu ziehen. Bleib bei Dir, auch wenn es nur vielleicht 10 Minuten am Anfang sind. Nimm Dir einen spirituellen Text, stimme Dich darauf ein und nehme danach Deinen Tee achtsam. Dann setzte Dich hin, lass einfach alles, was auftaucht zu. Halte nichts fest. Seien es nun Tränen oder Gedanken oder Gefühle, die Dich erreichen. Lasse zu, öffne Dich dem, was ist, sei!

Der vierte Aspekt ist, dass Du Deinen spirituellen Lehrer aufsuchst, treffe Dich häufig mit ihm oder ihr. Rede offen, schenke Dein Herz und erfreue Dich an der gemeinsamen Zeit. Dein Lehrer ist bei Dir, er liebt Dich und er ist voller Güte in dem, was er Dir sagt.

Fünftens, es ist wichtig, jeden Tag, den Du hast, gute Taten durch zu führen. Wenn Du leidest, wird Dein Herz sehr viel tiefer und auch voller Mitgefühl. Lass Dein Mitgefühl zu, sag` etwas nettes, berühre jemanden oder spende eifrig an Bedürftige. Schaffe in Deinem Geist eine Kultur der Großzügigkeit. Du wirst sehen, Dein Herz wird Lichtvoller und auch leichter.

An sechster Stelle, erinnere Dich an all die guten Zeiten, die Du verlebt hast. Baue dafür Wertschätzung auf. Sei dankbar für Deine Freunde. Erfreue Dich an all das Gute, was Du getan hast und widme es allen Wesen. 

Der siebte Hinweis ist, bereite Dich auf Deinen Tod vor. Verfasse ein Testament, gib Freunden oder Deinem Lehrer Deinen Wohnungsschlüssel, auf dass er/sie Dich selbst in finsterer Nacht erreichen können um mit Dir zu sein.
Bleibe beim Sterben soweit es geht bewusst. Sei sanft zu Dir und versuche, Dein Gutes Herz offen zu lassen, denn das hast Du, ein gutes Herz.

Für PB, meinen lieben Schüler und wahrlichen Freund zu seinem Wohl.


Montag, 17. November 2014

Zuhörend.
Belehrung: Die vier Arten des Zuhörens
Es ist wichtig,dass wir zuhören. Häufig tun wir es nicht sondern wollen nur unsere Argumente loswerden und sind verärgert, wenn der andere unserer Position nicht zustimmt.

1. Zuhören mit den Ohren
Wenn wir mit den Ohren zuhören, dann achten wir darauf, nur das Gehöre wahrzunehmen. Geräusche wie der Straßenlärm , der durchs Fenster schallt oder ein Gespräch, was neben uns stattfindet sind nicht wichtig. Mit den Ohren zuhören bedeutet, dass wir in genau diesem Augenblick präsent sind und auch präsent bleiben. Wir schweifen nicht ab und bemühen uns, nicht gleich vorschnell zu interpretieren.

2. Zuhören mit der Zunge
Wir halten unsere Zunge im Zaum. Gern redet sie einfach darauf los und ist fasziniert vom Boulevard: Wir tratschen gern, verbreiten Gerüchte oder unter- bzw. übertreiben gern. Ach, wie wir die Farbigkeit genießen, den geistigen Boulevard. Hüten wir unsere Zunge. Sie muss nicht zu allem ihren Kommentar geben und sie muss nicht überall beurteilen und sich wichtig nehmen.

3. Zuhören mit der Nase
"Der stinkt mir," oder "Das schmeckt mir, ist sehr beifällig," wie oft bemerken wir dies am Tag. Müssen wir so schnell urteilen? Sind wir bereit, unsere Meinung zu ändern oder uns überzeugen zu lassen, dass dass eine andere Position besser sein könnte? Die Frage ist bei dieser Art des Zuhörens, ob wir alles so schwarz-weiß sehen müssen und ob es nicht vieles dazwischen gibt, was nur darauf wartet, feiner wahrgenommen zu werden.

