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Mittwoch, 28. Januar 2015

Veränderung
Wenn wir das Wort "Veränderung betrachten, kommen wir schnell in Gefahr, es negativ zu konnotieren: Alles soll ja so bleiben, wie es ist. 
Jedoch kann Veränderung auch die Option bedeuten, dass sich etwas zum Besseren ändern kann. Beachte dies, wenn Du Veränderung in Dir, an Dir und in Deinen sozialen Gefüge (Familie, Partner et cetera) feststellst. 
Rigdzin Shikpo spricht häufig davon, eine klare und helle Offenheit gegenüber der Veränderung langsam und behutsam einzuüben. Vielleicht schaffen wir es, ein Mosaiksteinchen zu setzen?

Montag, 26. Januar 2015

Vertrauen (Sraddha, Sanskrit, Saddha, Pali)
Vertrauen gehört zu den fünf Kampfesgliedern und zu den fünf Fähigkeiten. Was sind die fünf Kampfesglieder? Hierzu gehören wie der Titel verrät, Vertrauen, Gesundheit, Aufrichtigkeit, Willenskraft und Einsicht. Was können wir zu den fünf Fähigkeiten zählen? Hier sind es ebenfalls Vertrauen (saddha), Willenskraft (viriya), Achtsamkeit (sati), Sammlung (samadhi) und Wissen oder Einsicht (panna).
Warum ist Vertrauen so wichtig?
Zuerst einmal können wir uns glücklich schätzen, eine menschliche Geburt erreicht zu haben. Sie ist unvergleichliches kostbares Juwel. Da wir Menschen sind, erleben wir in der Regel, karmisch bedingt, eine Mischung aus freudvollen und leidigen Zuständen. Diese Mischung erlaubt es uns einen Ansporn für das spirituelle Leben zu finden. Die Bereiche der Götter (devas) sind hierfür nicht so günstig, da die Götter nur in ihrem Vergnügen schwelgen und sich mit Spielen, Zerstreuungen und anderen Vergnügungen beschäftigen, bis ihr gutes Karma sich erschöpft hat. Tiere leben in der ständigen Angst gefressen zu werden und sind mit dem Überleben und der Zeugung zur Erhaltung ihrer Art hauptsächlich beschäftigt. Die Titanen sind im ständigem Kampf, da Neid und Eifersucht und der Wille zur Macht ihre Hauptbeschäftigung sind und die Bewohner der Hölle winden sich in ihrer karmisch bedingten Qual.
Eine menschliche Existenz bedeutet, dass wir zumindest wenn wir gutes menschliches Karma besitzen, die Möglichkeit haben, ein spirituelles Leben aufzubauen. Hier ist Vertrauen sehr wichtig.
Wir können beginnen, wenn wir zum Beispiel dem Buddha Dharma begegnen, Vertrauen in den Buddha und seine Lehre zu entwickeln. Der Buddha ist schlichtweg unser gütiger Lehrer und auch unser Freund auf dem Pfad hin zur Erleuchtung. 
Vertrauen in uns selbst
