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Donnerstag, 10. August 2017

Spirituelle Faulheit

Es gibt Menschen, die besitzen Dharma Bücher und wunderschöne Kalender mit Weisheiten des Buddhismus.
Diese werden gern angesehen und gelesen. Was aber nützt es einem, wenn es nur konsumiert wird, ohne das alles auch nur ansatzweise ernsthaft mit vollem Herzen anzuwenden?
Dieses ist spiritueller Materialismus, Wellness Buddhismus oder schlichtweg leeres Geschwätz eines Narren, der sch selbst einredet, er würde praktizieren. Wir müssen es anwenden, prüfen, wagen zu springen und Erfahrungen machen. Sonst endet es in eitler Lüge und sinnlosem Gerede ohne wirklichem Inhalt.
Die Liebe der Narren

Wenn du hochtrabend von Liebe redest und auch blumig von Freundschaft und in deinen Gedanken, deiner Sprache und deinen Taten neidisch, haßvoll und eifersüchtig bist, dann rennst du einem Wahngebilde hinterher.
Liebe muss mit Güte, Verständnis, Stärke und einem wunden Herzen der Offenheit erfüllt sein.
Wenn aber dein Herz voller Haß, Neid, Übelwollen und wahnhafter Eifersucht vergiftet ist, dann bist du ein Narr, der sich selbst etwas einredet ohne es zu durchdringen. Du liebst nicht, erzählst dir aber etwas von dieser ohne auch nur einen Hauch zu verstehen. Wer aber glaubt Narren?
Liebe ist immer eine Herausforderung. Wenn wir wirklich lieben, müssen wir immerzu lernen. Wer lernt, entwickelt sich weiter. Wer stur an seinen Ansichten festhält, stagniert und endet verloren in seiner geschlossenen Welt. 
Liebe bedeutet die Fähigkeit, gut zuzuhören, Güte zu üben und auch die Geduld zu besitzen, nicht gleich zu bewerten sondern lernen zu lauschen. 
Liebe bedeutet seine Emotionen zu zügeln und auch die Energie des Temperaments nicht in das Negative zu lenken sondern in die Güte und in den Frieden des Herzens. 
Wer seinen Geist und seine Gefühle nicht zügelt, der gerät auf dunklem Pfad. 
Wer aber an sich arbeitet und das Gute sieht sowie sein Herz läutert, es vom Unheilsamen und egoistischen Antrieben reinigt, der betritt den Pfad der Liebe. 
Wenn alle Dinge sich ständig verändern, woran lohnt sich das Festhalten?

Mittwoch, 9. August 2017


Sprachvorsätze
Wir sollten über andere Menschen nicht schlecht reden oder etwas übertreiben und sie verleumden wenn sie nicht anwesend sind. Die andere Person hat somit nicht die Möglichkeit,sich zu verteidigen oder etwas zu korrigieren.

Wenn aber jemand den Dharma mit seinem Verhalten beschmutzt und Schüler missbraucht, dann dürfen wir in angemessener Form vor dieser Person warnen auch in deren Abwesenheit.

Dienstag, 8. August 2017

 Geistestraining 
Ngakpa Jig'med Sempa

Woran man viel und häufig denkt, da schafft oder verstärkt man eine Neigung des Geistes (nati cetaso).

Wer sinnlichen Vorstellungen nachhängt, verstärkt die Sinnlichkeit.

Wer Haßgedanken hegt, verstärkt die Abneigung.

Wer häufig daran denkt, andere zu verletzen,verstärkt die Grausamkeit.

Jedoch:

Wessen Geist häufig beim Loslassen weilt, löst sich von Dingen und verstärkt die Fähigkeit zum Loslassen.

Wer oft liebevolle Gedanken hegt,dessen Herz erfüllt sich mit Liebe, und die Abneigung wird schwächer.

Wer oft daran denkt, anderen zu helfen und sie zu fördern, der verstärkt das Mitgefühl,und die Neigung, andere zu verletzen, wird schwächer.

Worte des Erhabenen, des vollkommen erleuchteten Buddha, dem Lehrer von Menschen und Göttern. 
Majjihma-nikaya, 19

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Was können wir hieraus lernen und gleichsam gut kontemplieren? Wir sehen, unser Geist ist ein Intrument. Ein kostbares Instrument, welches die Fähigkeit besitzt, sich stets anzupassen. Wenn wir unseren Geist dazu erziehen mittels Achtsamkeit und Kontrolle, das Gute und Heilsame anzustreben, dann wird er - geschmeidig wie er ist - sich anpassen und einen heilsamen und förderlichen Weg einschlagen. 
Achtsamkeit und Wissensklarheit sind hierzu unabdingbar notwendig. Wir lernen, dass wir durch das Abstehen und Loslassen schlechter Werke in Gedanken und Taten langsam aber stetig, wenn wir uns bemühen, auf einem guten Pfad gelangen, welcher uns zu Glück und wirklicher, authentischer Freude führt. 
Es ist gleich so, als würden wir in ein Fitness Studio gehen wollen. Wir trainieren unseren Körper, langsam aber stetig. Angemessen erhöhen wir die Gewichte. Unser Körper wird sich anpassen und wir werden unsere Ziele erreichen. 

Unser Geist funktioniert ähnlich. Wir brauchen Disziplin und Stärke, jedoch nicht im Ergreifen von Besitz, Macht und Anerkennung oder auf Kosten anderer, sondern die Übung vollzieht sich im gütigem Loslassen und in der geduldigen Liebe. Die Ergebnisse sind, wenn nicht noch mehr erreicht wird, Frieden, Güte und Klarheit.