4. Zuhören mit den Augen
Wenn eine angenehme Erscheinung einer Person vor uns steht, sind wir konzentriert. Wenn eine graue Maus, also eine Person, die uns wenig interessiert, vor uns steht, hören wir nur ihre Anliegen halbherzig zu und sind abgelenkt und hoffen insgeheim, dass das Gespräch doch bald vorbei gehen möge. Wir hören mit den Augen zu. Wir lassen uns durch die Erscheinung einer Person schnell täuschen. Durch das halbherzige Zuhören entstehen oft Fehlinterpretationen und Missverständnisse. So kann Schmerz und Kummer entstehen.

Wenn wir wirklich zuhören wollen, ist es sehr wichtig, im Augenblick zu verweilen, konzentriert zu sein und nicht vorschnell Urteile zu fällen. Stellen wir uns auf eine Person ein, lassen wir uns nicht blenden oder täuschen von ihrer körperlichen Erscheinung und seien wir bereit, Mitgefühl zu entwickeln, wenn es notwendig erscheint, zu helfen und zu handeln. Seien wir auch bereit, Offenheit  und bei der Wahrheit zu bleiben wenn wir zuhören oder eine Stellungnahme abgeben. Sei aber nicht zu vorschnell. Zuhören bedeutet, ein offenes Herz zu haben, bereit sein, die Belange einer anderen Person wichtig und ernst zu nehmen und nach dem Gesagtem angemessen zu reagieren oder es zu lassen. Zuhören ist ein wichtiger Schritt, der zu einer wirklichen und aufrichtigen Kommunikation führen kann. Zuhören bedeutet auch Respekt vor der anderen Person und ihrem Anliegen zu besitzen. Versuchen wir es einmal.
Ein Schüler von mir sagte etwas kluges: " Wenn Du Visionen hast, dann ist das noch lange kein Beweis, dass Du spirituell gewachsen bist."

Mittwoch, 12. November 2014

Belehrung: 
"Wende Dich niemals ab!"
Rigdzin Shikpo
Wenn Dein Herz durch Einsamkeit, Verlust oder schmerzhaften Gefühlen gefüllt ist, ist dieser Herzensrat von Lama Rigdzin Shikpo ein gutes Heilmittel. Wie alle gute Medizin scheint sie bitter zu schmecken, jedoch nach der Verabreichung beginnt sie Dich zu heilen.
Es ist wichtig, sich den Dingen zu stellen, sie jedoch nicht zu dramatisieren. Fühlen wir zum Beispiel einen tiefen emotionalen Schmerz, lassen wir ihn zu, öffnen wir uns langsam und behutsam dem Schmerz. Es kann ganz wichtig sein, zu lernen, mit uns selbst behutsam umzugehen. Behutsamkeit bedeutet, sich auf den Weg zu machen, mit sich Freundschaft zu schließen. Gehe behutsam und gehe in Deine Geschwindigkeit; vergleiche Dich nicht mit anderen und finde Deinen individuellen Weg, mit Kummer und Schmerz umzugehen.
Wenn Du beginnst, Freundschaft mit Dir zu schließen, wirst Du den Schmerz nach und nach nicht mehr als Deinen Feind ansehen sondern als eine Möglichkeit, vorwärts in Deiner Entwicklung zu gelangen. Alles braucht Zeit, nimm sie Dir. Übe Dich in freundlicher Geduld. Stelle Dich mit einer Sanftmut, wie es Pema Chödrön oft betont, dem Schmerz und der Betrübnis. Mache Dir auch klar bewusst, dass Leid zu unserem Leben gehört, dass es jedoch oftmals nur verstanden werden möchte. Wende Dich zu! Übe, wo es geht! Vergiss aber nicht, dass es auch Freude gibt. Sei bereit, sich auch der Freude zuzuwenden. Wenn Du solches beachtest, beginnst Du ein spiritueller Krieger zu werden. Mut, Tatkraft und Liebe sind Deine Waffen, Achtsamkeit Dein Schild, Mitgefühl und Liebe Deine lichtvolle Rüstung.