Grundlage jeglichen Vertrauens ist es, dass wir uns selber Vertrauen. Zweifel sind nur dann hilfreich, wenn wir uns kritisch prüfen und konkret an eine Verbesserung arbeiten. Dieses kann man einen produktiven Zweifel nennen, da er uns weiter bringt. Wenn wir uns selber Vertrauen, befinden wir uns in einen positiven Geisteszustand, der geprägt ist von Offenheit, Freundlichkeit für sich selbst und dem Wunsch, zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Wir besitzen Vertrauen in unsere guten Taten und sind bemüht, ständig eine liebevolle Beziehung mit uns selbst zu führen.
Tibetische Lamas waren, als sie in den Westen kamen, überrascht, wie wenig Selbstvertrauen und Selbstgüte die Westler hatten. Lernen wir also, uns zu vertrauen und uns zu mögen. Seien wir sicher, dass wir jede missliche Situation nutzen können uns zu entwickeln, das heißt, mehr Vertrauen, Güte und Freundlichkeit zu generieren.
Vertrauen zu anderen Menschen 
Es gehört zur menschlichen Existenz, dass wir ab und an merken, dass wir misstrauisch sind oder uns selber nicht so ganz vertrauen. Misstrauen ist häufig durch einen Mangel an Eigenvertrauen gekennzeichnet.
Wir sind dann besonders misstrauisch, wenn es uns nicht gut geht und Zweifel und Angst uns beherrschen. Gerade dann benötigen wir Vertrauen. Wir sollten das Misstrauen, was eine Form des Übelwollens ist, nicht noch nähren durch eifersüchtige Gedanken, Vorstellungen und Projektionen auf andere. Wir geraten in Gefahr, andere anzuklagen oder Vorwürfe zu machen, die wir doch erst einmal beweisen müssen. Wichtig ist, unser Herz zu öffnen und einfach mal "ja" zu einer Situation oder einem Menschen zu sagen, auch wenn eine Situation schwierig ist.
Wir alle sind keine Engel, haben unsere Baustellen und unsere Schatten. Trotzdem sollten wir Vertrauen in die guten Qualitäten von uns nahen Menschen hegen. Wenn wir uns nur darauf konzentrieren, das missliche und Defizitäre eines Menschen zu sehen, dann ist es schnell aus mit unserer Fähigkeit, Vertrauen zu besitzen. Und...haben wir nicht selber schon oftmals bittere Fehler in unserem Leben gemacht? Sind wir bisher immer ohne Tadel gewesen? Vertrauen bedeutet nicht, blind zu vertrauen, es bedeutet jedoch, daran zu arbeiten, das Gute in dem anderen Menschen zu sehen und dies zu bejahen. Wenn wir dies tun, bejahen wir uns selbst. 
Vertrauen in unserem Lehrer
Wenn wir den Segen haben, einen Lehrer gefunden zu haben, dann sollten wir ihm oder ihr vertrauen. Wohl wissend, dass auch ein Lehrer mitunter seine Kauzigkeiten besitzt und er selbst noch auf dem Pfad zur Erleuchtung ist. Buddhas sind selten. Daher: Prüfe Dich in Deinem Vertrauen zu einem Lehrer. Schaue Dir an, ob er ein liebevoller Lehrer ist, sich geduldig Zeit nimmt, schaue, ob er auch gleichmütig ist, wenn er angegriffen wird oder Du ihn mit Projektionen bewirfst, schaue, ob er ethisch lebt, nicht tötet, nicht stiehlt, nicht sexueller Verfehlungen unterliegt und so weiter.

