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Freitag, 31. August 2018

Vorstellungen und Filme

Wie oft kommt es vor, dass wir uns Vorstellungen machen oder in Filmen leben? Vorstellungen sind Konzepte, die meist auf die Zukunft bezogen sind. Wir stellen uns vor, wie wir zum Beispiel einen Abend im Kino oder mit unserem Partner verbringen. Dann sind es positive Vorstellungen.
Doch wie sieht es wirklich aus? Wir kommen zu spät zum Kino weil die U-Bahn nicht fuhr oder unser Partner hat eine gereizte Laune.
Schon brechen unsere Vorstellungen, wie etwas zu sein hat, wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Es gibt auch die negativen Vorstellungen. Auch sie plagen uns, denn wir malen uns ein unangenehmes zukünftiges Ereignis aus, machen es schlimmer, bauschen  es auf und so geraten wir in eine gedankliche Hölle.

Beide Arten von Vorstellungen sind Ablenkungen, denn sie führen uns von uns selbst weg, weil wir nicht im gegenwärtigen Moment wirklich präsent sind.

Wir antizipieren und sind nicht in der Gegenwart sondern in einer imaginären Zukunft, die zwar schillernd bunt ist und uns daher fasziniert und uns gedanklich und emotional beschäftigt aber so fragil wie eine Seifenblase ist die auch nur einige Augenblicke existiert.

Wenn wir zu viele Vorstellungen haben und diese ja die Angewohnheit besitzen, gleichsam wie schillernde Seifenblasen zu platzen, dann können wir langsam den Bezug zur gegenwärtigen Lage verlieren und frustriert oder ärgerlich werden, wenn sich unsere Vorstellungen nicht erfüllen.

Genau das gleiche passiert mit uns wenn wir ständig Filme fahren. Jeder Meditierende kennt die Erfahrung, dass wir uns ständig in Filmen während der Meditation befinden. Wir führen imaginäre Dialoge oder wir haben am heutigen Tag etwas erlebt und wir wiederholen die Szene aber mit anderen Dialogen. Vielleicht stellen wir uns vor, wie wir unserem Vorgesetzten einmal die Meinung sagen et cetera, et cetera...

All diese Filme handeln von vergangenen Ereignissen oder auch von zukünftigen, dann sind sie Planungen oder Vorstellungen.

Es ist egal, ob es Vorstellungen, Filme oder Planungen sind: sie sind alle Ablenkungen. Die Zukunft ist immer anders, als wir sie uns vorstellen und die Vergangenheit ist abgeschlossen, da können wir noch so viel unserem Vorgesetzten oder unserem Partner die Meinung sagen.

Was ist zu tun um unseren Geist gleichsam zu klären? Immer wieder zurück zu kehren in die Gegenwart und unseren Körper oder unseren Atem beobachten und spüren. Auch können wir Filme, Vorstellungen und Planungen unterbrechen in dem wir ruhig sagen: "Film, Planung oder Vorstellung." Schon zerfallen diese Seifenblasen und wir sind wieder geerdet und im gegenwärtigen Moment.

Üben wir dieses einige hundert Mal am Tag, verbleiben wir nach und nach mehr in der Gegenwart, können uns auf Menschen, Gespräche und Handlungen mehr konzentrieren und sind in der Achtsamkeit verwurzelt. Nach und nach beruhigt sich unser Geist und wird weniger ängstlich und freier von Sorgen. Somit vermag Freude und Konzentration aufzusteigen. Vielleicht üben wir dies einmal.

Donnerstag, 16. August 2018

Geduld und Leerheit

Wenn dich jemand angreift und du sicher bist, dir nichts vorzuwerfen zu haben ist Geduld  sehr wichtig. Ich möchte es auf drei Ebenen darstellen:

1. Bleibe gelassen, denn du hast ein reines Gewissen. Sprich ruhig und sachlich und Stelle deine Position dar und versuche die Situation zu klären. Lass dich nicht von dem Tobenden in seinen Ärger hineinziehen. Versuche Mitgefühl für ihn zu haben, denn diese Person ist in einem hassvollen Geisteszustand und leidet. Wenn nichts mehr geht, verlasse die Situation. Manchmal muss sich durch Abstand eine Situation abkühlen. Prüfe immer wieder, ob dein eigener Geist klar ist.

2. Bedenke immer, wenn du selbst aggressiv reagieren solltest, fein Karma und auch des Tobenden. Falls du selber aggressiv reagierst, erlaube dir zu scheitern. Wir dürfen scheitern! Nehme aber - und das ist wichtig - immer wieder die Übung auf.  Öffne dein Herz und schenke dir selbst Mitgefühl. Das ist ganz wichtig.

3. Bedenke, dass eigentlich du, der Tobende und das Toben nur leer ist, es sind nur unpersönliche Prozesse. Weder ist beim Tobenden, noch bei dir oder im Toben ein Ich zu sehen, was dauerhaft existiert. Alles ist anicca, der Veränderung unterworfen und Anatta, ichlos. Prozesse sind immer vorläufig.

Mittwoch, 1. August 2018

Anicca - Veränderung, Vergänglichkeit

Vergänglichkeit bedeutet, das jedes Phänomen, sei es geistiger (psychischer) oder materieller Natur vorläufig ist.

Vorläufigkeit bedeutet, dass wir nicht vergessen sollten, unsere Achtsamkeit (Pali: sati) darauf zu richten, dass auch das so genannte Negative nicht von Dauer ist und wie jedes Phänomen letztendlich Traumgleich ist.

Leiden entsteht da, wo wir an die Phänomene glauben und ihnen Substanz geben, also daran haften: dieses ist so und jenes ist so.
Besser wäre es zu denken: " Dieses scheint so zu sein und jenes scheint  ( vorläufig) so zu sein. "
Wer so denkt, gibt sich Freiheit und wird nicht dogmatisch starr. 
Auch bedenkt er weise, dass es sich auch ganz anders verhalten kann und urteilt daher nicht (vorschnell).

Offenheit bedeutet, sein gutes Herz in all dem Trubel der Gedanken und Meinungen weit und zugewandt zu halten .

"Dramatischer" Sommer

Liest man diese Tage die Überschriften in den Zeitungen so scheint das Ende nah! " Deutschland trocknet aus," Wird bald das Wasser rationiert?," fragen die Medien und zeigen dramatische Bilder.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass das Sommerloch gefüllt werden muss. Auch, dass weite Teile der Medien durchaus wieder etwas gut können: Drama generieren und den Menschen Angst einflößen.

Wer Angst hat, denkt nicht (klar), dies ist eine alte Weisheit der Manipulation. Bitte vertraut diesen Medien nicht.

Als Dharma Praktizierende brauchen wir keine Angst und Furcht zu haben. Da alles der Veränderung unterworfen ist, können wir gelassen bleiben und uns in Bezug auf die gegenwärtige Hitze in Geduld üben.

Wenn wir achtsam bleiben, achten wir auf unseren Körper und versorgen ihn mit ausreichend Flüssigkeit und entwickeln Geduld und Gleichmut in unseren Gedanken.

Ich habe vor meinem Haus einen jungen Baum stehen. Jedes Jahr erfreut er mich durch sein Wachstum. Alle zwei, drei Tage gehe ich hinaus und gieße ihn. Das ist weit sinnvoller als dem Geschrei und der Manipulation in den Medien zu folgen. So können wir auf unseren Geist achten und zugleich etwas praktisches Tun. Jeder an seinem Platz.