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Montag, 25. November 2019

Wann und wie kommt der Tod?

Wir wissen nicht die Umstände unseres Todes. Wenn ich manchmal im Netz Artikel lese, wer gerade gestorben ist, dann trifft es junge wie alte Menschen. Ein Schauspieler, in der Blüte seiner Jahreversturbt plötzlich, ein junger Sportler ebenfalls und der Krebs holt immer noch viele. 

Auch alte Menschen sterben; manches Mal schnell, manchmal nach längerer Krankheit. 

Wir kennen nicht die Umstände unseres Todes: sterben wir plötzlich auf der Toilette sitzend? Sterben wir auf den Straßen in der Gosse einer Millionenstadt? Sterben wir durch einen Amokläufer, der uns ganz plötzlich mit einem Beil erschlägt oder sterben wir einsam, verlassen in einem anonymen Krankenhaus? 

Wir wissen es nicht. 

Was wir jedoch wissen ist, dass wir sterben werden, früher oder später und ich hoffe für jeden von uns, dass er angenehm stirbt. 

Es ist unvermeidlich, dass der Tod kommt, kommt er im Kreise unserer Lieben oder werden wir weggekehrt auf den Straßen von Neu Dehli? 
Wie viele sterben, weil sie sich verschlucken oder an Alkohol und Nikotin? 
Wir sind dann unvorbereitet. Aber es passiert. Täglich. Stündlich. Minütlich. 

Wir können jedoch über unseren Tod  kontemplieren. Wir können jetzt  beginnen, etwas mehr loszulassen und wir können uns fragen, ob Ruhm, Ehre, Geld und Macht uns wirklich berühren? 

Ist es nicht besser, liebevoll zu handeln,  solange es noch geht? Schauen wir im Sterbeprozess auf unsere Handlungen? Waren sie gut, haben wir uns bemüht, uns zu ändern? Unsere Taten, unsere Handlungen werden erscheinen in den letzten Minuten unseres sterbenden Egos. Nutze die Zeit. 


Montag, 18. November 2019

Persönliche Notizen

Eine schöne Reise nach Frankenthal und Speyer. Habe dort meine liebe Freundin Michaela besucht, welche mich mit allerlei köstlichen Speisen bewirtet hatte. 
Der Dom zu Speyer ist für eine Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern gewaltig, wie auch die große Ballung von ansehnlichen Kirchen auf engem Raum. 
Was man sieht, ist, wie groß doch in früheren Zeiten die Macht der katholischen Kirche war um solche gewaltigen Kathedralen zu errichten. 

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Ich genieße das Kleid des Herbstes. Wenn ich durch die Straßen von Düsseldorf gehe, leuchten die Bäume golden und rötlich. Es ist wie beim Menschen: stirbt er, gehen dem Tod nochmals ein guter Tag voraus. So auch in der Natur. André Gide meinte: "Stirb und werde!" Ein Ausspruch, welcher mich Zeit meines Lebens begleitet hat. Der Tod ist notwendig, auf dass sich im Frühjahr das neue Leben in der Natur zeigt.  

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Die Wochenenden verbringe ich gern in der Stille. Fernab der Kommunikation der hektischen Woche. 

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Der Herbst lädt ein über Vergänglichkeit zu reflektieren. Loslassen, loslassen. 

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Loslassen sollte man nur mit Metta, liebevoller Güte. Wenn wir falsch ansonsten loslassen, kann es auch bei unangenehmen Dingen ein los werden wollen sein. Dieses ist mit Abneigung verbunden. Diese ist eine subtile Form des Anhaften. Ärger bindet. Somit lässt man nicht wirklich los. 

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Einen sehr guten Roman gelesen: "Das Meer, das Meer" von Iris Murdoch. Ich habe ihn mit einer Freundin gemeinsam gelesen: wir vereinbarten jeden Tag, zehn bis zwanzig Seiten zu lesen und diskutierten dann abends darob. Hoch ausgezeichneter Roman. Empfehlenswert. 

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Was für eine Freude ist es doch, wenn ich meditiere, dass das Meerschweinchen und der Hase meine Nähe suchen. Welch ein Segen, diese reine Zuneigung zu bemerken. Wie reich ist doch mein Leben. 

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Vor fünf Jahren hatte ich zu dieser Zeit starke Probleme mit der Gesundheit, die darin gipfelten, dass ich ein Compartment Syndrom, eine Sepsis und 1 Liter Eiter in der Wade hatte und mit dem Tode schon eng vertraut war. Man erwog, mein rechtes Bein zu amputieren. Es ist alles gut gegangen, das Bein blieb dran und ist wieder zu einhundert Prozent leistungsfähig. Jedoch hat mich diese Zeit sehr geprägt. Wie schnell doch alles hinfällig wird: how fragile we are. 

