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Samstag, 28. Februar 2015

Neue Studiengruppen Termine für März und April:
Wir werden uns ab März nun Donnerstags sehen.

Die neuen Termine:

Donnerstag, 5. März um 19.30

Donnerstag, 19. März um 19.30

Donnerstag, 2. April um 19.30

Donnerstag, 16. April um 19.30

Donnerstag, 30. April um 19.30

Neueinsteiger können ab März dazu kommen. Die Abende dauern ca. 2 h. Wir beginnen mit einer kurzen Meditation, danach gibt es ein Reporting-in, wo jeder TN mitteilen kann, wie er sich fühlt und was ihn bewegt, danach nehmen wir uns den aktuellen Studientext vor und diskutieren darüber. Abschließend gibt es ein Wunschgebet/Segen. 
Wer mag kann sich telefonisch anmelden oder per whatsapp. 01577.2686993


 



Montag, 23. Februar 2015

Nangpa Jig'med Sempa: Hass: Selbsthass

Amitabha.
                    Der heilige Wandel
Wer Frieden fördert, der erntet Wohlwollen der Menschen und Götter-
Wer Frieden sät, erntet ein ruhiges Herz, jenseits der Stürme dieser Welt-
Wer Frieden sät, schläft behütet und gut und er wacht auf in der nächsten Welt voller Sicherheit-

Wer Hass sät, dem sind die Menschen nicht gewogen-
Wer Hass sät, der lebt in einer Welt des Schmerzes und der Einsamkeit-
Wer Hass sät, dessen Schlaf ist voller Unruhe und Albdücke, die Dämonen kehren bei ihm gern ein-
Wer Hass sät, dessen Tod ist unruhig und er erscheint in einer Welt des Krieges oder in den Flammen-

Wer Mitfreude kultiviert, erntet den Segen der Buddhas und der Götter, sie erfreuen sich an seinem Licht und an seiner Großzügigkeit-
Wer Mitfreude sät, dessen Herz ist reich, gut gefüllt und die Menschen sind gern mit ihm-
Wer Mitfreude sät, dessen Leben ist tief verbunden mit den Wesen-
Wer Mitfreude sät, der wird freudig einschlafen und erscheinen in Glück und Licht in der nächsten Welt-

Wer Mitgefühl kultiviert, dessen Herz ist stark und gesund-
Wer Mitgefühl kultiviert, den lieben die Schwachen und den adeln die Starken, denn sein Herz ist voller unbezwingbaren Mut-
Wer Mitgefühl kultiviert ist ein Krieger der Buddhas, unendliche Macht besitzt sein Schwert genannt "Kraft des Gebens," unbezwingbar sein Schild, genannt "Hüter der Wesen" in allen Welten- 



Wer aber Liebe kultiviert, der wird allen Segen empfangen, denn sie ist die größte Kraft in allen Welten, darum übe sie-

Mittwoch, 18. Februar 2015

Beachte die Veränderung als Element der Vergänglichkeit.

Beziehungen II

Gestern war eine junge Klientin bei mir und erzählte mir die Geschichte ihrer letzten Beziehung. Sie liebte ihren Partner, war jedoch immer erschüttert, dass ihr Freund eine gute Freundin hatte, mit der er Abends über die sozialen Netzwerke chattete. Die Klientin war eifersüchtig und sprach dies an. Ihr Partner sagte ihr ernst, dass es halt seine beste Freundin ist und da "nichts läuft" außer eine gute Freundschaft.
Meine Klientin begann nun, ihrem Freund hinterher zu spionieren und schaute auf sein Handy, schaute auf die Messenger Dienste und kontrollierte, wann und mit wem er gesprochen hatte. Da sie seine Passwörter wusste, ging sie auf die Email Konten und prüfte auch hier den Mailverkehr.
Da sie nichts fand, wie sie eingestand, zugleich aber weiter argwöhnisch war, begann sie ihn mit Vorhaltungen und Vorwürfen zu belegen. Das Ende der Beziehung war nah.

Zwei Aspekte
Zwei Aspekte fallen mir ein. Zuerst, ein Mangel an Vertrauen.Vertrauen muss erarbeitet werden. Wir sollten über den Tag öfter einmal nachdenken, dass Vertrauen eine heilsame Angelegenheit ist. Wir beginnen, unseren Geist auf das Positive zu richten; langsam und stetig.
Vertrauen sorgt dafür, dass wir uns nicht in Raserei und Kontrollwahn hinein steigern, dass wir dem anderen seine kleinen Geheimnisse lassen (auch wir haben solche ja auch) und schlichtweg Vertrauen finden in dass, was unser Partner(in) uns sagt. Dieses führt dann zu einem klaren und ruhigen Geist und dies ist für uns schlichtweg heilsam, da entspannt.

