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Samstag, 22. Dezember 2018

Die Menschen behandeln dich aufgrund ihres Karmas, wie du reagierst, ist dein Karma. Eine Belehrung.

Wenn Menschen dich freundlich und liebevoll behandeln, so handeln sie aufgrund ihres Karmas; wenn Menschen dich voll Wut und Eifersucht behandeln, die anklagen und ungerecht sind,  tun sie dies ebenfalls aus ihrem Karma heraus.

Die erste Option bedeutet, sie haben viel positives Karma angehäuft, viele Verdienste getan und ihre Welt ist hell und freundlich. Mit solchen Menschen ist man gern zusammen, sie haben einen ansteckenden Humor und eine große Herzenswärme. Ihre Sprache ist freundlich und aufbauend.

Die zweite Option ist, diese Menschen haben viel schlechtes getan und ihre Welt ist angefüllt mit  Dunkelheit und Leid. Sie sprechen negativ, sehen nur das Fehlende und handeln eng, voller Geiz und Missgunst. Andere Menschen meiden sie, da sie oft wütend sind und ungerecht. Sie sind kaltherzig und verzeihen nicht, sehen im anderen oftmals nur das Schlechte.

Achte stets darauf, wie du auf Menschen reagierst !

Wenn Menschen freundlich zu dir sind, dich vielleicht sogar lieben, erfreue dich daran, unterstütze sie in ihren guten Fähigkeiten und helfe ihnen, diese noch auszubauen.
So erlernst du selber, dich in liebevollen Handlungen zu üben und wirst deine Liebe nur stärken. Du wirst dein eigenes gutes Herz sehen und es durch Großzügigkeit und  freundliche Aufmerksamkeit stärken.

Menschen sind Spiegel. Durch ihre Handlungen spiegeln sie ihre innere Welt.

Wenn Menschen dich voll Wut und Eifersucht oder mit Neid behandeln, über dich schlecht reden und dich ungerechtfertigt anklagen oder mit Vorwürfen belasten, zeigt dies auch ihre Welt, in der sie leben. Sie spiegeln ihre dunkle Welt nach außen.

Wahre Stärke ist, darauf nicht mit Hass zu reagieren, also selbst kein schlechtes Karma zu tätigen sondern geduldig und freundlich zu reagieren.
Diese Menschen leben in einer Welt des Schmerzes  und des Kummers; sie spiegeln ihre Welt nach außen.

Oftmals kann Hass und Wut auch nur ein Hilfeschrei sein. Sie leiden in ihrer dunklen Welt solche Qualen, dass sie wie wild um sich schlagen in ohnmächtigem Zorn, welcher ihren Hass nur weiter nährt.

Reagiere voll Mitgefühl und Sanftheit, denn diese Menschen sind in ihrer Einsamkeit und in ihren Qualen gefangen.

Sei aufrichtig und sei ein spiritueller Krieger: Wahre und wirkliche Stärke besteht aus Selbstüberwindung der eigenen Negativität und Klarheit im Handeln.
Daraus folgt fast natürlich, dass du liebevoll und voller Mitgefühl reagierst und warmherzig bleibst.

Sei dir stets deines guten Herzens bewusst.

Jedoch sei auch klar und bestimmt und helfe effektiv. Benenne mit Mut auch das Unheilsame am anderen um ihn zu spiegeln und ihm zu helfen.
Lasse dich aber niemals in seine Dunkelheit ziehen sondern bleibe gestärkt in deiner Liebe und deinem Mitgefühl.

Alles Toben und aller Hass verwandle in Blüten wie es der Buddha, "der, der so liebevoll war," wie es Ananda ausdrückte, tat. 
Dieses alles setzt ein aufmerksames, achtsames Herz und einen wachen, klaren Geist voraus.
Daher meide Übertreibungen und Untertreibungen.  Siehe  und lege jedoch stets deinen Fokus auf das Gute im Menschen und in Dir.

Sei dir stets deines eigenen guten Herzens bewusst, dann kannst du nicht fehl gehen.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Blüten in Kusinagara

Es gibt ein schönes Bild im Buddhismus, welches mich seit langem begleitet.

Prinz Siddhartha saß unter dem Bodhibaum kurz vor seiner Erleuchtung.

Nun erschien Mara, der Herr alles Bösen und wollte dieses Ereignis unbedingt verhindern, denn wenn ein Weg existiert, welcher zum Nirvana führt, so können diesen viele Wesen beschreiten und somit verliert Mara an Einfluss auf die Wesen im Samsara.

Als nun der Prinz da saß vor knapp 2600 Jahren und sich schwor, nicht eher aufzustehen, bis die Erleuchtung erlangt wurde, wütete Mara und sandte seine Heerscharen von Dämonen und sogar seine Töchter um Siddhartha von der Erleuchtung abzubringen.

Alle Kreaturen der Finsternis wurden geschickt und die Dunkelheit und ihr Meister boten alles auf um die Erleuchtung zu verhindern. Ein Buddha, ein Vollendeter durfte nicht in dieser Welt erscheinen.

Blitze zuckten, der Himmel verdunkelte sich, bis es so finster ward, dass man nicht mehr seine Hand vor den Augen warnehmen konnte.

Maras Dämonen, Vampire, gehörnte Wesen halb Ziegenbock, halb Mensch, böse Geister und Ghoule erschienen vor dem Prinzen und beschossen ihn mit Blitzen, Feuerwalzen; die Erde selbst bebte und ungeheuere finstere Energien, gespeist von Hass und Gier sowie Verlockungen der Ignoranz brandeten gegen den Prinzen.

Auch Feuerpfeile, Gesteinsbrocken wurden gegen ihn geschleudert.

Als nun die Erleuchtung des Prinzen und des Buddha eintrat, verwandelten sich all diese Finsternis in Blüten, welche auf den Buddha nieder rieselten.
Der Erhabene lächelte sanft und umso mehr Kräfte der Dunkelheit gegen ihn brandeten umso schöner leuchtend wurden die Blüten.

Warme Helligkeit breitete sich vom Erhabenen aus, alles beruhigte sich und Frieden entstand.

Mara, der Böse nahm das wahr und umso mehr er seine Finsternis gegen den Buddha schleuderte, umso mehr schwächte ihn dieses.
Schlussendlich mit Heulen und grausigen Schreien ausstoßend floh Mara und seine Diener vor der Erhabenheit und Güte des Buddha.

