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Mittwoch, 31. August 2016

Dana - Freigiebigkeit

Wenn wir uns das Wort Freigiebigkeit anschauen, auch hier: die deutsche Sprache ist eine wunderbar exakte Sprache, so setzt sich das Wort Freigiebigkeit aus zwei Wörtern zusammen. "frei" und "Geben." 
Freigiebigkeit bedeutet also, dass wir uns frei fühlen können, etwas zu geben und dass das Geben auch bedeutet, dass wir uns befreien von Anhaftungen und Gier in all seinen Formen. Wer Freigiebigkeit übt, der wird tatsächlich frei von seinem Ego, dass ja eher die Tendenz in sich trägt, alles haben  und nichts abgeben zu wollen. 
So passiert es dann, dass wir uns beladen und schwer fühlen und es uns immer mehr Energie kostet, den Besitz zu sichern und ihn wenn möglich, zu erhalten oder ihn zu mehren. 
Manche Menschen kümmern sich ausschließlich um das liebe Geld und all den Besitz, den sie tragen. Manche ganz arme Menschen sind immens reich, gönnen sich selber  noch nicht einmal eine Kleinigkeit . Hier sehen wir, wohin dies im Extremfall führen kann: in einen neurotischen Verarmungswahn. 

Freigiebigkeit bedeutet, dass wir als menschliche Wesen eine Verantwortung besitzen, mit anderen Wesen zu teilen. Wer freigiebig ist, dessen Herz wird weit und sein Gesicht klärt sich auf und zeigt heitere und entspannte Gesichtszüge. In solch ein Antlitz schauen wir gern hinein und erfreuen uns im Umgang mit diesen Menschen. 

Freigiebigkeit hat ein erlösendes Moment. Wer frei gibt, der sieht immer auch das Wohl des anderen Mitmenschen und erfreut sein Herz daran. 
Dieses wiederum klärt seinen Geist und füllt ihn mit Freude. Wer einmal erlebt hat, dass ein bedürftiger Mensch nach einer Gabe einen Segen spricht, dessen Herz ist tief berührt und voller Dankbarkeit. 
Eigentlich ist Freigiebigkeit ein Ausdruck von Metta (liebender Güte) und Mitgefühl (Karuna).  
Wer schenkt, sei es nun Zeit, ein aufmerksames Gespräch oder eine liebevolle Umarmung - es ist völlig egal, was wir schenken - der verschenkt sich selber, verschenkt seine Liebe wie es Bhante Nyanabodhi sagt. 
Wer aber schenkt, der erhält mannigfaltigen Segen zurück. Nichts geht verloren. Für ängstliche und zum Geiz neigende Menschen ist es eine sehr gute Übung, wenn sie Geld verschenken. Packe dort an, wo es besonders schmerzt! 

Freigiebigkeit bedeutet auch, dass wir Kontakt mit unserer inneren Güte, unserer wahren Natur herstellen. Wer in solcher Art in sich ruht, der kann wahrlich nicht in den schmerzhaften Bereichen sein. Sein Leben ist den Buddhas und Erleuchtungs- wesen angenehm und nach seinem Tod erscheint er in einer Welt des Glücks wieder. 
Bedürfnislosigkeit
Ein einfaches Leben zu führen bedeutet, dass man  aus dem Joch der Erwartungen und des Anspruchdenken sich langsam befreit.  Bedürfnislosigkeit schenkt eine Freiheit vom ständigen Haben wollen und schenkt mehr Ruhe im Sturm der Gier.  Wer bedürfnisloser lebt, erkennt in vielen Dingen den großen Reichtum, gerade in den kleinen, nicht bezifferbaren Dingen unseres täglichen Lebens.  
Kühl und zum Ziele strebend
wird Leid in Glück gewahr

Und aus den Stürmen
bricht das gewährte Licht. 

Text aus dem Mittelalter

Sonntag, 28. August 2016



Aspekte eines Lehrers

Es ist nicht wichtig ob ein Lehrer Roben trägt oder hohe Titel besitzt, es ist nur wichtig, dass er oder sie ein weises und mitfühlendes Herz besitzt und authentisch lebt in Bescheidenheit, Freundlichkeit und der Durchdringung des Dharmas, der Lehre.
 Hier zeigen sich Aspekte seiner Verwirklichung. Ruhm und Macht sind für ihn billige Spielereien jedoch gibt er Hinweise aus seiner eigen Verwirklichung.