Gregorio Allegri: Miserere


Allegris Miserei Mei, Deus begleitet mich schon mein ganzes Leben. Solch eine Reinheit und solch eine spirituelle Tiefe. Seit Jahrzehnten gehört und es niemals leid geworden. Ein Meisterstück der abendländischen Kultur, ein Geschenk an die Menschheit.

Montag, 10. November 2014

Offene Weite. Nichts zu verlieren - nichts zu gewinnen.
Belehrung: 
Werde kein Funktionär
Wenn wir lehren, ist es besonders wichtig, nicht zum Funktionär zu werden und über die Religion zu reden anstatt aus ihr heraus. Wenn Du Deine Praxis verlierst, verlierst Du letzendlich Dich selber. Nur aus einer tiefen und intensiven Praxis heraus, also aus Wissen und eigener Herzenserfahrung heraus ist es möglich, authentisch zu lehren. Hetze nicht von Termin zu Termin, ziehe Dich in die Stille deiner Klause zurück und nehme Deine Praktiken auf, stetig und diszipliniert.
Amitabha

Aktuelle Termine:

Freitag, 5. Dezember 2014 um 19.30h Dharma Abend im Padmavati Zentrum Düsseldorf/Reichsgasse 57, 40217 Düsseldorf

Studiengruppe: Mittwoch, 19. November um 19.30h und Donnerstag, 27. November um 19.30h (beide Termine sind ausgebucht)

Ab wahrscheinlich Februar 2015 wird es eine weitere Studiengruppe geben.
Der Weg nach Innen.

Belehrung:
Bist Du zu beschäftigt?
Wir haben so viele Möglichkeiten, uns abzulenken: Mobilphones, TV (ich sah bei einer Freundin knapp 980 Programme, die zur Auswahl stehen), Tablets und all die anderen Zerstreuungen, die das Internet so bietet.
Wenn wir nur jeden Tag eine Stunde nutzen würden, zu meditieren oder zu kontemplieren, dann würde unsere hektische Welt, die ja nur eine Wiederspiegelung unseres Geistes ist, viel ruhiger sein.
Erinnert sich noch jemand an die Zeit, wo es all diese Smartphones und Tablets noch nicht gab? Wo man noch, wenn man in der Stadt war und jemand anrufen musste, Kleingeld für das Telefonhäuschen benötigte? Irgendwie, so habe ich den Eindruck, war es alles ein wenig ruhiger.
Wenn ich heute junge Menschen in der S.Bahn sehe, die manches mal drei Smartphones haben und daher mit drei Personen telefonieren, dann weiß ich, dass unsere Zeit sehr hektisch geworden ist.

Vielleicht wäre es gut, wenn wir einmal kurz überlegen könnten, wie unser Medienkonsum ist? Und, welche Qualität hat er, unser Medienkonsum? Ist nicht vieles überflüssig? Vielleicht sogar Nonsens? Öfter höre ich, dass Menschen sagen, dass dieses oder jenes soziale Netzwerk ein "Zeitfresser" ist, jedoch es sehr schwer ist, sich zu entsüchtigen.

Versuchen wir eine Übung: Geh mal morgens aus dem Haus zur Arbeit ohne Dein Smartphone. Beobachte Deinen Geist, fühle vielleicht die Unruhe oder das Gefühl "nicht verbunden" zu sein. Lasse all diese Gefühle und Gedanken zu und lasse sie ziehen. Nach einer Zeit wirst Du vielleicht feststellen, dass Du danach ruhiger geworden bist?

Öfter,wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die in meine psychotherapeutische Praxis oder in meinen Kursen sind, höre ich von ihnen, dass sie vom Medien- und Informationswahn völlig körperlich und geistig unruhig und gereizt sind. Ist dies für unsere kostbare Lebenszeit erstrebenswert, denn so schnell ist sie abgelaufen...

Machen wir uns nicht selbst zu Sklaven, freiwillig? Denken wir darüber einmal nach.