Der zweite Aspekt ist, dass wir Kontrolle zumindest reduzieren. Kontrolle im täglichem Leben, sei es im Beruf etc., kann wichtig sein um Verantwortung und Sicherheit zu gewährleisten. Kontrolle, die "out of control" wird, beginnt Missbrauch (abuse) zu sein. Wir greifen in die Persönlichkeitsspähre eines anderen Menschen massiv ein und verletzen ihn oder sie beträchtlich. Wer nachspioniert, der befindet sich in einer Hölle des Zweifels und des Wahns, da er nicht mehr die Realität sieht, sondern in einer Welt der Angst, des Misstrauens und des Hasses lebt. Er ist geistig unruhig, nicht konzentriert und schläft schlecht. Negative Entitäten finden ihn anziehend und nähren sich von ihm.

Was können wir tun?
Zuerst einmal sollten wir lernen, zu Lassen. Jeder Mensch hat seine kleinen Geheimnisse und jeder Mensch hat eine persönliche Intimspähre. Seien wir großzügig und belassen wir es ihm.
Dann wäre es hilfreich, Statements auch zu vertrauen. Wenn jemand sagt, er gehe zum Beispiel nicht fremd, sollten wir dem auch glauben und uns nicht in Misstrauen ergehen. Jedoch ist es wichtig, einen klaren Kopf und Verstand zu behalten. Falls wir sehen, dass jemand doch fremdgeht, dann sollten wir ihn oder sie ruhig zur Rede stellen und fragen, was fehlt. Der Dalai Lama spricht davon, zu verzeihen und zu vergeben als eine spirituelle Kraft. Auch wir haben vielleicht schon unethisch in unserem Leben gehandelt. Wenn wir jedoch sehen, dass wir dieses nicht verzeihen können, dass unsere Verletzung zu stark ist, dann sollten wir so viel Selbstliebe aufbringen um uns von den oftmals abhängig machenden Beziehungstrukturen auch zu lösen. Auch hier ist es wichtig, dass wir Lassen, Lassen von Abhängigkeit und Suchtstrukturen.

Es ist jedoch wichtig, dass wir uns nicht in den oben erwähnten Modi von Verdächtigung, Kontrolle und Vorhaltung begeben und grundlos sich in etwas hinein zu steigern, welches vielleicht gar nicht da ist. Dann sollten wir eher beginnen, an unserem Vertrauen zu arbeiten anstatt uns in Dinge hinein zu steigern, die vielleicht auf einem sumpfigen Boden beruhen.

Um es klar zu stellen, wenn wir wirklich Beweise haben, dass unser Partner/in sexuell fremdgeht, dann müssen wir eine klare Rede haben und Entscheidungen treffen. Wer, wie meine Klientin sich aber auf (neurotische) Vermutungen oder Verdächtigungen stützt sollte zuerst sich klar machen, warum er/sie überhaupt so reagiert und ob die Kommunikation in der Beziehung vielleicht ein wenig gestört ist oder wir schlichtweg in schlechten Geisteszuständen sind.

Conclusio
Patentrezepte gibt es nicht; jede Beziehung ist anders und hat ihre eigenen Arbeitsgebiete. Vielleicht sollten wir beachten, dass wir uns nicht in die Opfer-Täter Dualität begeben. Ein Opfer ist nicht immer ein Opfer und ein Täter ist nicht immer ein Täter. Rollenzuweisungen sind nicht sinnvoll, jedoch immer: Klarheit und Kommunikation.
Verletzungen, Missverständnisse und Missinterpretationen sind Formen des Leids. Unnötiges Leid können wir reduzieren, wenn wir uns an Gesichtspunkte der "Rechte Rede" oder heilsame Rede erinnern.
1. Reden wir klar und ohne Über- oder Untertreibungen
2. Reden wir heilsam, verbindend und nicht auf Misstrauen und Verdächtigung beruhend
3. Bemühen wir uns, nicht Unwahrheiten zu sagen
4. Bemühen wir uns, genau Zuzuhören
5. Bemühen wir uns, achtsam zu sein: nicht zu schnell zu reagieren und um Angemessenheit
6. Benutzen wir keine rohe Rede; Enthaltung von Beleidigungen und Verbalinjurien
7. Teilen wir mit, was unser Bedürfnis ist, was brauchen wir?
8. Enthalten wir uns Gerüchte zu streuen und vorschnell anzuklagen
9. Lassen wir uns gegenseitig ausreden
10. Angemesseneheit im Entschluss