Dieses Bild gibt mir stets Ruhe, Kraft und Zuversicht, meinen Weg zu gehen, auch in schwierigen Zeiten des Terrors und all der Finsternis. Es ist eine Inspiration für mich in schwierigen Zeiten und obgleich ich weit von der Erleuchtung entfernt bin, gibt dieses poetische Bild mit Kraft und Ruhe in den Stürmen und dem Tosen von Samsara. Mag der Terror noch so stark sein, die Verzweiflung noch so groß sein,  dieses Bild hilft mir, Geduld und Freundlichkeit aufrecht zu erhalten. Hierdurch bin ich stark und gefestigt in den Stürmen der weltlichen Winde.

Geschrieben im Zug am 12 . Dezember 2018 zum Wohle der Wesen.

Dienstag, 27. November 2018

Geduld

Wenn wir Geduld üben, lernen wir Ertragen.

Wer ertragen kann, entwickelt Weisheit, die im Leid enthalten ist.

Dieses wiederum ist ein Moment der Freude.

Freude brauchen wir um den spirituellen Weg zu beschreiten.

Der spirituelle Weg ist dann gleichsam ein Weg der Liebe.

Leid

Die Wurzel des Leids ist Anhaftung.
Buddha

Buddha rupa.

Samstag, 24. November 2018

Abschied - ein Gedicht

Mein Kopf liegt voller Freude und Hingabe auf deinem Schoß
Ich ahne das warme Delta der Venus.

Mein Herz ist schwer
Oft sprach ich zu dir um deinen Kummer zu kühlen und dein Herz zu erquicken.

Meine Gefühle verlangen nach dir; mein Geist sehnt sich nach Aussprache,  verbunden nach der verlorenen gegangenen Nähe.

Doch ich kann dich nicht erreichen. Du bist im Wahn deiner Ansichten und mein Herz, das versuchte dich immer zu erlösen verstummt.

Ich bin hilflos, sehe die Dunkelheit in dir und kann doch nichts tun.

Dein warmes pochendes Delta der Venus,
welch eine Verheißung, welch eine Stillung meiner Seele.
Doch die Schatten deines Wahns machen es unmöglich dir Halt im Tosen des Sturms zu geben.

So zerbricht der Spiegel der einst uns zeigte in all unserer Liebe.
Wie tief sie doch war, wie kostbar und so selten wie ein Juwel des Lichts, erscheinend im Delta der Liebe.

Studiengruppe - ein Bericht

Gestern habe ich meine Studiengruppe geleitet. Anfangs gab es wie stets eine vierzigminütige Meditation.
Anschließend sprachen wir  darüber, welche Wege des Loslassens es gibt und wie es jedem von uns schwer fällt, bestimmte Dinge, Personen oder von bestimmten Ansichten loszulassen. Auch unsere individuellen Erfahrungen mit dem Loslassen kamen zur Sprache.

Ebenso gab es wie stets viel Zeit, dass jeder Schüler von sich und seinem aktuellen Leben erzählen konnte. Im Laufe der Jahre eine immer intensivere auf Vertrauen und Hingabe basierende Angelegenheit wo sich jede(r) einfach so zeigen kann, wie er ist. Welch ein wundervoller Abend ! Ich bin sehr froh, solche wirklich aufrichtigen und hart an sich arbeitenden Schüler zu haben. Was für ein Segen !

Im diesmal kürzeren Studienteil diskutierten wir zwei kurze Texte eines altchinesischen buddhistischen Meisters, wo ich kurze Erklärungen und Anwendungsbeispiele vermittelte.

Zum Abschluss waren wir kurz in der Stille und im Schweigen, bevor wir die Abschlussliturgie aus dem "Handbuch für Yogis" rezitieren  und unsere Verdienste an die Welt schenkten.

Die nächste Studiengruppe findet am 14. Dezember um 19h statt in der Scheffelstraße 20 um 19h.

Buddha

Me Academy teaching in Psychology

Montag, 19. November 2018

Vertrauen

Spirituelles Vertrauen eröffnet, wenn wir stetig üben, eine Perspektive, die über unser kleines Ego hinausgeht.
Wir nehmen Zuflucht zu den Drei Juwelen, gleichsam zu etwas, was über unsere Ego Begrenztheit hinausgeht.

Vertrauen

Wir können zwei Arten von Vertrauen unterscheiden. Das weltliche Vertrauen und das spirituelle Vertrauen.

Grundlage für jede Beziehung ist Vertrauen. Ohne dieses wird keine Beziehung dauerhaft und glücklich bestehen können.
Ein Aspekt des Vertrauens ist auch eine Verlässlichkeit. Wir müssen uns emotional aber auch in materiellen Dingen als zuverlässig zeigen. Wer ein Wort gibt, sollte es auch einhalten. So einfach ist dies.

Es gibt jedoch Menschen, die alles anzweifeln und geradezu paranoid jemanden nicht glauben. Wenn jemand zum Beispiel sagt, dass er treu ist und zu einer Beziehung steht und der andere Partner dauerhaft dies anzweifelt und ihm oder ihr unterstellt dass er fremd geht, der leidet unter einem Misstrauen, was vielleicht auf traumatische Erlebnisse zurück geht.
In solchen Fällen ist eine Psychotherapie angezeigt, die diese paranoide traumatische Verletzung heilen kann.
Solche Menschen sind in einem Wahn und zerstören letztendlich sich und die Beziehung.

Vertrauen ist die Grundlage jeglicher Beziehung haben wir gesagt. Vertrauen aufzubauen ist ein langsamer Prozess des Verstandes und auch des Herzens. Es setzt Lernen und Offenheit sowie die Bereitschaft sich so zu zeigen wie wir sind, voraus.

Vertrauen ist auch immer eine Übung. Wie alles, muss sie permanent praktiziert werden in Achtsamkeit und mit Liebe verbunden sein.

Wenn wir spirituell Vertrauen aufbauen, bedeutet dies zu den Drei Juwelen, Buddha - Dharma - Sangha in Beziehung zu treten. In Beziehung treten heißt Verbindung herzustellen. Nach und nach werden in diesem spirituellen Prozess die Drei Juwelen immer wichtiger, bis sie im Leben des Praktizierenden zentral werden.
Dieses geistige Vertrauen kann nicht erschüttert werden, da wir mit Hingabe und Liebe, jedoch auch mit unserem Verstand üben. Letztendlich mit unserem ganzen Sein.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Sangharakshita

Einer meiner wichtigen Lehrer, Sangharakshita ist heute im Alter von 92 J. an einer Lungenentzündung und Sepsis um ca. 10 h morgens verstorben.

