Translate

Freitag, 30. März 2018

"Nach drei Tagen entdeckte ich, dass all dies Leiden einzig und allein in meinem Kopf stattgefunden hatte.
Wenn wir uns unsere Befürchtungen bewusst machen, sehen wir, dass die Furcht nichts weiter ist als eine Geschichte, meist von dramatischen Gefühlen begleitet. Doch wir müssen diese Geschichte ja nicht glauben."
Jack Kornfield
"Was immer der Geist dir einredet, fall nicht darauf herein. Es handelt sich nur um Täuschung. Was für negative Kommentare er dir auch anbieten mag, sag einfach: 'Das ist nicht meine Angelegenheit' und lass los."
Ajahn Chah

Kommentar von Ngakpa:
Wir müssen stets auf unsere Gedanken achten. Gewahrsein. Gedanken sind da, kommen von irgendwoher und gehen irgendwo hin, jedoch ist kein Denker auszumachen. Nur, wenn wir beginnen, uns mit unseren Gedanken zu identifizieren, also "meine Gedanken, meine Ansicht nach..." ad. inf.  wird die ganze Angelegenheit sehr schwierig. Glaube niemals deinen Gedanken wenn sie negativ sind; hierdurch nährst du Eifersucht, Zorn, Hass, Vergleichssucht und Misstrauen. Sehe sie als Impulse, welce entstehen und vergehen an und übe dich stets darin, sie humorvoll loszulassen. Humorvoll ist sehr wichtig: Theaterdonner, Operetten Tod, Drama. Ich kann mich erinnern, dass in manchen Händel Opern der Held mitunter eine halbe Stunde stirbt und vorher noch zwei Arien singt und dann mit großem Getöse stirbt. Es hat mich immer belustigt. Versuche deine Gedanken humorvoll nicht mehr ganz ernst zu nehmen. Kultiviere jedoch heilsame Gedanken von Freude, Großzügigkeit und Mitgefühl. 
 

Dienstag, 6. März 2018

Einige Hinweise zur Prüfung von Lehreren und buddhistischen Gruppen

In letzter Zeit gab es vermehrt Berichte über Missbrauch jeglicher Coleur auch im buddhistischen Kontext. 

Es mag überraschen, jedoch ist es leider vorgekommen, dass es mancherlei Unstimmigkeiten gegeben hat und gibt. 

Die Lehre des Buddha hingegen ist rein und zum Ziele führend, leider gibt es mitunter einige Lehrer, welche Missbrauch betrieben haben und sich so so von der Lehre entfernt haben und ihre Position überdenken sollten. 

Einige Hinweise, welche auf Missbrauch von Macht und dem guten Gesetz hindeuten können:

1. Ein Lehrer fordert Geld für die Unterweisungen
Der Erhabene hat niemals irgendwelche Güter oder Dienstleistungen für seine Unterweisungen genommen. Er hat in vollkommener Großzügigkeit stets den Suchenden und Fragenden Belehrungen gegeben, seien es nun in Form von Suttas (Sutren) oder durch sein persönliches Handeln. Die Lehre des Buddhas war jedem zugänglich und er betonte auch immer "ohne Rückhalt," nichts wurde geheim gehalten.  Die Bikkhus lebten von den Spenden der Anhänger, welche Nahrung etc. in de Bettelschale des Almosenempfängers taten. Der Mönch nahm und aß das, was in der Schale gelegt worden war. 
In unserer Zeit müssen Lehrer auch leben und Dharmazentren müssen ebenfalls unterhalten werden. 
Lehrer sollten nur von Spenden leben, die freiwillig gegeben werden. Wenn ein Lehrer Geld verlangt und sich bereichert so ist dies als ein Warnzeichen zu sehen. Dharmazentren sollten vom Sangha, der Gemeinschaft der Praktizierenden unterhalten werden.  Es können sich Kreise von Unterstützern bilden, die Verantwortung für ein Zentrum übernehmen. Großzügigkeit und Geben (Dana) wurden vom Buddha stets gerühmt, jedoch auf freiwilliger Basis. Mitunter kommt es vor, dass Lehrer von Schülern größere Summen fordern und ihnen spirituelle Versprechungen geben wie, dass sie gutes Karma machen sollten um alte Vergehen zu löschen etc. . Dieses ist immer ein Warnzeichen und führt zur Bereicherung des Lehrers.