Dieses sind nur einige Aspekte; ich vermag keine Lösungen anzubieten, jedes Gespräch ist immer ein individueller Akt von zwei Menschen, welche ihre eigenen Herangehensweisen haben. Ich hoffe, diese Gesichtspunkte können dazu helfen, Unfrieden zu klären und den Pfad des Vertrauens gemeinsam zu gehen und ein wenig Inspiration zu bieten, denn es gibt keine allgemein gültigen Rezepte.

Samstag, 14. Februar 2015

Stille. Einfachheit. Genügsamkeit. Alles ist bereits vorhanden.

Genügsamkeit:
Von Patrul Rinpoche wird nachfolgender Ausspruch überliefert:

"Folge dem Beispiel einer alten Kuh:
Sie ist zufrieden, in einer alten Scheine zu schlafen.
Du musst essen, schlafen und scheißen-
Das ist unvermeintlich-,
Darüber hinaus braucht Dich nichts zu kümmern.
Tu, was Du zu tun hast,
Und bleibe für Dich."
Zitiert nach: Sogyal Rinpoche: Funken der Erleuchtung, O.W. Barth Verlag

In diesem Zitat ist eine Menge spiritueller Grundsätze enthalten. 

Der erste Punkt ist, dass wir "zufrieden" sein sollten, mit dem, was wir haben. Dieses setzt jedoch voraus, dass wir die Dinge, die wir besitzen auch wertschätzen sollten. Führe ein einfaches Leben! Bedenke auch, ob Dir immer mehr Konsum wirklich gut tut. Oder ist er nur eine Flucht vor der inneren Leere, dem horror vacui? Versuchst Du Dich durch Konsum abzulenken, möchtest Du Dich vielleicht nicht ansehen und Dich wahrnehmen, so wie Du im gegenwärtigen Augenblick bist? Zufriedenheit ist Genügsamkeit und Stillung des Geistes. Wir brauchen nicht immer mehr und mehr. Einfachheit bedeutet, ein glückliches Leben zu führen, fernab der glitzernden Welt des "must have!"

Der zweite Punkt ist, dass wir alle Grundbedürfnisse haben. Wir benötigen Schlaf um unseren Körper und auch unseren Geist Erholung zu bieten. Wir benötigen Nahrung um unseren Körper und unseren Geist zu erhalten und Handlungen zu vollziehen. Jedoch sollten wir die Extreme der übermäßigen Askese und der Völlerei meiden, den sie schwächen den Körper und können ihn krank machen. Somit können wir in Gefahr geraten, diesen kostbaren Körper zu vernachlässigen und damit nicht zum Wohl der Wesen zu handeln. 

Der dritte Aspekt ist, dass wir uns nicht übermäßig mit uns selbst beschäftigen sollten. Gedankenspiralen bringen nichts außer Leid, Kummer und Depression. Wir brauchen nicht alles zu hinterfragen, wir müssen nicht überall dabei sein und wir sollten uns daran erinnern, dass wir mit Ansichten und (politischen) Meinungen sehr vorsichtig und bedachtsam umgehen sollten. 

Der vierte Punkt ist, dass wir Handlungen vollziehen. Diese Aspekt bedeutet, dass wir notwendige Handlungen vollziehen sollten, diese aber mit den Tugendregeln, den Silas, im Einklang  sein sollten. Die Tugendregeln sind:
1. Nicht zu töten
2. Nicht zu stehlen
3. Nicht zu lügen
4. Keinen Ehebruch oder sexuelle Verfehlungen zu tätigen
5. Keine berauschenden Getränke oder Drogen zu sich zu nehmen

Wenn es uns gelingen sollte, diese kurzen Tugendregeln zu beachten, dann sind unsere Handlungen vor Negativität geschützt. Sie bedeuten einen Leitfaden um ein ethisches Leben zu führen und sind Schützer des Geistes.