Montag, 22. Oktober 2018

Herbst Stille - ein Poem

Ich saß unter einer Buche
groß und voller Geschichten

Ich lauchte nicht angestrengt
und so kam das Lauschen zu mir

Der leise Wind streichelte über mein
Gesicht, zärtlich und liebkosend

Bruder Elster war sehr geschäftig und
pickte eifrig vir sich hin

Meine Gedanken kamen ruhig und gingen
in die Stille

Welch Glück, welche Freude
umspielte mein Herz

Du warst nicht da
ich aber bei dir mit all meiner Liebe
Keine Sehnsucht
doch stilles Einverständnis
Und ruhige Verbindung
zweier Herzen

Ich schreite voran
auf meinem Pfad
der zu Dir führt

In die Stille

(C) Ngakpa,  Oktober 2018

Herbst Stille

Ngakpa

Freitag, 12. Oktober 2018

Wellness Buddhismus

Es ist einfach, Buddhismus zu praktizieren, wenn wir tolerant, freundlich und mitfühlend sind.

Zugleich sollte man den Fokus nicht nur auf diese Aspekte legen.

Wichtig ist, wenn wir ernsthaft und aufrichtig praktizieren wollen, wir auch im täglichen Leben an Anicca (Veränderung) - Dukkha (Unbefriedigt sein, Leid) und Anatta (Nicht Ich) stets denken und in der Meditation kontemplieren sollten.

Es kann uns dann so gehen, wie eine reiche Dame auf ihrer Jacht, die gefragt wurde, ob sie einer Religion angehöre und sie meinte, sie wäre Buddhistin, weil der Buddha ein so netter Mann war und Liebe und Freundlichkeit gepredigt hätte und weil es in ihren Kreisen "in" sei.

Hoffen wir, dass die wohlhabende Dame aufrichtig praktizieren wird.

Wir sollten uns nicht nur die Teile des Dharma heraus picken, die uns gefallen, obgleich es zumindest ein positiver Ansatz wäre. Buddhismus ist harte Arbeit und ein stetiges Ringen mit den Verunreinigungen unseres Geistes: Gier, Oberflächlichkeit, Ärger, Eifersucht, Vergleichssucht, Haften an festen Meinungen und Boshaftigkeit um nur einige zu nennen.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Charakter

Die Anhäufung (Akkumulation) von eingefahrenen Mustern nennen wir unseren Charakter.

Sie entstehen zumeist in unserer Kindheit durch innere wie äußere Erfahrungen sowie durch Abneigungen und Neigungen und bilden eben diesen Charakter.
Aber selbst diese tiefen Muster verändern sich, müssen sich verändern, denn wir machen stets neue Erfahrungen und bewerten sie.
Möchtest du einen guten Charakter haben, arbeite mit den Kleshas (Verunreinigungen) und reinigen sie und durch gute Handlungen, sie fördern neue positive Muster.

Negative Muster überwinden wir durch das Ersetzen negativer Gedanken und durch positive Handlungen, zB. Geiz in Großzügigkeit.

Nachtrag: Negative (Gedanken)Muster in Verbindung mit Taten und unheilsamen Absichten bilden dann u. a unser Karma. Unter welchen Umständen wir wiedergeboren werden zeigt sich an unserem jetzigen Leben.

Samstag, 6. Oktober 2018

Ngakpa.

30004 Besucher dieses Blogs

Eine angenehme runde Zahl ist erreicht: Dreißigtausend Besucher haben diesen Blog bisher besucht und haben damit Interesse am Dharma, dem guten Gesetz und an mir, Ngakpa, gezeigt.

Ich bedanke mich aufrichtig !

Dieser Blog ist mein spirituelles Testament.

Ich spreche offen, halte nichts zurück und versuche die Lehre des ERHABENEN in all ihrer Schönheit und Vielfalt zu übermitteln.

Ich glaube, ihr spürt, dass ich "Feuer und Flamme" bin und mit euch, liebe Leser liebevoll mich verbunden fühle.

Ngakpa Jig' med Demos

Freitag, 5. Oktober 2018

Bericht über die Studiengruppe

Heute Abend habe ich wie in den letzten drei Jahren zuvor, unsere Studiengruppe geleitet.
Nachdem wir unsere Meditation beendet hatten ging es zum Reporting In. Dieses ist die zu jedem Studienabend stattfindende Möglichkeit über sich und seine Praxis ausführlich zu sprechen; auch persönliche Dinge finden Zeit, sich auszudrücken.

Mir ist dieser Teil sehr wichtig, da wir hier ganz offen über uns reden: unsere Niederlagen, unsere Probleme auch über unsere Erfolge und die Schönheiten, die sich in unserem Leben zeigen.
Jeder darf so lange reden, wie er möchte oder kann auch schweigen.

Anschließend haben wir über einen Text des großen tibetischen Yogin Milarepa gesprochen und ihn interpretiert und uns die verschiedenen Ebenen erschlossen, welcher dieser Text bietet.

Zum Schluss haben wir wie zu jedem Abend auch, unser Handbuch herausgenommen und haben ein kurzes Ritual und die Widmung unserer Verdienste gegeben.

Diese Studiengruppe ist schon seit Jahren zusammen und es hat sich ein tiefes Vertrauensverhältnis und eine (spirituelle) Freundschaft zwischen mir als dem Lehrer und den Teilnehmern entwickelt.

Es ist sinnvoll über sich und seine Praxis zu berichten, sich auszutauschen und neue Zusammenhänge zu verknüpfen.

Diese Abende sind von großer Intensität und manchmal fließen Tränen der Erkenntnis und Rührung.
Es ist ein warmes Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden und mitunter diskutieren wir vertiefend aber auch klar und direkt, jedoch immer im gegenseitigen Bemühen, voneinander zu lernen durch aufmerksames Zuhören und freundlicher Sprache gemeinsam das Dharma zu studieren.

Humor und Freundlichkeit sind immer auf dem Weg gegeben und vertiefen das Miteinander.

Danke an alle Teilnehmer !

Samstag, 29. September 2018

Konzentration und Zufriedenheit

Wenn es uns gelingt, unseren Geist auf ein Objekt zu legen -  dabei ist es gleich, ob es der Atem, ein Mantra oder ein visuelles Objekt ist -  stellen wir erstaunt fest, dass er zufrieden ist.
Er benötigt nichts, ist ruhig und gesammelt und die Kleshas, seine Verunreinigungen, wie Ärger, Neid, Gier oder Eifersucht sind kurzzeitig zurückgedrängt.

