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Samstag, 29. September 2018

Konzentration und Zufriedenheit

Wenn es uns gelingt, unseren Geist auf ein Objekt zu legen -  dabei ist es gleich, ob es der Atem, ein Mantra oder ein visuelles Objekt ist -  stellen wir erstaunt fest, dass er zufrieden ist.
Er benötigt nichts, ist ruhig und gesammelt und die Kleshas, seine Verunreinigungen, wie Ärger, Neid, Gier oder Eifersucht sind kurzzeitig zurückgedrängt.

Wenn wir dies in der täglichen formalen Meditation einüben und viel Geduld ist hier gefragt, dann kann es uns vielleicht auch gelingen, etwas mehr Einspitzigkeit, Sammlung im täglichen Leben aufzubauen.

Die Kunst in der Meditation ist, immer wieder zum gewählten Objekt zurück zu gelangen auch wenn dies mitunter gleichsam zweihundert Mal pro Sitzperiode ist.
Wir merken die Ablenkungen unseres am Boulevard interessierten Geistes und kehren freundlich und geduldig zum Objekt zurück.

Wie mit allen Übungen wird es mit der Zeit einfacher, sich zu sammeln. Es hängt jedoch auch mit unserer Tagesverfassung zusammen: haben wir einen aufgebrachten Tag hinter uns mit viel Kommunikation und Aufregung fällt es uns schwerer, die Sammlung zu erreichen oder sie aurecht zu erhalten. Hier ist Mitgefühl und Geduld für uns selbst von Nöten.

Wichtig ist, zu sitzen! Wir sollten nicht nach dem Erfolg gieren, einfach täglich sitzen. Wenn es uns gelingt, zwei Sekunden präsent und gesammelt die Stille wahrzunehmen, dann haben wir schon einen "Erfolg", da unser Geist sich an diese zwei Sekunden erinnern wird.

Donnerstag, 20. September 2018

Kontemplation über den Tod

Der Tod kappt alle Verbindungen, die wir haben. Alle Freunde, unsere Kinder, unsere Ehepartner und auch unseren gesamten Besitz.

All' diese liebgewonnenen Dinge vergehen mit unserem letzten Atemzug, sind unwiderruflich für diese Existenz getrennt. 

Selbst unsere Wahrnehmung dieser Welt, unserer Umgebung vergehen mit unserem letzten Atemzug.

All' unsere Ohnmacht und Macht schwindet, alle Kontrolle entgleitet und du kannst nicht mehr deinen Kot und deinen Urin halten. Sind wir wirklich die Krone der Schöpfung?

Unser Ruhm, unsere akademischen oder beruflichen Titel schwinden, unsere Roben und unsere Position in der Gesellschaft: völlig bedeutungslos!

Unsere Abneigungen und Zuneigungen unsere Meinungen und Ansichten oder unsere politischen Einstellungen: lächerlich im Angesicht des Todes!

Was bleibt, sind unsere Taten. Sie formen unser Wiedererscheinen.

Daher lasse los, gib ab, sei stets großzügig in Gedanken, Worten und Taten. Der heutige Reiche wird nichts von seinem liebgewonnenen Reichtum mitnehmen können. Er wird seinen Geiz mitnehmen, keine angenehme Vorstellung.

Der großzügige Arme jedoch seine guten Taten. Er wird leicht sein im Angesicht des Todes, heiter und gefasst.

Beginne im Leben loszulassen. Verschiebe es nicht, denn der Tod kommt ganz unerwartet.

Sei dir stets bewusst, alles Anhaften mündet in der Trennung im Angesicht des Todes.

Sonntag, 16. September 2018

Unheilsame Handlungen

Wer aus niedrigen Profitinteressen über Jahrhunderte gewachsene Dörfer zerstört, Kirchen niederreißt und Wälder dem Erdboden gleich macht,  der begibt sich auf unheilsamer Fährte, fröhnt dem Bösen und erfreut sich am Unheilsamen.

Es ist ein schlimmes Vergehen sich an Mensch, Tier und wichtigen Ökosystemen zu vergreifen. Wer sich an gesunden Ökosystemen vergreift, Heimstatt von Tieren und Insekten ist im Wahn der Verblendung. Mara wandelt auf Erden und hält reiche Ernte.

Leider und mit großem Bedauern muss man feststellen,  dass Umweltschutz nur eine Phrase ist, wenn Großkonzerne ihren Interessen auf brutaler Art und Weise nachgehen.