Beachte bitte, dass Du einen Lehrer nicht auf ein Podest setzt, dies bedeutet, ihn erhöhst und alle Unzulänglichkeiten nicht sehen willst.
Oftmals sagt zum Beispiel Sogyal Rinpoche werden Lehrer auf ein Podest gehoben. Missfällt aber einem Schüler nur eine geringe Kleinigkeit, wird der Lehrer verdammt und man redet schlecht über ihn und der Schüler wendet sich schäumend vor Wut ab.  Dieses bedeutet, den realen Kontakt zu einem Lehrer zu verlieren und auch den Kontakt zu sich selbst, da man in  euphorischen Traumgebilden lebt und den Bezug zur Realität verloren hat.
Es ist so wichtig, den Lehrer nicht auf einen Thron zu heben. Wir sollten sehen, dass wir alle auf dem Weg sind, wir alle unsere Baustellen haben. Wir sollten unseren gesunden Verstand nicht am Türhaken abgeben, wenn wir einem Lehrer begegnen.

Wenn Du gut geprüft hast, dann vertraue! Öffne Dich, lausche, reflektiere und lasse Dich von Deinem Lehrer inspirieren, sei positiv neugierig. Ein Lehrer kann Dein Herz erreichen, kann Deinen Geist erfrischen, dich aus endlosen loops befreien, Dir helfen, dass Du selbst aus den ewig gleichen Denkmustern gelangst und Dich anspornen und erinnern, dass Du weit größer bist als Dein kleines enges Ego.
Ich sage immer zu meinen Schülern, dass ein Lehrer Dich an das Gute in Dir selbst erinnern soll und Dir wieder hilft, auf dem Pfad des spirituellen Lebens zurück zu kommen. Wir gehen alle ab und an "fremd," das bedeutet, wir gehen in der Nacht auf einem Pfad, kommen von ihm ab oder tappen in Gruben. Ein Lehrer ist an DIR interessiert, er reicht Dir die Hand, wenn Du in eine Grube gefallen bist aber er sagt Dir auch: "Nun gehe selber weiter, aber sei sicher, ich bin in der Nähe, ich glaube an Dich."
Vertrauen zu einem Lehrer zu entwickeln heißt jedoch auch, dass wir Respekt vor einem Lehrer besitzen, ihn also ernst nehmen und gut zuhören, was er sagt. Es bedeutet, in einem engen Dialog zu treten, vertraut zu werden. Lasse Dir dazu Zeit, aber unternehme Schritte hierzu!  Wenn uns ein Lehrer einen Rat gibt, dann überdenke ihn gut und habe Vertrauen, dass er DIR diesen Rat gibt und er gut durchdacht ist und nur Dir subjektiv helfen kann. Vertraue dem Rat des Lehrers, übe Dich darin, ihn auszufüllen auch wenn er Dir widersinnig vorkommt. Im Zen werden oft paradoxe Ratschläge gegeben. Ziel ist immer, Dich in Deinen Denkmustern und Verhaltensmustern zu erschüttern um Dir zu zeigen, dass Du weit mehr bist als in diesen kleinen Welten zu verharren. 
Auch ist es eine gute Anstrengung, einem Lehrer zu unterstützen. Hilf ihm, Matten für den Sangha auszulegen, damit sie gut sitzen können, bereite Tee für die Sangha vor, unterstütze Deinen Lehrer auch materiell, sei also großzügig. Kurz, bringe Dich ein, sei nützlich und erlebe dadurch die Gemeinschaft.
Vertrauen zu haben, bedeutet "ja" zu einem Lehrer zu sagen und letztendlich auch sich selber zu bejahen. Wir sehen, Vertrauen ist immer verbunden mit den fünf Fähigkeiten und den fünf Kampfesgliedern.
Wenn wir dies beachten, dann bringen wir unseren Geist nach langer Reise zurück nach Hause und wir leben gedeihlich mit uns und den anderen Gefährten auf dem Weg.

Freitag, 16. Januar 2015

Schönheit.
Ein wichtiger Dzogchen Text:
"Ich bin nun achtundsiebzig Jahre alt und habe in meinem Leben so manches gesehen. So viele junge Menschen sind gestorben, so viele Menschen in meinem Alter und so viele, die älter waren als ich. So viele Menschen, die an der Spitze standen, sind tief gefallen. So viele Menschen die unten waren, sind nach oben gekommen. So viele Länder haben sich verändert. Es hat viel Aufruhr und Katastrophen gegeben, so viele Kriege und Seuchen, so viel grauenhafte Zerstörung überall auf der Welt. Und doch sind all diese Veränderungen nicht wirklicher als ein Traum. Wenn du tief genug schaust, erkennst du, daß nichts dauerhaft  und beständig ist, nichts - nicht einmal das kleinste Härchen auf deinem Körper. Und das ist keine bloße Theorie, sondern etwas, was du wirklich selbst erkennen und mit deinen eigenen Augen sehen kannst."
Dilgo Khyentse Rinpoche
Zitiert aus "Funken der Erleuchtung." Sogyal Rinpoche, 3. Auflage, 1997, alte Rechtschreibung.

Dieser Text begleitet mich schon seit Jahren und jedes Mal, wenn ich ihn lese, lerne ich neu. Ich verbeuge mich in Ehrerbietung vor dem Lama.