Wenn wir dies in der täglichen formalen Meditation einüben und viel Geduld ist hier gefragt, dann kann es uns vielleicht auch gelingen, etwas mehr Einspitzigkeit, Sammlung im täglichen Leben aufzubauen.

Die Kunst in der Meditation ist, immer wieder zum gewählten Objekt zurück zu gelangen auch wenn dies mitunter gleichsam zweihundert Mal pro Sitzperiode ist.
Wir merken die Ablenkungen unseres am Boulevard interessierten Geistes und kehren freundlich und geduldig zum Objekt zurück.

Wie mit allen Übungen wird es mit der Zeit einfacher, sich zu sammeln. Es hängt jedoch auch mit unserer Tagesverfassung zusammen: haben wir einen aufgebrachten Tag hinter uns mit viel Kommunikation und Aufregung fällt es uns schwerer, die Sammlung zu erreichen oder sie aurecht zu erhalten. Hier ist Mitgefühl und Geduld für uns selbst von Nöten.

Wichtig ist, zu sitzen! Wir sollten nicht nach dem Erfolg gieren, einfach täglich sitzen. Wenn es uns gelingt, zwei Sekunden präsent und gesammelt die Stille wahrzunehmen, dann haben wir schon einen "Erfolg", da unser Geist sich an diese zwei Sekunden erinnern wird.

Donnerstag, 20. September 2018

Kontemplation über den Tod

Der Tod kappt alle Verbindungen, die wir haben. Alle Freunde, unsere Kinder, unsere Ehepartner und auch unseren gesamten Besitz.

All' diese liebgewonnenen Dinge vergehen mit unserem letzten Atemzug, sind unwiderruflich für diese Existenz getrennt. 

Selbst unsere Wahrnehmung dieser Welt, unserer Umgebung vergehen mit unserem letzten Atemzug.

All' unsere Ohnmacht und Macht schwindet, alle Kontrolle entgleitet und du kannst nicht mehr deinen Kot und deinen Urin halten. Sind wir wirklich die Krone der Schöpfung?

Unser Ruhm, unsere akademischen oder beruflichen Titel schwinden, unsere Roben und unsere Position in der Gesellschaft: völlig bedeutungslos!

Unsere Abneigungen und Zuneigungen unsere Meinungen und Ansichten oder unsere politischen Einstellungen: lächerlich im Angesicht des Todes!

Was bleibt, sind unsere Taten. Sie formen unser Wiedererscheinen.

Daher lasse los, gib ab, sei stets großzügig in Gedanken, Worten und Taten. Der heutige Reiche wird nichts von seinem liebgewonnenen Reichtum mitnehmen können. Er wird seinen Geiz mitnehmen, keine angenehme Vorstellung.

Der großzügige Arme jedoch seine guten Taten. Er wird leicht sein im Angesicht des Todes, heiter und gefasst.

Beginne im Leben loszulassen. Verschiebe es nicht, denn der Tod kommt ganz unerwartet.

Sei dir stets bewusst, alles Anhaften mündet in der Trennung im Angesicht des Todes.

Sonntag, 16. September 2018

Unheilsame Handlungen

Wer aus niedrigen Profitinteressen über Jahrhunderte gewachsene Dörfer zerstört, Kirchen niederreißt und Wälder dem Erdboden gleich macht,  der begibt sich auf unheilsamer Fährte, fröhnt dem Bösen und erfreut sich am Unheilsamen.

Es ist ein schlimmes Vergehen sich an Mensch, Tier und wichtigen Ökosystemen zu vergreifen. Wer sich an gesunden Ökosystemen vergreift, Heimstatt von Tieren und Insekten ist im Wahn der Verblendung. Mara wandelt auf Erden und hält reiche Ernte.

Leider und mit großem Bedauern muss man feststellen,  dass Umweltschutz nur eine Phrase ist, wenn Großkonzerne ihren Interessen auf brutaler Art und Weise nachgehen.

Aus dem Bösen erfolgt erneutes Übel. Pflanzen wir Bäume und helfen wir der Natur, jeder auf seine Weise und praktizieren wir Maitri (liebende Güte) und Karuna ( Erweckung von Mitgefühl). Beten wir, dass Einsicht und Weisheit kommen soll in die Herzen der Menschen.

Samstag, 15. September 2018

Annäherung an Krankheit

Fragen wir uns einmal, was passiert, wenn wir krank sind? Oftmals geht es einher mit Kummer, Jammern und Wehklagen, oftmals auch mit einer gereizten Stimmung, da die Dinge nicht so laufen, wie wir es wünschen.

Klug, wie wir sind, können wir jedoch auch eine andere Einstellung zu ihr langsam entfalten.

I. Krankheit annehmen
Krankheiten kommen, solange wir leben. Sie sind integraler Bestandteil des Lebens. Wir können sie nicht verhindern. Jedes Wesen wird krank. Doch wir können unsere Einstellung ändern und das Widerstreben aufgeben. Erst die schroffe Ablehnung der Krankheit sorgt für gesteigertes Leid. So leiden wir nicht nur körperlich sondern zunehmend auch emotional und geistig -völlig unnötig.
Lassen wir Krankheit zu - denn wie wir oben schon aufgeführt haben -, Krankheit ist unvermeindlich, können wir beginnen, von ihr zu lernen. Wir lernen Geduld und Ertragen. Unser Widerstand weicht und wir nehmen Kontakt auf zu unserer Fragilität.

II. Auflösung und Fragilität ("...how fragile we are") Sting
Wenn wir ernstlich krank sind, merken wir, dass Krankheit in Wellen kommt. Lassen wir die Wellen zu. Es kommt häufig vor, dass wir dann bemerken, wie zerbrechlich wir sind, gerade dann, wenn unsere Gedanken unklarer werden, fast flimmern und wir uns nur noch wenig konzentrieren können. Unser Geist ist unruhig und ist mal hier, mal dort. Unsere Energie schwindet, die starke Flamme des Daseins flackert und wir erleben Kummer, Wut, Frustration und Momente von Klarheit. Viele widerstrebende Gefühle, unterschiedliche Geisteszustände und unser Körper liegt da, hingeworfen und schwach, unfähig sich noch groß zu bewegen. Auch schwindet unser Interesse an den äußeren Dingen: Radio, TV oder Besuche sind nicht mehr so wichtig.