Gönnen wir uns einmal Ruhe, lesen wir ein Buch (das zum Beispiel, bringt Ruhe, wenn wir lesen) oder unterhalten uns einmal wieder persönlich mit einem Freund oder Partner anstatt nur virtuell. Ich vermute, dass diese oftmals virtuelle Kommunikation eher einsam macht, als dass sie uns mit Wärme und Inspiration füllt.

Ich rede nicht gegen die "Errungenschaften" unserer schnelllebigen Zeit; ich frage nur freundlich, einmal zu prüfen, wo unsere Zeit geblieben ist und ob wir nicht unser Leben intensiver und reicher leben können. Ist es nicht dass, was wir uns alle wünschen - unser Herz mit Freiden und wahrer Aufmerksamkeit zu füllen?




Dienstag, 4. November 2014

Amitabha Belehrung

Der Buddha Amitabha wird häufig in einem angenehmen rotem Licht dargestellt oder in einem gleißendem, hellen und angenehmen Licht. Entweder sitzt er in Meditationshaltung oder er steht, entweder mit geöffneter Hand, den Wesen zugeneigt oder er wendet sich den Wesen zu, in einer Haltung grenzenlosem Mitgefühls und Liebe.

Amitabha steht für die westliche Richtung, ist also "unser" Buddha des Westens. Er verkörpert unbegrenzte Liebe und Mitgefühl (Maha Karuna). Es wird gesagt, dass er jedem Wesen im Sterbeprozess und auch nachtodlich erscheint und dem Verstorbenen sicher durch die teilweise schrecklichen Bardos begleitet. Tibetische Praktizierende sehen ihn gekleidet in ein warmes, sehr helles Licht, was voller Frieden und Annahme ist.

Der Buddha nimmt den Verstorbenen, der noch verwirrt ist von all den Erscheinungen der Bardos, die gleichsam nichts anderes sind als seine illusionsgleichen Geistesemanationen, an die Hand und geleitet ihn wie ein guter, aufmerksamer Führer durch diese Geisteszustände.

Somit ist Amitabha Buddha auch, gerade wegen seines großen, immer währendem Mitgefühls, der Buddha des Todes.
Sein Mantra ist: Om Amideva HRI. Gesprochen: "Oomm Amidewa Rieh." Wenn wir es in Notsituationen rezitieren, wird es Hilfe geben.

Es wird gesagt, dass Amitabha bei allen Wesen ist, - ein Buddha kann nicht anders, als zu helfen - bei den Guten und noch mehr bei den Schlechten, denn sie bedürfen der besonderen Hilfe, denn ihre Herzen sind in Finsternis getaucht, in Verwirrung und Pein gefangen und sie leiden durch ihre schlechten Taten schon im gegenwärtigem Leben unter Leid und Kummer, denn sie führen kein glückliches Leben.

Eine weitere Eigenschaft Amitabhas ist, dass er jedes Geistesgift wie Hass, Ignoranz, Gier, Neid, Grausamkeit, Vergleichssucht, Eifersucht ad inf. umwandelt in sein Gegenteil. Somit ist er ein treuer Freund an der Seite der in den trügerischen Hindernissen gefangenen Wesen.

In Japan und China wird er durch häufiges Rezitieren des Mantras verehrt. Amitabha hat ein Reines Land, Dewachen (tib.) oder Sukkavati (Sanskrit) geschaffen. Hier herrschen die besten Bedingungen für alle Wesen, die nach ihrem Tode in diesem Reinen Land eingehen um schnell zur Erleuchtung zu gelangen. Wir treffen hier alle Verstorbenen, seien es geliebte Menschen, geliebte Tiere und auch Devas (Götter, Engel) und
Geister manifestieren sich in dieser Spähre und lauschen den Belehrungen des Buddha.

Wenn wir das Amitabha mantra oftmals rezitieren und unser Herz öffnen, dann werden wir die Präsenz Amitabhas segensreich spüren. Auch ist es immer glücksverheißend, wenn wir im täglichem Leben, sei es in der U.Bahn oder im Park kurz innehalten und beten.

Mögen wir alle den Segen Amitabhas wahrnehmen !