Belehrung: 
Praktiken in Weltreligionen und Dogmatismus
Zuerst, können wir "Buddhisten" global bewerten? Oder Christen oder Muslime? Ich glaube nicht. Genauso wie es im Christentum eine unzählige Art und Weise gibt, wie man lebt, wie man praktizert und welchen Lehrer/Gemeinschaft angehört, ist dieses auch im Buddhismus so. Es gibt nicht DEN Buddhismus, genau so wenig wie es DAS Christentum gibt. 
Nicht nur gibt es viele Schulen in den jeweiligen Religionen (im Christentum gibt es eine Unzahl von Kirchen, Freikirchen, Gemeinschaften und auch Sekten) sondern auch kulturelle Eigenheiten. So wird ein Christ in Äthiopien anders praktizieren als ein Christ in Mitteleuropa. Genau so ist dies auch im Buddhismus. 
Leider hat dies jedenfalls im Kontext des Christentums zu unglaublichen Exzessen geführt mit Millionen von Toten, nur weil man sich nicht über bestimmte religiöse Fragen einigen konnte, wie um die Mutter Gottes Kontroverse zwischen Protestanten und Katholiken. 

Ich bin der festen Überzeugung, dass Jesus, dieses nicht gewünscht hätte. Eine Religion ist rein, es ist der Mensch, der sie beschmutzt, wenn er egoistische Motive wie Macht und Reichtum besitzt und diese Religion benutzt für seine Ziele.

Leider sehen wir hier die übelen Folgen des Dogmatismus. Ist es dieser Dogmatismus wert, dass Menschen, Tiere und Kulturen geschädigt und zerstört werden? Ich glaube, nein. 
Dogmatismus ist oft mit Haß verbunden. "Wenn Du das nicht glaubst, wie ich es sehe, dann bist Du kein guter Praktizierender," ist eine der Grundstrukturen. 
Für mich gibt es nur ein geistiges Primat: Jeder sollte sein eigenes Herz zu bestimmten Praktiken befragen und kann auch nur individuell entscheiden, ob er diese Praktiken, dieser Gemeinschaft et cetera ausführen respektive angehören möchte. Lerne Religionen kennen, lerne vielleicht auch den Buddhismus kennen, wenn Du es magst.
Keiner hat das Recht, irgend jemanden anderen seine Praktiken oder seine Ansicht aufzudrängen und ihn zu sanktionieren, wenn er sie nicht Anweisunggemäß ausführt.

Für viele Westler ist es schwer zum Beispiel Herukas oder Gottheiten aus dem tibetischen Buddhismus zu visualisieren. Sie sehen dämonisch aus, symbolisieren aber gnau das Gegenteil, eben dämonische Ego Kräfte zu zerstören. Sie haben blaue oder rote Farben, Reisszähne, Schädelketten oder Blutschalen in den Händen. Einige westliche Praktizierende, die in diese Praktiken eingeführt wurden können dies, einige oder viele nicht. 
Im Theravada Buddhismus gibt es diese Manifestationen zum Beispiel gar nicht. Ich glaube, wir müssen unsere kulturellen Bedingungen zulassen und vielleicht eigene Wege gehen um zu einem "westlichen" Buddhismus zu kommen. Dieser bildet sich seit Jahren und wir werden sehen, wo wir in zwanzig oder dreißig Jahren sind.

Grundlegende Praktiken wie Ethik, Meditation, Weisheit sind im Buddhismus jedoch eben grundlegend. Ebenfalls zentral ist, den Buddha kennen zu lernen und ihn als den unvergleichlichen Lehrer anzusehen, wenn Du Buddhismus praktizieren möchtest. Lasse Dir jedoch dazu Zeit, viele Dinge entwickeln sich erst im Laufe der Jahre,  und wenn Du feststellst, Buddhismus ist nichts für Dich und Du dies gut und tief betrachtet hast, dann verlasse ihn wieder. Du hast die Freiheit. Du siehst, es sollte keinen Dogmatismus geben, sondern es gibt Dir Freiheit, Deinen eigenen Weg zu suchen und auch zu finden. 