III. Krankheit als Bote des Todes
Alle Krankheit mündet im Tod. Wir können noch so viel zappeln, jammern, feilschen und flehen, der Tod ist nicht verhandelbar. "Alles, was zusammengesetzt ist, muss wieder auseinander fallen," sprach der Erhabene.
Was wir an Verwirrung, Unklarheit undstarken Emotionen in der Krankheit erleben, werden wir im Sterbeprozess auch erleben. Darum leiste keinen Widerstand, sei wenn möglich offen und beobachte. Im Kleinen der Krankheit spiegelt sich das Große des Todes wieder. Lerne geduldig zu ertragen, lerne zuzulassen und betrachte Krankheit als Lernsituation. Sie ist die beste Lehrmeisterin,  welche dich lehrt, auch den Tod willkommen zu heißen. Wer ohne Bedauern lebt, stirbt auch ohne Bedauern.

IV. Krankheit und Liebe
Wenn Krankheit sehr stark ist, ist es eine hervorragende Gelegenheit, ganz nah bei sich zu sein. Wir können zärtlich mit uns umgehen, liebevoll und voller Nachsicht. Nehmen wir Kontakt auf zu unerem gutem Herzen. Vergeben wir anderen und bitten wir um Vergebung. Krankheit ist eine gute Möglichkeit, sich zu reinigen,  sich zu läutern. Teilen wir uns mit, zeigen wir uns so, wie wir wirklich sind.

V. Krankheit und der Sinn des Lebens
Wer ernstlich erkrankt ist, dessen Leben erscheint wie ein Film. Stationen unseres Lebens ziehen vorüber. Wir können uns fragen, was war wirklich wichtig, gut und schön in unserem Leben? Und wir können uns vornehmen, falls wir gesunden, wie wir unser Leben ändern können. Was ist uns wirklich wichtig, was wollen wir noch wirklch durchführen und was muss noch geklärt und abgeschlossen werden, alls möglich?Überstandene Krankheit kann ein spiritueller Neubeginn sein, gleichsam eine Wiedergeburt hin zu den Werten, die wrklich zählen.

Freitag, 31. August 2018

Vorstellungen und Filme

Wie oft kommt es vor, dass wir uns Vorstellungen machen oder in Filmen leben? Vorstellungen sind Konzepte, die meist auf die Zukunft bezogen sind. Wir stellen uns vor, wie wir zum Beispiel einen Abend im Kino oder mit unserem Partner verbringen. Dann sind es positive Vorstellungen.
Doch wie sieht es wirklich aus? Wir kommen zu spät zum Kino weil die U-Bahn nicht fuhr oder unser Partner hat eine gereizte Laune.
Schon brechen unsere Vorstellungen, wie etwas zu sein hat, wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Es gibt auch die negativen Vorstellungen. Auch sie plagen uns, denn wir malen uns ein unangenehmes zukünftiges Ereignis aus, machen es schlimmer, bauschen  es auf und so geraten wir in eine gedankliche Hölle.

Beide Arten von Vorstellungen sind Ablenkungen, denn sie führen uns von uns selbst weg, weil wir nicht im gegenwärtigen Moment wirklich präsent sind.

Wir antizipieren und sind nicht in der Gegenwart sondern in einer imaginären Zukunft, die zwar schillernd bunt ist und uns daher fasziniert und uns gedanklich und emotional beschäftigt aber so fragil wie eine Seifenblase ist die auch nur einige Augenblicke existiert.

Wenn wir zu viele Vorstellungen haben und diese ja die Angewohnheit besitzen, gleichsam wie schillernde Seifenblasen zu platzen, dann können wir langsam den Bezug zur gegenwärtigen Lage verlieren und frustriert oder ärgerlich werden, wenn sich unsere Vorstellungen nicht erfüllen.

Genau das gleiche passiert mit uns wenn wir ständig Filme fahren. Jeder Meditierende kennt die Erfahrung, dass wir uns ständig in Filmen während der Meditation befinden. Wir führen imaginäre Dialoge oder wir haben am heutigen Tag etwas erlebt und wir wiederholen die Szene aber mit anderen Dialogen. Vielleicht stellen wir uns vor, wie wir unserem Vorgesetzten einmal die Meinung sagen et cetera, et cetera...

All diese Filme handeln von vergangenen Ereignissen oder auch von zukünftigen, dann sind sie Planungen oder Vorstellungen.

Es ist egal, ob es Vorstellungen, Filme oder Planungen sind: sie sind alle Ablenkungen. Die Zukunft ist immer anders, als wir sie uns vorstellen und die Vergangenheit ist abgeschlossen, da können wir noch so viel unserem Vorgesetzten oder unserem Partner die Meinung sagen.

Was ist zu tun um unseren Geist gleichsam zu klären? Immer wieder zurück zu kehren in die Gegenwart und unseren Körper oder unseren Atem beobachten und spüren. Auch können wir Filme, Vorstellungen und Planungen unterbrechen in dem wir ruhig sagen: "Film, Planung oder Vorstellung." Schon zerfallen diese Seifenblasen und wir sind wieder geerdet und im gegenwärtigen Moment.

Üben wir dieses einige hundert Mal am Tag, verbleiben wir nach und nach mehr in der Gegenwart, können uns auf Menschen, Gespräche und Handlungen mehr konzentrieren und sind in der Achtsamkeit verwurzelt. Nach und nach beruhigt sich unser Geist und wird weniger ängstlich und freier von Sorgen. Somit vermag Freude und Konzentration aufzusteigen. Vielleicht üben wir dies einmal.

Donnerstag, 16. August 2018

Geduld und Leerheit

Wenn dich jemand angreift und du sicher bist, dir nichts vorzuwerfen zu haben ist Geduld  sehr wichtig. Ich möchte es auf drei Ebenen darstellen:

1. Bleibe gelassen, denn du hast ein reines Gewissen. Sprich ruhig und sachlich und Stelle deine Position dar und versuche die Situation zu klären. Lass dich nicht von dem Tobenden in seinen Ärger hineinziehen. Versuche Mitgefühl für ihn zu haben, denn diese Person ist in einem hassvollen Geisteszustand und leidet. Wenn nichts mehr geht, verlasse die Situation. Manchmal muss sich durch Abstand eine Situation abkühlen. Prüfe immer wieder, ob dein eigener Geist klar ist.

2. Bedenke immer, wenn du selbst aggressiv reagieren solltest, fein Karma und auch des Tobenden. Falls du selber aggressiv reagierst, erlaube dir zu scheitern. Wir dürfen scheitern! Nehme aber - und das ist wichtig - immer wieder die Übung auf.  Öffne dein Herz und schenke dir selbst Mitgefühl. Das ist ganz wichtig.

