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Mittwoch, 27. Mai 2015

Vortrag im Padmavati Zentrum in Düsseldorf, Danke an das Unterstützerteam und den Perulli Sisters.

Montag, 25. Mai 2015

Blitzhafter Tod
Karunamitra erzählte mir eine Geschichte, welche er kürzlich erlebt hatte. Er fuhr zur Arbeit und sa ein Eichhörnchen am Straßenrand. Die Ampeln der Straße waren rot und das Eichhörnchen wollte die Straße überqueren als just in diesem Moment die Ampel grün schaltete. Innerhalb von Sekunden wurde das kleine Tierchen vom brausenden Verkehr auf der anderen Straßenseite überfahren.
Karunamitra meinte, dass ihn dieses an die Fragilität des Lebens erinnert habe und wie schnell der Tod doch kommen könne, gleichsam blitzartig und völlig überraschend. Daher ist es wichtig, dass wir täglich über den Tod und seine Umstände nachdenken sollten. Wir wissen weder, wann wir sterben, noch wie es vonstatten geht noch wo und unter welchen Umständen er ins Leben tritt.
Lojong Losungen
Liebe Freunde, ich beschäftige mich seit November 2009 mit den Lojong Losungen. Hierbei handelt es sich um ganz lebenspraktische Übungsfelder, die es uns ermöglichen, mehr Achtsamkeit und auch mehr Mitgefühl sowie Furchtlosigkeit zu entwickeln. Die Lojong Losungen richten sich an spirituelle Krieger auf dem Pfad.

Die 28. Losung lautet:

"Gib alle Hoffnung auf einen späteren Lohn auf !"

Es geht im spirituellem Leben nicht um Lohn; wir zahlen nicht durch gute Taten auf ein spirituelles Bankkonto ein und verrechnen die Einzahlungen mit unseren schlechten Taten. Hier ist die Gefahr, dass wir den Aspekt der absichtslosen Taten vergessen, wir also nicht berechnend und Krämerhaft werden. In unserer vom Big Business geprägten Zeit ist oftmals alles sehr berechnend. "Gibst Du mir etwas, gebe ich Dir etwas, was aber eher minderwertiger ist, dass ich noch Gewinn daraus ziehen kann."
Wer nach diesem Motto lebt, wird niemals die befreiende Kraft von wirklichem Großmut und Gebebereitschaft in seinem Herzen spüren.

Geben ist ein Akt von Freundschaft und Liebe

Bei all dem ist jedoch zu beachten, dass wir als Beginner auf dem Pfad durchaus das "spirituelle Bankkonto" nutzen dürfen, denn es ist immer besser, wenn wir Heilsames tun als es zu unterlassen.Doch irgendwann af dem Pfad des Kriegers, sollten wir immer mehr den Aspekt auf Altruismus legen. Selbstlosigeit ist eine hohe spirituelle Tugend, eher eine Lebenshaltung eines reifen Menschen.

Ein weiterer Aspekt dieser Losung ist, dass wir in der Gegenwart bleiben sollten. Wir wissen nicht, ob wir "Lohn" erhalten, oftmals ganz sicher nicht in der Form, wie wir es uns erhoffen. Frustration und Ärger können die Folge sein.
Wer sich in weltliche Hoffnungen ergeht, dass man seine Träume erfüllen kann, dessen Träume zerplatzen schnell. Spekulationen sind immer ein in die Irre führender Weggefährte. Bleiben wir also in der Gegenwart, wie es alle großen Traditionen betonen. Wir haben nur diesen Moment und wenn wir an ihn denken, ist er bereits entschwunden.
Spirituelle Hoffnungen können wir drchaus haben; es ist aber auch wichtig, sich nicht dogmatisch auf sie zu fixieren. Wenn wir hoffen, auf dem Pfad durch Liebe und Aufmerksamkeit voran zu schreiten, dann können wir diese Hoffnung in ein Wunschgebet kleiden. Bei spirituellen Hoffnungen geht es nicht um bezifferbaren Gewinn, auch nicht um Gegenleistung !
Spirituelle Hoffnungen besitzen den Charakter von Loslassen und Liebe, jedoch auch von Engagement.