Aus dem Bösen erfolgt erneutes Übel. Pflanzen wir Bäume und helfen wir der Natur, jeder auf seine Weise und praktizieren wir Maitri (liebende Güte) und Karuna ( Erweckung von Mitgefühl). Beten wir, dass Einsicht und Weisheit kommen soll in die Herzen der Menschen.

Samstag, 15. September 2018

Annäherung an Krankheit

Fragen wir uns einmal, was passiert, wenn wir krank sind? Oftmals geht es einher mit Kummer, Jammern und Wehklagen, oftmals auch mit einer gereizten Stimmung, da die Dinge nicht so laufen, wie wir es wünschen.

Klug, wie wir sind, können wir jedoch auch eine andere Einstellung zu ihr langsam entfalten.

I. Krankheit annehmen
Krankheiten kommen, solange wir leben. Sie sind integraler Bestandteil des Lebens. Wir können sie nicht verhindern. Jedes Wesen wird krank. Doch wir können unsere Einstellung ändern und das Widerstreben aufgeben. Erst die schroffe Ablehnung der Krankheit sorgt für gesteigertes Leid. So leiden wir nicht nur körperlich sondern zunehmend auch emotional und geistig -völlig unnötig.
Lassen wir Krankheit zu - denn wie wir oben schon aufgeführt haben -, Krankheit ist unvermeindlich, können wir beginnen, von ihr zu lernen. Wir lernen Geduld und Ertragen. Unser Widerstand weicht und wir nehmen Kontakt auf zu unserer Fragilität.

II. Auflösung und Fragilität ("...how fragile we are") Sting
Wenn wir ernstlich krank sind, merken wir, dass Krankheit in Wellen kommt. Lassen wir die Wellen zu. Es kommt häufig vor, dass wir dann bemerken, wie zerbrechlich wir sind, gerade dann, wenn unsere Gedanken unklarer werden, fast flimmern und wir uns nur noch wenig konzentrieren können. Unser Geist ist unruhig und ist mal hier, mal dort. Unsere Energie schwindet, die starke Flamme des Daseins flackert und wir erleben Kummer, Wut, Frustration und Momente von Klarheit. Viele widerstrebende Gefühle, unterschiedliche Geisteszustände und unser Körper liegt da, hingeworfen und schwach, unfähig sich noch groß zu bewegen. Auch schwindet unser Interesse an den äußeren Dingen: Radio, TV oder Besuche sind nicht mehr so wichtig.

III. Krankheit als Bote des Todes
Alle Krankheit mündet im Tod. Wir können noch so viel zappeln, jammern, feilschen und flehen, der Tod ist nicht verhandelbar. "Alles, was zusammengesetzt ist, muss wieder auseinander fallen," sprach der Erhabene.
Was wir an Verwirrung, Unklarheit undstarken Emotionen in der Krankheit erleben, werden wir im Sterbeprozess auch erleben. Darum leiste keinen Widerstand, sei wenn möglich offen und beobachte. Im Kleinen der Krankheit spiegelt sich das Große des Todes wieder. Lerne geduldig zu ertragen, lerne zuzulassen und betrachte Krankheit als Lernsituation. Sie ist die beste Lehrmeisterin,  welche dich lehrt, auch den Tod willkommen zu heißen. Wer ohne Bedauern lebt, stirbt auch ohne Bedauern.

IV. Krankheit und Liebe
Wenn Krankheit sehr stark ist, ist es eine hervorragende Gelegenheit, ganz nah bei sich zu sein. Wir können zärtlich mit uns umgehen, liebevoll und voller Nachsicht. Nehmen wir Kontakt auf zu unerem gutem Herzen. Vergeben wir anderen und bitten wir um Vergebung. Krankheit ist eine gute Möglichkeit, sich zu reinigen,  sich zu läutern. Teilen wir uns mit, zeigen wir uns so, wie wir wirklich sind.

V. Krankheit und der Sinn des Lebens
Wer ernstlich erkrankt ist, dessen Leben erscheint wie ein Film. Stationen unseres Lebens ziehen vorüber. Wir können uns fragen, was war wirklich wichtig, gut und schön in unserem Leben? Und wir können uns vornehmen, falls wir gesunden, wie wir unser Leben ändern können. Was ist uns wirklich wichtig, was wollen wir noch wirklch durchführen und was muss noch geklärt und abgeschlossen werden, alls möglich?Überstandene Krankheit kann ein spiritueller Neubeginn sein, gleichsam eine Wiedergeburt hin zu den Werten, die wrklich zählen.