3. Bedenke, dass eigentlich du, der Tobende und das Toben nur leer ist, es sind nur unpersönliche Prozesse. Weder ist beim Tobenden, noch bei dir oder im Toben ein Ich zu sehen, was dauerhaft existiert. Alles ist anicca, der Veränderung unterworfen und Anatta, ichlos. Prozesse sind immer vorläufig.

Mittwoch, 1. August 2018

Anicca - Veränderung, Vergänglichkeit

Vergänglichkeit bedeutet, das jedes Phänomen, sei es geistiger (psychischer) oder materieller Natur vorläufig ist.

Vorläufigkeit bedeutet, dass wir nicht vergessen sollten, unsere Achtsamkeit (Pali: sati) darauf zu richten, dass auch das so genannte Negative nicht von Dauer ist und wie jedes Phänomen letztendlich Traumgleich ist.

Leiden entsteht da, wo wir an die Phänomene glauben und ihnen Substanz geben, also daran haften: dieses ist so und jenes ist so.
Besser wäre es zu denken: " Dieses scheint so zu sein und jenes scheint  ( vorläufig) so zu sein. "
Wer so denkt, gibt sich Freiheit und wird nicht dogmatisch starr. 
Auch bedenkt er weise, dass es sich auch ganz anders verhalten kann und urteilt daher nicht (vorschnell).

Offenheit bedeutet, sein gutes Herz in all dem Trubel der Gedanken und Meinungen weit und zugewandt zu halten .

"Dramatischer" Sommer

Liest man diese Tage die Überschriften in den Zeitungen so scheint das Ende nah! " Deutschland trocknet aus," Wird bald das Wasser rationiert?," fragen die Medien und zeigen dramatische Bilder.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass das Sommerloch gefüllt werden muss. Auch, dass weite Teile der Medien durchaus wieder etwas gut können: Drama generieren und den Menschen Angst einflößen.

Wer Angst hat, denkt nicht (klar), dies ist eine alte Weisheit der Manipulation. Bitte vertraut diesen Medien nicht.

Als Dharma Praktizierende brauchen wir keine Angst und Furcht zu haben. Da alles der Veränderung unterworfen ist, können wir gelassen bleiben und uns in Bezug auf die gegenwärtige Hitze in Geduld üben.

Wenn wir achtsam bleiben, achten wir auf unseren Körper und versorgen ihn mit ausreichend Flüssigkeit und entwickeln Geduld und Gleichmut in unseren Gedanken.

Ich habe vor meinem Haus einen jungen Baum stehen. Jedes Jahr erfreut er mich durch sein Wachstum. Alle zwei, drei Tage gehe ich hinaus und gieße ihn. Das ist weit sinnvoller als dem Geschrei und der Manipulation in den Medien zu folgen. So können wir auf unseren Geist achten und zugleich etwas praktisches Tun. Jeder an seinem Platz.

Dienstag, 31. Juli 2018

Kleine Fliege

Als ich heute Abend auf eine Fensterbank schaute, sah ich eine kleine Fliege im Sterbeprozess. Sie versuchte zu fliegen, schaffte es aber nicht und kreiselte wie wild auf der Fensterbank bis sie schließlich mit ihren Beinen oben wilde Bewegungen ausführte und diese dann auch erstarben.

Tod ist nahe, ganz nah. Wir müssen nur genauer schauen und wir sehen ihn allgegenwärtig.

Schauen wir uns selber an. Jede Zelle stirbt, jeder Gedanke stirbt und jedes Gefühl verlischt; neue Zellen entstehen, neue Gedanken und Gefühle ebenfalls. Ein permanentes Sterben, eine dauernde Veränderung bis die Lebenskraft schwächer wird und letztendlich versiegt.

Mein Tod ist nicht anders als der Tod der Fliege: Sterben ist; Tod ist ! Mehr nicht. Permanent.

Was unser Sterben so schwierig macht, ist unser Festhalten, unser nicht einverstanden sein. Schließlich unser Denken, welches unser Ego definiert.

Deswegen mahnen uns die Meister, unser Denken nur zielgerichtet einzusetzen und die restlichen fünfundneunzig Prozent (Meinungen, Ansichten und daraus resultierend Recht haben wollen etc.) zu beobachten und sie loslassen.

Wenn ich den Tod der kleinen Fliege sehe, erinnert dieser Tod mich daran, dass auch ich sterben muss und alle Gedanken und Ausflüchte völlig sinnlos sind und das Sterben nur erschweren.

Ein Meister meinte, dass es wichtig sei täglich über den Tod nachzusinnen; kommt er dann, meist überraschend, dann sei jedoch alles anders, da unsere Gedanken und Vorstellungen, wie er nun eintreten soll, völlig absurd und gar lächerlich sind, weil wir an gedankliche Konzepte, wie es gefälligst sein soll , wie unreife Kleinkinder festhalten.

Übrigens, kleine Fliege, ich wünsche dir ein gutes Wiedererscheinen, du mein kostbarer Lehrer.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Stolz

Wer stolz und verstockt ist, verhärtet seine Positionen. Ein Mensch, der zur Verstocktheit neigt, fühlt sich immer im Recht und vermag sich nicht in die Haltung eines anderen hineinzuversetzen. Die Folge ist ein nicht Mitteilen von Gefühlen und ein ärgerlicher Geisteszustand.

Vom spirituellen Standpunkt aus ist dies nur ein künstliches Festhalten an Ansichten und Meinungen.
Diese sind jedoch nur bloßer Prozess und ändern sich stets.
"Du weißt, ich habe Recht," ist eine solche Äußerung, welche keine Offenheit und Bereitschaft zum aufrichtigen Dialog ausdrückt.

Schaue also stets, ob du verhärtet bist und arbeite daran, deine Ansichten, wie etwas zu sein hat, zu verändern.

Wir sollten immer bereit sein, kritisch zu reflektieren und vom hohen Ross des Rechthabens herunter kommen. Stolz ist eine Form von Hochmut und dieser kommt bekanntlich schnell zu Fall.

Hölle

Ich las vorige Tage einen kurzen christlichen Text. Hier wurde gesagt, dass die Hölle das Getrennt sein von Liebe ist, damit verbundenen, die Unfähigkeit, selber zu lieben, wie es bei Dämonen ist. Der Mensch hingegen hat die Fähigkeit, zu lieben, stets auch das Wohl des anderen zu sehen.
Etwas, was stets mit Liebe verbunden ist, ist das Mitgefühl. Liebe trifft auf Leid.