Montag, 18. Mai 2015

Ein guter Rat an meine Schüler und Studenten
Achtet bitte stets darauf, immer zwei Meinungen (bei einem Konflikt) zu hören. Wer dies praktiziert, der wird nicht vorschnell urteilen und damit auch nicht vorschnell Partei ergreifen. 
Es ist eine Falle, wenn wir von jemanden etwas hören und uns gleich moralisch entrüsten ohne die Ansicht der anderen Partei zu hören. Es verkürzt unsere Sichtweise und führt zu einer eingeschränkten Sicht auf die Dinge. 
Hüte Dich vor dem Moralisieren! Es ist ein feiner Filter der Verblendung oder wie es heute öfter gebraucht wird, der Ignoranz. Wenn Du mit etwas konfrontiert wirst, dann ziehe Dich eine Weile zurück, wenn es möglich ist und reflektiere zuerst Deine Emotionen und Einstellungen. So gelingt es Dir vielleicht, ein wenig klarer zu sein.

Freitag, 15. Mai 2015

  Von sich absehen
Wenn wir lange praktiziert haben, dann kommen wir irgendwann einmal zu dem Punkt, dass wir bemerken, wie unser Ego sich heftig bewegt und in einem Konflikt mit unserer wahren Natur kommt. Dieses ist ein gutes Zeichen, denn wenn wir bemerken, dass wir unwichtiger werden, dann werden die Zustände unseres Geistes, unsere Gesundheit, unseren Befindlichkeiten und unseren Zu- und Abneigungen immer mehr mit Ruhe und Gleichmut betrachtet. 
Es ist gleichsam ein subtiles Erkennen und Loslassen; das ganze Theater wird immer fader und wir sind bereit, das Theater zu verlassen, zumindest gelegentlich. Aber es ist ein gutes Zeichen, denn wir werden nicht mehr so schnell bereit sein, wieder in das Theater zu gehen um immer wieder das gleiche Stück zu sehen und uns mit all dem zu identifizieren, was eigentlich nur Gaukelei ist. 
Alle Dramen, Schmierenkommödien und Boulevardstücke werden langweiliger und es kommt der Punkt, wo wir vielleicht übersättigt werden. Vielleicht werden wir stiller und betrachten das Spiel des Egos wie ein alter Weiser, der das Toben und Spielen der Kinder mit einem verschmitzten Lächeln betrachtet. Der Frieden des Geistes kommt häufig aus der Erkenntnis des durchlebten Dramas. Wer etwas durchlebt und daraus Weisheit bildet, dessen Leben ist wahrlich nicht umsonst gewesen.

Freitag, 8. Mai 2015

 Eine kleine budddhistische Geschichte
Ein alter Meister hatte einen Schüler, der recht unruhig in der Meditation war. Ständig zappelte er herum, kratze sich und war auch sonst abgelenkt. Da der Schüler ein junger Mann war, quälten ihn sexuell verlockende Gedanken mannigfaltiger Art in der Meditation. 
Schließlich verzweifelt bat der Schüler um ein Gespräch mit dem Meister. Zusammen trafen sie sich in der Klause des Meisters, tranken Tee und lauschten dem Wind in den Bäumen.
"Meister, wie gehe ich mit meinen Schwierigkeiten in der Übung um," fragte er ihn. Der Meister antwortete: "Betrachte alles als vorläufig, es geht vorbei, übe Dich stetig weiter." 
Der Schüler war bekannt für seine eifrige und disziplinierte Art. So praktizierte er eifrig Meditation und ließ alles geschehen; er bemerkte seine Unruhe und ließ sie zu und wieder los, eine sexuellen quälenden Bilder ließ er zu und sie wieder gehen, auch das ständige Jucken ließ er kommen und gehen.
Nach einer geraumen Zeit, war er froh und dachte, dass er einen großen Fortschritt erzielt hatte. Mit heiterem Gemüt bat er um ein weiteres Gespräch mit seinem Meister. So schilderte er ein wenig stolz und mit erfreutem Geist dem Meister seine Fortschritte. "Gut, gut, wohl gesprochen hast Du," sprach er zu seinem Schüler "Deine Hindernisse gehen vorüber, Deine Fortschritte gehen vorüber, betrachte alles als leer, illusionsgleich und vorübergehend, sitze weiter!"
Da erkannte der Schüler. Zusammen saßen sie still in der Klause, hörten den Wind im Bambus rauschen, tranken ihren Tee und betrachteten den Mond, der silbern in die Klause schien.