Ein Lehrer schmeichelt nicht noch ist er abweisend; er besitzt immer ein offenes Herz und Ohr um zu unterstützen. Von Dilgo Khyentse Rinpoche war bekannt, dass seine Schüler und Jedermann zu jeder Tages und Nachtzeit kommen konnten um Rat und Inspiration zu erhalten.
 Hier zeigt sich ein hoher Grad an Verwirklichung.  Sein Auftreten war stets bescheiden und liebevoll.

Wenn wir einen Lehrer suchen, sollten wir uns Zeit dafür nehmen. In einigen Texten wird empfohlen , bis zu zwölf Jahre zu prüfen. Jedoch sollte man nicht - im Westen sehr populär - seinen skeptischen Zweifel zu ernst nehmen. Ansonsten kommt man schlichtweg nicht weiter. Dann wird nicht die Suche oder die Lehre im Vordergrund stehen sondern nur unsere dauerhafte Unzufriedenheit und unser Zweifel, der letztendlich in Harm und Bitternis endet.

Freitag, 19. August 2016

Wer verzeihen kann, wessen Herz vergeben kann, der vermag nicht mehr kontrolliert zu werden."  Ngakpa
Fokus und Weite.

Übertreibungen - Untertreibungen
Zu den Redevorsätzen gehören auch die Übertreibungen und die Untertreibungen. Es ist wichtig, dass wir, wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren, nicht aus Geltungssucht oder aus dem Gefühl, etwas besonders bunt und spannend zu schildern, Dinge ausmalen oder sie besonders dramatisch darstellen. 
Auch sollten wir nicht aus falscher Bescheidenheit untertreiben, dieses bedeutet, wir sollten darauf achten uns nicht aus koketten Gründen bescheiden zu geben obgleich wir es gar nicht sind. 
Dieses bedeutet nicht, dass wir nicht Humor oder gutmütige Ironie besitzen dürfen. Humor ist immer ein Zeichen von Reflektion und er schafft Distanz zu den Dingen. Jedoch sollte Humor nicht verletzend sein, da er dann eine andere Person erniedrigt. 

Wer übertreibt landet häufig selbst in der Falle, dass er seinem zu Grunde liegenden Denken glaubt und es dann dramatisiert. Nüchternheit ist bei den sprachlichen Vorsätzen von großer Bedeutung. 

Nüchternheit hält uns davon ab, etwas zu dramatisieren und damit in schlechte Geisteszustände zu gelangen, denn negative Gedanken haben die Tendenz, sich zu verstärken und daher müssen wir sehr gut aufpassen, welche Qualität unser gegenwärtiges Denken besitzt. 
Nüchternheit bedeutet ferner, dass wir aufhören, uns anzubiedern oder schlichtweg in einem entwürdigenden billigen Opportunismus verfallen. 
Wir schildern Dinge so, wie sie sind, bleiben bei der Wahrheit und befolgen so den Redevorsatz, dass wir nicht der  Lüge  und der Zwischenträgerei (ein schönes altes deutsches Wort für Gerüchte) anheim fallen. 
Auch haben wir bei dieser Achtsamkeit einen ruhigen Schlaf, denn uns quälen keine Reue und Schuldgefühle. Nicht zu vergessen ist die goldene Regel: "In Abwesenheit von anderen Menschen nicht negativ über sie sprechen." Ferner. "Über Tote nur das Gute."

Sprachvorsätze bedeuten, dass wir generell achtsamer sind und das Augenmerk auf die heilsame Sprache legen. So werden wir langsam Schritt für Schritt geläutert. Seien wir uns aber in erster Linie unserer Qualität der Gedanken gewahr! Es ist so wichtig! Wer in die Falle der negativen Gedanken fällt, muss sich stets bemühen und ja, man muss es drastisch ausdrücken: kämpfen (!) um nicht in eine Abwärtsspirale der Negation zu fallen. 
Negation bedeutet immer auch in letzter Konsequenz, dass wir uns selber negieren, nicht das Positive an uns bemerken oder es gleichsam zulassen. Auch dieses ist eine Form der Übertreibung. 
Hier können wir sehr klar sehen, wie wichtig es ist, nicht der Übertreibung anheim zu fallen. Untertreibung wiederum kann auch in die Negation führen, weil wir uns keinerlei Wert beimessen. Auch dieses ist eine falsche Sichtweise und trübt den Geist, da wir uns nicht wirklich zu sehen vermögen.