Vom Buddha Amitabha wird überliefert, dass seine Liebe und sein Mitgefühl sogar den Bewohnern der Hölle gilt und er stets praktisch hilft. Diese Liebe geht über das Christentum heraus, wenn ich Recht verstehe.

Möge die Liebe Amitabhas uns stets erfüllen.

Sonntag, 8. Juli 2018

Worte des Erhabenen

Schmerz ist unvermeidlich-
Leiden optional.
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Kurze Erklärung
Schmerzen sind unvermeidbar: Unser Körper leidet durch Alter, Krankheiten und im Sterbeprozess.
Auch psychische Schmerzen wie Kummer, Verlust von dem an dem wir hängen, Sorgen, Liebeskummer, Zurückweisungen und psychischen Erkrankungen sind ebenfalls unvermeidlich solange wir noch an den Dingen haften und sie festhalten. Dieses siind Zeichen, dass wir noch nicht erleuchtet sind.

Ein Buddha ist, solange er körperlich existiert, dem Schmerz unterworfen, jedoch nicht dem Leiden.
Da ein Erwachter nicht haftet und die Dinge so erkennt, wie sie sind also frei von den Wurzeln des Üblen ist (Gier, Hass und Verblendung) leidet er nicht trotz Schmerzen des Körpers.

Wir können uns darin üben, uns und unsere (Um)welt liebevoll loszulassen uns nicht mehr festbeißen und unsere Muster (Denken und Reaktionen) langsam loszulassen.

Gefühle und Verhalten

Man kann nichts für seine Gefühle,
aber man kann etwas für sein Verhalten."

Margaret Atwood

Montag, 2. Juli 2018

Keine Kontrolle

Ajahn Brahm sagte: "Relax.. nothing is under control."

Gerade in schwierigen Zeiten ist dies eine gute Übung.
Besonders in Zeiten, wo alles zusammenbricht kann es hilfreich sein.

Es ist aber gar nicht so einfach!

Wir können beginnen, wenn wir unsere Pläne und unsere gedanklichen Vorstellungen erkennen (Achtsamkeit) und immer wieder in die Gegenwart und unseren Körper oder zu unserem Meditationsobjekt zurückkehren.

Wichtig ist, dass wir uns entspannen und unser Denken mit all seinen Planungen und Vorstellungen anschauen und es fallen lassen.

Es sind häufig immer die gleichen Stories und immer die gleichen (negativen) Vorstellungen, die uns peinigen.

Erkennen wir, was vorgeht, unterbrechen wir diese Muster und gelangen so zu einem heilsamen Umgang mit unserem wunden Herz.

Montag, 18. Juni 2018

Das Gute sehen

Es ist immer von Vorteil, das Gute im Mitmenschen zu sehen auch, wenn wir Schwierigkeiten mit ihnen haben.

Schwierige Menschen sind gute Lehrmeister. Sie lehren uns Geduld, Achtsamkeit und das Kultivieren eines freundlichen Geistes in schwierigen Lebenssituationen zu üben.

Wenn uns jedoch Negativität überwältigt, ist es besser, sich Anfangs aus der Situation zu begeben und nach einem Abstand dann mit der Person klar bewusst zu sprechen.
Gefühle können mitunter sehr stark sein und im Affekt handelt man dann unheilsam und kann großen Schaden anrichten durch Tat und Wort.

Keineswegs selber mit Hass reagieren. Das vergiftet den eigenen Geist und schafft nur neue Probleme. Daher kann es notwendig sein, sich achtsam aus einer aufgeladenen Situation zu begeben um Schäden zu verhindern.

Ist dann Abkühlung eingetreten, sollten wir die Probleme achtsam angehen und von Güte getragene gemeinsame Lösungen finden.

Depressionen als Lebenschance

Freitag, 8. Juni 2018

Reise nach Trier

Dom

Reise nach Trier

Barock Kirche

Reise nach Trier

Reise nach Trier

Reise nach Trier

Innenstadt

Reise nach Trier

Dom und Liebfrauen Basilika

Reise nach Trier

Dom

Reise nach Trier

Am 7. Juni bin ich mit einer Bekannten nach Trier gefahren vorbei an malerischen Bergen mit Burgen und Weinhängen. Die Zugfahrt verlief sehr angenehm und als wir dann in Trier ankamen war ich von der Schönheit der nicht allzu großen aber alten Stadt sehr beeindruckt.
Wie ich hörte, soll der Dom zu Trier die älteste Kirche sein. Er ist schon sehr beeindruckend und die daneben liegende Liebfrauen Basilika empfand ich wie eine Reise in die Römerzeit. Dies hat auch etwas damit zu tun, dass ich die Konstantin Basilika, auch sehr nah gelegen, in ihrer majestätischen Schlichtheit ergreifend fand.

Wenn man beachtet, wie viele Jahrhunderte diese Stadt ein wichtiges Leuchtfeuer des Abendlandes war und wie hier Geschichte geschrieben wurde, dann erschauert man doch ein wenig.

Ich nehme gern in Kirchen platz und Sinne nach, wenn sie nicht, wie der Kölner Dom touristisch überlaufen sind. So daß ich gern in den Kirchen von Trier und habe ein wenig praktiziert, was ich auch in jeder Stadt, die ich besuche, gern durchführe.

Trier selbst wirkt sehr gepflegt und man spürt, dass die Stadt wohlhabend ist.

Rückreise nach Köln und freundlich angebotene Übernachtung seitens meiner Bekannten sorgten dafür, dass ich freudig am nächsten Tag zurück nach Düsseldorf fuhr.

Vielen Dank auch an meine Bekannte für die angenehme und durchaus lebhafte Begleitung der Reise.

Reise nach Trier

Zentrum

Reise nach Trier

Zentrum

Reise nach Trier

Constantin Basilika

Reise nach Trier

Constantin Basilika

Reise nach Trier

Constantin Basilika

Reise nach Trier

Constantin Basilika

Mittwoch, 30. Mai 2018

Freude

In unserer spirituellen Praxis ist es auch wichtig, Freude zu haben. Oftmals wird spirituelle Praxis gleichgesetzt mit Entsagung, Verdruss, Verzicht und Miesepeterei durch Askese.

Verzicht, Entsagung sind wichtige Elemente auf dem Pfad, jedoch stellen sie sich auf dem Pfad natürlich ein; es ist also ein positiver Entwicklungsprozess.

Manchmal kann es aber auch gut sein, wenn wir bewusst entsagen -  nur um unsere Willensstärke zu testen oder uns nicht von unseren Hormonen und Gefühlen hin und her peitschen zu lassen.