Dieses alles bedeutet, wenn Du weiter  kommen möchtest, dann solltest Du Ethik und Meditation üben, weil es direkte Mittel und Techniken sind, Einsicht zu erlangen und Dich weiter zu entwickeln. Auch kann es immer hilfreich sein, Literatur, blogs und Belehrungen zu hören oder zu lesen. Nimm auch Kontakt zu Lehrern auf und stelle Deine Fragen, habe keine Scheu, alles anzusprechen.

Wichtig jedoch ist immer, was DU daraus machst. Wichtig ist, dass DU nicht aufgibst und weiter praktizierst. Wichtig ist ebenfalls, dass DU ein "gutes Herz," wie es Patrul Rinpoche sagt, entwickelst. Übe Dich darin, dieses gute Herz in Dir zu nähren, es zu kultivieren und ein segensreicher Bestandteil der menschlichen Spezies zu werden.





Freitag, 9. Januar 2015

Bericht über Klausurwoche
Ich habe diese Woche benutzt, weil sich günstige Bedingungen boten, eine Einzelklausur oder wie es neudeutsch heißt "Solitary" zu tätigen. 
Ich habe in dieser Woche viel meditiert, mich mit dem Patimokkha (Gelübte für Mönche) und mit meinem Medienkonsum beschäftigt.

Ich kann nur für mich persönlich sprechen und daher finde ich jede andere individuelle Ansicht völlig in Ordnung. 
Als ich meinen recht eingeschränkten Medienkonsum ansah, ich höre in der Regel Radio, ein Fernsehgerät besitze ich schon seit 15 Jahren circa nicht mehr, realisierte ich, dass ich noch mehr in die Stille gehen möchte. Wenn ich Radio höre, sind es eher Nachrichten. Jedoch: In der heutigen Zeit sind Nachrichten nicht mehr wertneutral sondern fast immer kommentierte Nachrichten.
Für mich und nur für mich stellte ich bei der Beobachtung meines Geistes fest, dass sich dieser in Moralisieren und Be- und Verurteilung verfing und die anfänglich heitere Geistesverfassung sich eintrübte.
Nach dieser Woche habe ich den Vorsatz gefasst, dass ich nur kurz Nachrichten höre, meine Spiegel/Focus/Rp-online und Süddeutsche Apps gelöscht habe von meinem Smartphone und meinem Tablet. 
Auch hier möchte ich es an der Wurzel packen und verzichten, es lassen. Siehe, es geht mir besser. Ich komme wieder zu einer heiteren Geistesverfassung und nebenbei habe ich Zeit, mehr Aktivitäten im Buddha Dharma anzugehen et cetera. 

Ich habe viel meditiert, jeden Tag in der Regel abends. Ich merke doch, wie zentral die Meditation ist. Ich war schon in früheren Zeiten ein Mensch, der in der Ethik und der Meditation seinen geistigen Schwerpunkt (focus) hatte. Im beginnenden Alter, ich glaube, ich bin 51 Jahre,  merke ich verstärkt die Dringlichkeit, zu meditieren und Achtsamkeit auf das ethische Handeln zu legen. Es ist nie einfach und oftmals erkenne ich selbstkritisch, wo es noch Baustellen gibt und wo es Ablenkungen (Distractions) in der Praxis gibt.
Allen meinen Kursteilnehmern und Schülern kann ich nur immer den Herzensrat geben: bitte den Fokus auf Meditation und Ethik legen!

Als ich mich mit dem Patimokkha beschäftigt habe, fiel mir auf, dass es in der heutigen Zeit schwer ist, zum Beispiel den Kontakt zu Frauen einzuschränken und dort besondere Achtsamkeit walten zu lassen. Wie bereits oben erwähnt, der Patimokkha gilt für Mönche. Ich bin kein Mönch sondern ein Haushälter und Nangpa, jemand, der den Dharma sehr ernst nimmt und tantrische Gelübte auf sich genommen hat und mit ihnen täglich konfrontiert wird in der spirituellen Arbeit.
Der Patimokkha ist eine Richtschnur für Mönche um ihr Leben zu schützen und ein gedeihliches Miteinander des Sanghas (der spirituellen Gemeinschaft) zu ermöglichen.