Donnerstag, 11. August 2016

Über das richtige Kot ablassen

In letzter Zeit haben mich zwei Schüler aufgesucht und darüber geklagt, dass sie helles Blut beim Kot ablassen bemerkt haben. Ich habe sie gefragt, ob sie denn sehr drücken würden, welches beide bejahten und dies würden sie schon seit Jahren so handhaben.

Ich habe dieses genutzt um eine kurze Belehrung zum richtigen Kot ablassen zu geben. 
Zuerst einmal: Wir sollten auch beim Kot ablassen achtsam sein und zuerst spüren, ob es notwendig ist, zur Toilette zu gehen. Dieses zeigt sich durch einen gewissen Druck im Darm, den wir schon intensiv wahrnehmen können.

Zweitens kann es wichtig sein, wenn wir uns auf die Toilette setzen, dass wir die Brille und auch die Temperatur der Brille wahrnehmen können.

Drittens, wenn wir dann unseren Kot ablassen, sollte dies in einer entspannten Haltung stattfinden, dieses bedeutet, wir drücken weder noch spannen wir den Unterbauch an. Wir sind in einer entspannten Haltung, nichts muss verändert werden.

Wir können uns vorstellen, dass wenn wir Kot ablassen, alles geistig Unreine von uns abgelassen wird und wir uns dadurch reinigen können. Kot ablassen kann sehr achtsam vollzogen werden, denn wir können zB auch die Konsistenz und den Härtegrad des Kotes durch das Ablassen achtsam erfahren. So kann harter Kot darauf hinweisen, dass wir vielleicht zu wenig getrunken haben oder unsere Nahrungsaufnahme nicht gerade förderlich für die Verdauung war. 
Wir können auch beim Urin ablassen merken, ob der Strahl stark ist, die Blase also gefüllt war oder auch, wie unser Urin riecht. Auch können wir bemerken, ob unsere Blase sich einmalig leert oder es mehrmals beim Abführvorgang passiert. Auch hier können wir visualisieren, wie alle Geistesgifte durch das Urin ablassen aus unserem Körper schwinden und wir gleichsam gereinigt sind. 

Nach dem Ablassvorgang können wir ebenfalls sehr achtsam uns säubern und dabei die Haut/Schließmuskelspalte wahrnehmen, ob es da Blutungen, Adern oder sonstiges zu bemerken gibt.

Wenn weiterhin Blut fließen sollte, sollten wir unverzüglich jedoch einen Arzt aufsuchen und ihm von diesen Problemen erzählen.

Nach dem Ablassvorgang sollten wir das WC säubern und es so zurücklassen, wie wir es vorgefunden haben. Dieses bedeutet auch, wenn wir bei Gästen sind, die Brille zu reinigen und den den WC Topf zu reinigen und den Toilettendeckel zu schließen. 
Auch können wir kurz beten, dass wir uns in guter Gesundheit befinden, denn zB Krebspatienten wären dankbar, schmerzfrei Kot oder Urin abzulassen. Wichtig ist danach, dieses Gebet abzugeben und allen Wesen zu wünschen, dass sie ohne Hindernisse und Pein den Kot und den Urin ablassen können auch in einer ruhigen Umgebung. 

Kot ablassen kann also meditativ genutzt werden durch eine offene pure Wahrnehmung. So gelingt es uns auch, bei ganz alltäglichen Vorgängen, welche wir meist nicht beachten, eine kurze Zeit der Meditation in unserem Tag einzubauen.
 
  

 

Montag, 8. August 2016

Überzeuge die Buddhas nicht durch Worte.
Überzeuge die Buddhas durch Taten. 

Überzeuge die Buddhas durch selbstlose Liebe 
für die Wesen.

Überzeuge dich vor allen Dingen selbst
denn du bist der Erzeuger aller deiner Taten.