Kommen wir zur Freude: Freude bedeutet immer auch, sich selbst zu mögen, sich auch einmal etwas zu gönnen und etwas zu genießen. Wir sollten bloß nicht den Anspruch besitzen zu denken: "Ach, jetzt möchte ich es immer und immer weiter haben." Dieses ist Greifen und Festhalten. Freude und Genuss entwickeln sich gleichsam aus einem Raum von Freiheit und Spontanität.

Lassen wir also Freude in unserem Leben zu, beginnen wir uns selbst zu mögen, uns zu bejahen.

Wenn Liebe auf Glück trifft, bei anderen Menschen, dann wird sie zur Mitfreude. So treffen zwei Brahmaviharas, zwei Unermesslichkeiten aufeinander und ergänzen sich vorteilhaft: Metta und Mudita. Liebevolle Güte und Mitfreude.

Samstag, 12. Mai 2018

Fünf Jahre Ngakpa

Heute vor fünf Jahren wurde ich in einer Zeremonie von Lama Rig'dzin ordiniert.

Ich mache darum kein großes Aufsehen!

Ordination bedeutet für mich, dass ich bereit bin effektiv Zuflucht zu den drei Juwelen zu nehmen und mein Leben immer mehr darauf zentriere.

Dieses hat bestimmte Konsequenzen. Einige möchte ich hier nennen:

In der Welt sein aber nicht von der Welt. Ich engagiere mich in den Studiengruppen, helfe, unterstütze und lebe in der Welt. Wichtig ist für mich Freundlichkeit. Ich möchte ein Freund der Menschen und Tiere sein. Dazu gehört, dass ich mich unfreundlicher Sprache versuche zu enthalten.

Unterstützung leisten ich, indem ich großzügig zuhören und auch bemüht bin, materiell großzügig zu sein.

Trotz allem bin ich in der Übung die "Welt der zehntausend Dinge" loszulassen, sie auf der absoluten Ebene als Illusionsgleich und Prozesshaft (Anatta) zu betrachten.
Ich lebe zurückgezogen und recht bedürfnislos. Ich brauche nicht viel.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich ehrlich zu mir selbst bin ( mitunter eine sehr schwere Übung, da auch ich mir gern die Welt zurecht biegen möchte) und ehrlich zu anderen. Dies letztere bedeutet, auch Verantwortung für meine Taten zu übernehmen, auch wenn die Konsequenzen nicht immer fein sind.

Wenn ich als Dozent für Psychologie unterrichte, brauche ich viel Geduld und auch Stärke (viriya). Trotzdem helfe ich oftmals bei persönlichen Problemen der Studierenden.
Ich könnte noch viele Aspekte nennen.

Ordination ist das ständige praktizieren und das Bemühen um Authentizität.

Ich kenne meine Schwachstellen und weiß um meine vielen Fehler. Jedoch übe ich und darf auch scheitern, wie es mein Lama gern sagt.
Schwere Niederlagen gehören zum spirituellen Leben, nicht aufgeben auch in Zeiten des Zusammenbruchs ist der Weg. Gerade in diesen Zeiten der Crisis bin ich ganz nah bei mir und weiß, dass ich viel Freundlichkeit für mich selbst in diesen Zeiten brauche.

Ich sehe Ordination als Verpflichtung. Eine Verpflichtung, sich selbst weiter zu entwickeln und ein Freund der Wesen zu sein.

Nun bin ich fünf Jahre ordiniert. Mein Ordensname Jig'med Sempa bedeutet soviel wie "Furchtloser Held des Geistes "

Ich bemerke immer wieder neue Aspekte dieses Namens. Überwinde dich selbst ist einer davon. Stolz, Arroganz und Dünkel sind leider auch Fesseln, die mich berühren.
An vielen Dingen arbeite ich: deutlicher Rückgang des Medienkonsums, weniger an Meinungen und Ansichten zu haften, auch politischen Ansichten und Zurückhaltung genereller Natur sind wichtige Freunde.

Ordination bedeutet für mich, auf die Welt zugehen und sie vielleicht ein kleines bisschen zu verbessern wenn ich dann sterbe als ich sie bei meiner Geburt vorgefunden hatte.

Möge mich Amitabha, der Buddha des unendlichen Mitgefühls auch im Sterben liebevoll begleiten. Das wäre ein kleiner Wunsch.

Mögen wir alle liebevoll und mutig den Weg beschreiten und nicht verzagen, auch wenn die inneren Stürme und das äußere Tosen der Welt noch so stark sind.

Samstag, 28. April 2018

Übung

Überlege dir einmal, diese kleine Übung durchzuführen: Jedesmal,  wenn du dich über Politik, etwas in den Medien oder im Boulevard aufregst, dann halte inne, sei achtsam und enthalte dich einer Meinung und Ansicht oder stelle zumindest fest und spüre den Geisteszustand wenn du dich direkt äußern möchtest. In welchem Geisteszustand bist du und wie fühlst du dich? Schaue, ob es für dich heilsam ist oder ob du nur noch mehr in Schwierigkeiten kommst.

Es ist stets sehr wichtig, negative Geisteszustände nicht weiter gedanklich und emotional zu nähren. Dies ist Achtsamkeit.

Wenn du jedoch positive Dinge liest, siehst oder hörst, dann konzentriere dich hierauf. Würdige sie oder bemerke achtsam, wenn du oder eine andere Person etwas Heilsames getan hat. Lobe es bei einer anderen Person oder erfreue dich an deinen guten Taten.

Dies ist ebenfalls Achtsamkeit und Fokussierung auf das Heilsame. Betrachte in dieser kleinen Übung ebenfalls wie du dich fühlst und wie dein Geisteszustand ist. Nähre das Positive in dir und hab Vertrauen.

Freitag, 20. April 2018

Verbergen

Drei Dinge, ihr Mönche, kann man nicht verbergen: die Sonne, den Mond und die Wahrheit.
Der Erhabene

Donnerstag, 19. April 2018

Buddham saranam gacchami.

Zum Erhabenen nehme ich meine Zuflucht.

Arnhem, all Confessions cathedral.

Arnhem

Arnhem, Central station.

Arnhem, Central station

Arnhem, Street Life.

Arnhem, Cafe, Tea Salon.

Arnhem, old commercial House.

Arnhem, Street life.

Arnhem, Library outside.

Arnhem, Library

Arnhem

Arnhem

Arnhem

Arnhem

Arnhem

Ngakpa in Arnhem, April, 2018

Frühling

Frühling

Frühling/Spring 2018, April