Abends bin ich dann spät, in der Dunkelheit ein wenig spazieren gewesen um dem Körper seinen Bewegungdrang zu geben und den Geist zu erfrischen. Ich bin spät hinaus gegangen um meine Stille aufrecht zu erhalten und um keinen Menschen zu begegnen.


Nach einigen unruhigen Tagen erlebte ich eine größere Stille, ein "Geborgensein in der Meditation und des Dharmas," sowie eine stille Freude.

Meine Literatur in dieser Zeit war und ist Mingyur Rinpoche : "Heitere Weisheit," der Patimokkha, Rigdzin Shikpo: "Wende Dich niemals ab" und John Updike: "Landleben."
Auch las ich immer wieder gern Rangdrols blog, ein unerschöpflicher Quell des (yoginischen) Wissens.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Praxis . Practice...below the almighty guinea pig called Ignatz

Persönliche Nachricht:
Heute wird ein guter und alter Freund von mir im Krankenhaus untersucht. Er erhält eine Bauchspiegelung in der festgestellt werden soll ob die Metastasen im Bauchfell, ursächlich durch ein Magen Karzinom durch die Chemotherapie, welche er jetzt monatelang durchführen lies, verschwunden sind.

Ich habe gestern ein Heilungritual durchgeführt und möchte all aus dem Sangha bitten, für meinem Freund zu beten oder positiv an ihn zu denken. 
Falls die Metastasen zurück gegangen sein sollten, wird er sich bald einer Totalentnahme des Magens unterziehen müssen um den Krebs hoffentlich Einhalt zu gebieten. 

Er hat bisher tapfer und ohne viel Klage diese schwere Zeit durchlebt und ich bin sehr froh, dass dieser feine Mensch mein Freund ist. Still und wach, konzentriert und achtsam habe ich ihn in der letzten Zeit wahrgenommen, denn neben der großen körperlichen Belastung bezüglich seiner Erkrankung ist es sicherlich auch eine große geistige Belastung. 

Mein Herz ist voller Hoffnung und auch weiterhin werde ich für ihn praktizieren. 
Mögen die Erleuchteten bei ihm sein und ihm in seiner Not beistehen.

Dienstag, 6. Januar 2015

Ruhe in all den Ablenkungen: Klarheit und Stille.

Ablenkungen:

Manches Mal habe ich den Eindruck, dass sich Praktizierende mit Vorliebe im Internet respektive in Sozialen Netzwerken häufig und gern aufhalten und zu all dem bunten geistigen Boulevard ihre Stimme dazu geben möchten.

Ich erinnere an den Ausspruch von Sogyal Rinpoche, dass, wenn wir uns nur ein Zehntel des Tages der Meditation widmen würden, wir sicherlich schneller der Erleuchtung näher kommen würden.

Für mich ist es im letzten Jahr immer wichtiger und auch dringlicher geworden, weniger Zeit mit dem Smartphone oder generell im Internet zu verbringen.
Oftmals hat die Nutzung des Net etwas suchtartiges. Dahinter steht manches Mal vielleicht auch nur der Wunsch, angenehm zu kommunizieren sprich "verbunden" zu sein, eigentlich etwas, was den Menschen als soziales Tier ausmacht. Doch leider wird es bei vielen zu einer Sucht nach Ablenkung und Zerstreuung: Der geistige Boulevard ist so schön bunt mit all seinen farbigen Murmeln aus Ansicht, Politik, Meinung und sex 'n crime.

Für mich war es im vorigen Jahr eine Befreiung, das Smartphone nur noch abends einmal kurz anzumachen um Termine abzusprechen oder SMS/Whats app zu beantworten.