2. Ein Lehrer hat einen anderen Lebensstil als er nach außen vorgibt
In der Lehre des Buddhas ist ein enthaltsamer Lebensstil implizit. Es geht um das Loslassen und die Beherrschung des Wollens und der Zähmung des Geistes. Auch Anspruchlosigkeit besitzt gerade in der Theravada Tradition einen große Relevanz. Lehrer, die mit großen Fahrzeugen herumgefahren werden oder in first class Hotels Unterbringung finden sollten zumindest kritisch betrachtet werden. Lehrer haben gerade durch ihren Lebenswandel Vorbildfunktion. Schüler schauen sehr genau und oftmals werden sie stark vom Lebenswandel eines Lehrers angesprochen und fühlen sich inspiriert. 
Große Lehrer wie Ajahn Brahm, Dilgo Kheyntse Rinpoche oder Nyshol Khen Rinpoche waren Vorbilder in Anspruchslosigkeit und Enthaltsamkeit. 

3. Ein Lehrer behauptet, dass er magische Fähigkeiten besitzt oder mit Göttern kommuniziert
Ein Lehrer, der solches behauptet landet häufig in der Falle des Ego. Wer vorgibt und damit prahlt, parapsychische oder "magische" Fähigkeiten zu besitzen, der übt sich nicht in Zurückhaltung; sein Ego kann sehr stark sein. Wer parapsychische Fähigkeiten besitzt, hat eine besondere Verantwortung und sieht sie als Teil des spirituellen Lebens, macht aber kein Aufheben darum. Viele Schüler des Buddha hatten bestimmte Fähigkeiten wie Moggallana. Sie prahlten nicht damit noch haben sie sie zur Beeindruckung von ungezähmten Geistern eingesetzt. 

4. Ein Lehrer behauptet nur seine Tradition sei die richtige. 
Alle Traditionen des Buddhismus sollten mit größter Achtung betrachtet werden. Sei es nun Theravada, Zen, Amitabha Buddhismus, Vajrayana oder Mahayana. Jeder Mensch ist charakterlich und intellektuell besonders. So finden viele Menschen intuitiv bei näherer Beschäftigung mit dem Dharma die für sie angemessene Schule und den angemessenen Lehrer. Wenn ein Lehrer behauptet, nur seine Schule sei "wahrer"  Buddhismus, dann ist dies ein Warnzeichen für sektiererischen Buddhismus und von manipulierenden Verhalten.  Im tibetischen Buddhismus gibt es die Rime Bewegung. Sie sieht, dass alle Traditionen von größer Bedeutung sind und erhöht nicht eine davon.

5. Ein Lehrer oder Guru fordert, das man nur ihm folgen sollte
Lehrer die dieses fordern  solltest Du kritisch betrachten, da sie sektiererisch manipulieren. Wir dürfen mehrere Gurus oder Lehrer haben. Einige Kennzeichen von wahrhaftigen Lehrern sind Zurückhaltung, Güte, Freigibigkeit im Dharma, Metta/Bodhicitta und die Weitergabe eines präzisen Dharma. Ein Lehrer, der Verantwortung übernimmt, kann auch bei gemachten Fehlern den Sangha um Vergebung bitten und räumt Fehler ein. Solange wir nicht erleuchtet sind, können Missverständnisse und Fehler durchaus vorkommen. Ein Lehrer, der diese Fehler einsieht ist authentisch und von großer Bescheidenheit. Im Rahmen der Ngöndro wird er Vajrasattva praktizieren oder ein Eingeständnis von Fehlern durchführen. Leher, die vorgeben vollkommen zu sein und spirituelle Unterwerfung fordern sind mit Vorsicht zu genießen. 

6. Ein Lehrer gibt dir Gelübde und Samayas, die Bodhicitta widersprechen
Bodhicitta enthält neben der Liebe und der allumfassenden Güte (Karuna) auch die Handlung. Wir handeln mit Bodhicitta; unser Leben ist von den vier Brahmaviharas durchdrungen wie Metta (liebevoller Güte), Karuna (Mitgefühl), Mudita (Mitfreude) und Upekkha (weises Erwägen, Zurückhaltung und Gleichmut). Wenn ein Lehrer dich dazu auffordert oder es subtil wünscht, dass du Handlungen begehst, die diesen Übungen widersprechen, sei vorsichtig.