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Mittwoch, 26. Juli 2017

Wenn du über Mitgefühl schwafelst, dann rette den Regenwurm genau vor dir auf dem Asphalt. Alles andere sind nichts als Konzepte.

Montag, 24. Juli 2017

Karuna (Compassion) und Armut
 Spirituelles Tagebuch

Gestern war ich zu Besuch bei einer Freundin und deren Tochter in Köln. Wir sind über einen Flohmarkt gegangen, hatten eine gute Unterhaltung und sind abends dann noch Essen gewesen. Als wir gegen 20h durch die Hohe Straße, einer Einkaufsmeile in Köln gingen, fiel mir auf, wieviele arme Menschen  in den Eingangsbereichen der Konsumtempel lagen. Überwiegend, dies war für mich ein wenig überraschend, Deutsche. 

Da leben wir in einem so reichen Land, jedoch nimmt die Armut, die soziale Verwahrlosung und auch die Slumbildung - meine Freundin wohnt in Köln Mühlheim - stetig zu. Wir müssen uns fragen, ob eigentlich der sozialpsychologische Sektor effizient arbeitet oder eher sich selber unterhält. Es gibt so viele Beratungsstellen, Drogenberatungsstellen, Arbeitsagenturen, Sozialdienste und Hilfprojekte, die sicherlich alle sehr gut gemeint und teilweise effizient sind, jedoch scheint das Elend, die Armut tendenziell zu steigen. Die Frage nach der Effizienz des sozialpsychologischen Apparats stellt sich doch dringlicher, da ich oftmals den Eindruck als Teil dieses Apparates habe, ob diese gewaltigen Sozialkonzerne, denn nichts anderes sind sie, nicht wirklich zu aufgebläht und zu bürokratisch agieren. 

Mir ging gestern das Herz auf. Ich sah diese teilweise verwahrlosten Menschen in dünnen Decken gehüllt, eine Pappbecher vor sich stehend, dort in den Eingangsbereichen der Kaufpaläste liegen. Oftmals zu zweit, oftmals allein, nur mit einem wahrhaftigen Freund, ihrem Hund. 
Ich versuchte, Geld zu geben und war doch ohnmächtig im Angesicht all dieses Leides. 

Heute in meiner Meditation, genauer im Metta-Karuna Teil wurde mir das Leid nochmals sehr dringlich bewusst:

Wenn wir essen wollen, gehen wir zum Kühlschrank; er ist in der Regel gut gefüllt
Haben diese Menschen diese Möglichkeit?

Wir wir trinken wollen, haben wir eine große Auswahl an Getränken vorrätig. Cola, Kaffee, Tee, mitunter Wein, mitunter Bier, immer jedoch Wasser. Wir können jederzeit trinken.
Haben diese Menschen diese Möglichkeit?

Wir haben eine warme Wohnung, mit all dem Komfort, den wir individuell brauchen. Angenehme, bequeme Möbel, Television, und Toiletten.
Haben diese Menschen die Möglichkeit, vor Regen, Kälte oder Hitze geschützt zu sein? Können sie zu jeder Zeit ungestört Wasser oder Kot lassen? Können sie sich vor der Hitze oder der Kälte des Winters schützen?

Wenn wir erkranken, gehen wir zu einem Arzt, sogar - welch ein Luxus -, wir gehen zu einem Spezialisten, lassen uns Medikamente verschreiben und haben ungestörte Zeit um zu gesunden.
Haben diese Menschen diesen Luxus? Nachts müssen sie aufpassen vor marodierenden Jugendliche, wenn sie eine Mandelentzündung haben, haben sie trotz Schmerzen und Pein oftmals nicht die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen um zu gesunden. Wenn ihnen Durchfall droht, dann müssen sie sich in Ermangelung eines WC oftmals in die Hose machen.

Wenn wir morgens aufstehen, dann erleben wir den Genuss einer warmen Dusche. Wir ziehen frische Kleidung an und besprühen unsere Körper mit Parfüm und Deo.
Haben diese Menschen diese Freiheit? Oftmals stinken sie, haben Flöhe oder die Krätze oder andere Hautkrankheiten. All dieses kehrt nach Deutschland zurück, die Boten der Armut: Krätze, Läuse, Ekzeme etc. Diese Menschen können sich nicht waschen und erfrischen wann sie wollen und haben nur selten Gelegenheit, ihre Kleidung zu waschen. 

Wenn wir dann an diesen Menschen unbeteiligt vorbei gehen, dann ist dies ein Zeichen dieser Zeit: Gleichgültigkeit, etwas, das noch schlimmer als Hass und Zorn ist. 

In meiner Meditation kam mir das Bild dass ich ein Funke Amitabhas bin, eine Hand Avalokiteshvaras oder einfach nur ein Praktizierender, dessen Herz blutet. 

Karuna ist Liebe trifft auf Leid

Metta ist Liebe trifft auf alle Wesen ohne Unterschied

Öffnen wir unser Herz, werden wir ein Funke Amitabhas, eine Hand der  unendlich vielen Hände der liebevollen Hilfe Avalokiteshvaras.

Seien wir einfach ein Mensch. 

Mittwoch, 12. Juli 2017

Meine Religion ist es, ohne Bedauern zu leben und ohne Bedauern zu sterben.
Jetsün Milarepa

Sonntag, 9. Juli 2017

 Lese gerade einen schönen High Fantasy Roman, hier eine Inspiration in Form von einem Gedicht.

Eine Art von einem Gothic Gedicht. 

Abenddämmerung 

Stehend auf einer Anhöhe
In der Ferne eilen Wolken herbei, gesättigt von Dunkelheit
Das letzte Licht -
langsam erstirbt es
mit ihm jegliche Wärme und Heiterkeit

Die Finsternis erscheint
Erst angedeutet, immer stärker breitet sie ihre
Schwingen aus
und hüllt das Land in Dunkelheit

Doch es regt sich etwas in ihrer kühlen Herrschaft

All die Wesen des Schattens, erfüllt mit dunkler Kraft
bereit zur Jagd, 
bereit zu dienen
dem dunklem Herren
ohne Gestalt
ohne Begrenzung
seiend und doch nicht lebend
existierend und doch nicht greifbar
präsent und fühlbar
unbegrenzt und doch 
geballt mit dunkler Kraft

Jenem, der in den Schatten thront,
jenem, der der Gebieter aller Finsternis ist
und sich sehnt nach Rückkehr.
Wie soll man sich in der Freigebigkeit üben?
Man sollte, wenn man bedürftigen Wesen etwas gibt
oder ihnen beider Lösung ihrer Probleme hilft oder
ihnen, wenn sie auf der Suche nach Wahrheit sind,
die Lehre erklärt, darauf achten, das nicht aus dem 
Verlangen nach Gewinn oder Anerkennung zu tun.
Man sollte sich sagen, dass man selber etwas Gutes 
bekommen hat und das andere daran
teilhaben sollten.

Ta Ch'eng Chi Hsin Lun

Sonntag, 2. Juli 2017

Hör mal, meine Mutter
Gib mir dieses Keimchen
bitte dich
hätte nie gesund und froh gelebt
und ich sende seinem Herzen Ruh...

Frei nach Belcanto, der Tod und die Mutter