Der fünfte Punkt schließlich bedeutet, dass wir bei uns bleiben, uns immer wieder daran erinnern sollten, dass wir ein authentisches Leben führen sollten. Es bedeutet auch, dass wir nicht auf jeder Party tanzen müssen, uns zu wichtig nehmen und ein Leben in Ablenkungen führen. Ablenkungen sind hier Zerstreuungen jeglicher Art wie übermäßigen Medienkonsum, Berauschungen an Ideen und übertriebener Geselligkeit, dies bedeutet, nicht auch einmal allein sein zu können. 

Wenn wir diese Punkte uns zu eigen machen, dann wird unser Leben ruhiger und sukzessive mit Zufriedenheit gefüllt. Es könnte sich lohnen, darüber einmal nachzudenken und zu schauen, was dies mit mir macht, wenn wir Einfachheit und Zufriedenheit als Aspekte der täglichen Lebensführung betrachten.
 

Freitag, 6. Februar 2015

Vorankündigung
Ab März dieses Jahres wird es neue Aktivitäten von uns in Kevelaer geben. Geplant sind eine Vortragsreihe zu lebenspraktischen Themen (buddhistische Ethik). 
Nähere Informationen hier auf diesem blog oder per Rundmail.
Wer informeirt werden möchte bitte eine email an psychandresblock@gmail.com senden. Ihr werdet dann regelmäßig ca. 1 mal im Monat informiert.
Die vier Arten des Karma
Nach dem Visuddhi-Magga gibt es vier Arten von Karma: 1. gewichtiges (garuka Karma) 2. häufig geübtes (acinna und bahula Karma) 3. sterbensnahes (maranasanna Karma)und 4. aufgespeichertes Karma (katatta Karma).
Das gewichtige und häufig geübte Karma reift schneller als das nicht geübte und das nicht so bedeutsame Karma.
Häufig geübtes Karma sind unsere Gewohnheiten. Mein verehrter Lehrer Minyur Rinpoche spricht davon, dass unsere Gewohnheiten "wiedergeboren" werden. Wobei das Wort "wiedergeboren" nicht ganz zutreffend ist, denn es erscheinen Dinge eher auf Grund des Karmas in der Art und Weise, dass es eine Kontinuität des (nicht individuellen) Bewusstseinstroms gibt.
Im Visuddhi-Magga finden wir dazu eine kurze und wie mir scheint, prägnante Erklärung:

" Nicht findet man der Taten Täter
Kein Wesen, dass die Wirkung trifft
Nur leere Dinge ziehen vorüber
Wer so erkennt, hat rechten Blick."
Visuddhi-Magga XIX

Es könnte für uns ratsam sein, ein wenig mehr auf unsere Gewohnheiten zu achten. Wenn wir dazu neigen, zornig zu sein oder in Eifersucht und Neid zu verharren (sich einzuüben), dann wird die karmische Frucht schneller reifen als das nicht bedeutsame Karma.

Achtsamkeit
Wichtig hierbei ist es, dass wir Achtsamkeit (sati) üben. Achtsamkeit hat viele Aspekte; einen dieser Aspekte möchte ich hier kurz darstellen. 

Achtsamkeit bedeutet, dass wir uns erinnern.  Wenn wir morgens aufstehen, kann es eine gute Übung sein, dass wir zuerst uns vergegenwärtigen, dass wir den Tag über achtsamer sein wollen. Hier zeigt sich unsere Ethik. Können wir uns Tratsch und Zwischenrägerei enthalten? Sprechen wir die Wahrheit? Übertreiben oder untertreiben wir nicht Sachverhalte? Wie sieht es mit den heilsamen Faktoren aus: reden wir Heilsames, Streit schlichtendes, loben wir und gebrauchen wir unterstützende Worte? Ich vermute, keiner von uns ist erleuchtet, jedoch können wir uns erinnern, dass wir den Tag achtsamer und freundlicher zubringen wollen. Dieses kann auch bedeuten, dass wir zu uns freundlicher und offener werden, es langsam lernen. Setzen wir uns kleine Ziele, übernehmen wir uns nicht aber bleiben wir am Ball in unserer individuellen Disziplin. 

Sich nicht übernehmen
Mein Lehrer Mingyur Rinpoche betont immer, wie wichtig es ist, kleine Schritte zu tun. Wenn wir uns übernehmen, so können wir in Gefahr geraten zu sagen: "Dies wirkt nicht, ich fühle mich weiterhin frustriert und ich lasse den ganzen Buddhismus Kram."
Machen wir also kleine Schritte, wie als würden wir ein Mosaiksteinchen legen. Nach und nach legen wir immer neue Steinchen; alle zusammen ergeben dann das prachtvolle Bild.