Meine formale Praxiszeit hat sich seit diesem Zeitpunkt deutlich verlöngert und ich finde nach der Shamatha Übung genug Zeit um mich der Literatur zu widmen, im Augenblick meinem Lehrer Mingyur Rinpoches aktuellem Buch.

Wenn wir ehrlich sind, können wir unseren Internet Konsum durchaus einmal hinterfragen. Vielleicht stellen wir fest, dass wir doch ein gewisses Quantum in diesem Medium verbringen. Schauen wir uns an, wo wir achtsamer sein könnten und vielleicht mehr real als virtuell unterwegs sein könnten.
Dieses fördert oftmals unsere Sportlichkeit und es fördert die face to face Kommunikation.

Achtsamkeit auf unseren Medien Konsum fördert die Inspiration, fördert die innere Ruhe und bringt uns heraus aus all den geistigen Boulevard Stories die uns letztendlich doch nur Sinn-leer und einsam zurück lassen.

Freitag, 2. Januar 2015

"Prüfe gut, das Gute jedoch behalte!"
-Paulus-
Das Geschenk des Guten Gesetzes.

Einige Termine im Januar und Februar 2015:

Studiengruppen Termine:

Mittwoch, 14. Januar 2015

Mittwoch, 28. Januar 2015

Mittwoch, 11. Februar 2015

Mittwoch, 25. Februar 2015

Die Studiengruppe beginnt um 19.30 und endet gegen 21.30h.
Ort: Scheffelstraße 20, 40470 Düsseldorf (Block klingeln, Schelle stark drücken).

Wir werden Grundlagentexte des Buddhismus studieren und uns auch fragen, was dies mit unserer eigenen Praxis zu tun hat. Die Texte sind Lebenspraktisch orientiert. Ziel ist einerseits eine gute Kenntnis dieser wichtigen Texte sich zusammen in der Gruppe zu erarbeiten und andererseits, von seiner Praxis zu erzählen und Fragen, Erfolge und Hindernisse zu teilen.
Wir beginnen mit einem Reporting-In, wo jede(r) von seiner aktuellen Lage erzählen KANN und wenden uns danach dem jeweiligen Text zu.
Wer an der Studiengruppe teilnehmen möchte, sollte offen sein und auch Vertrauen haben, ein wenig von sich zu erzählen.
Anmeldung: psychandresblock@googlemail.com

Dharma Abend

Der Dharma Abend wird am 30. Januar im Padmavati Zentrum in Düsseldorf stattfinden und beginnt um 19.30h und endet gegen 21.30h. 

Es wird wie immer, eine geleitete Meditation geben mit jeweils anderem Schwerpunkt. Danach besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Abschließend gibt es noch ein kleines buddhistisches Ritual (Teilnahme freiwillig) und ein kurzes zwangloses Zusammensein.

Ihr seid herzlich eingeladen, zu diesen Veranstaltungen zu kommen. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und keine kommerziellen Veranstaltungen ! 
 
Vorsätze
Wenn wir Vorsätze für das neue Jahr oder nach einer Zäsur getroffen haben, sollten wir klug und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl mit ihnen umgehen. Zu hohe Erwartungen an sich selbst zu haben führt unweigerlich zu Erstarrung und übermäßigen Leistungsdruck - ein schon im Anfangsstadium gescheitertes Unterfangen. Wenn wir jedoch zu lax mit unseren Vorsätzen umgehen, dann untergraben wir unsere eigene Disziplin. Es ist also wichtig, sein individuelles rechtes Maß zu erkennen. Wir sind die einzigen Menschen, die uns wirklich kennen. Arbeiten wir mit unseren Vorsätzen flexibel, also Raum und Luft lassend, jedoch stets mit Disziplin, dem nicht vergessen, und auch mit Freude. Freude daran, dass wir bei unserer Praxis bleiben und den Weg nicht verloren haben. Wenn wir so an uns arbeiten, wird Glück uns folgen.