Wenn ich heute Menschen im Klinikum sehe, denen ein Bein amputiert würde, schmerzt mich dies und ich bin voller Mitgefühl. Wenn ich sie dann noch rauchen sehe, überkommt mich doch manchmal schmerzhafter Ärger über deren Unvernunft. 

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Wer liebt, leidet, weil er festhält. 

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Liebe, wirkliche Liebe bedeutet nicht, zu herrschen sondern immer das Wohl des anderen im Blick zu haben. Wer liebt, zeigt sich, möchte sich zeigen, will schutzlos sein aus Hingabe und mit Vertrauen ausgestattet. Beziehung, als Ausdrucksform der Liebe lebt vom Kompromiss und vom sein lassen können. Wir können einen geliebten Menschen nicht verändern, das einzige, was wir kônnen, sind uns zu verändern und unsere Reaktionsmuster zu verändern. 

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Wer praktiziert, muss kämpfen, dauernd Niederlagen einstecken und doch sich wieder aufrichten und weiter kämpfen. Wofür? Für nichts. Das ist das Ego loszulassen. Wir wollen nichts erreichen, geben aber nicht auf. Auf dem Weg sein, bedeutet voran zu schreiten. 

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Ich erlebe Grenzen. Manchmal trifft man auf Menschen im Leben, welche man sehr liebt, viel Zärtlichkeit empfindet und gern mit diesen Menschen zusammen ist. Doch manchmal trifft man auch unter diesen Menschen einige, die nicht kompromissbereit sind, fest an ihren Positionen festhalten und offen sagen, dass sie herrschen wollen in einer Beziehung. Trotz aller Liebe, dem Zartgefühl und der ruhigen Geduld kann man nicht helfen, fühlt sich ohnmächtig und ist schmerzhaft traurig. 

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Tonglen bedeutet, du atmest den Schmerz oder die Krankheit einer anderen Person in Firm einer schwarzen Wolke Ei und atmest Heilung und Liebe aus. Übe dies auch bei Krebserkrankungen. Atme den Krebs der anderen Person ein und atme Heilung in Form von weißen Strahlen aus und Stelle dir dabei vor, wie der Buddha Amitabha die Person, welche so leidet, tröstet und sie umarmt und in rotes Licht kleidet. Tonglen ist die höchste Form von Mitgefühl, Karuna. Alle Erwachten haben dieses: Mahakaruna, da unendliche Mitgefühl. 

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Trenne dich nicht zu früh. Siehe auch den Wert von Partnerschaft. Menschen sollte man nicht konsumieren und entsorgen, wenn es schwierige Zeiten gibt. 

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Eine Freundin meinte: "Wenn du etwas erreichen möchtest, dann wirst du es schaffen!" Ich sage: "Wenn du etwas erreichen möchtest, muss dein Herz es wollen und du Geduld und Weisheit mit deinem Herzen füllen, dann erreichst du es." Nichts geht mit Zwang oder Gewalt. 







Meditationsschwein.

Montag, 11. November 2019

Eifersucht und Neid

Wer kennt sie nicht, die beiden Geisteszustände? Doch wie unterscheiden sie sich? 
Neid hat tendenziell eher etwas mit dem Vergleichen wollen zu tun. Wir vergleichen und ziehen den Kürzeren, da die andere Person etwas besitzt, was wir auch gern hätten. Neid bezieht sich deshalb eher auf materielle Gegenstände. Die Wurzel des Bösen ist Für und Hass. 

Eifersucht hingegen ist man auf einem Menschen, der bestimmte Eigenschaften hat, die wir für uns haben wollen und die wir in Gefahr sehen durch andere zu verlieren. Als Beispiel kann man hier eine Frau nehmen, die auf eine andere Frau eifersüchtig ist, da sie Angst hat, diese Frau könnte ihr ihren Mann nehmen. Auch hier ist der Vergleich offensichtlich: "Was hat diese andere Frau, was ich nicht habe?" 
Die Wurzel des Bösen ist hier Hass und Angst. 

Wichtig ist, dass wir erkennen, in welchem unheilsamen Geisteszustand wir uns befinden um dann durch Maitri uns selbst und den anderen mit Liebe und Wertschätzung zu betrachten oder zumindest nichts negatives tun. 
Wer vergleicht, ist des Teufels, heißt es. Da ist viel wahres dran. Es gibt immer Menschen die ein schöneres Auto besitzen oder die schöner, muskulöser oder eine bessere Figur haben als wir. Wenn wir nicht aufhören, uns zu vergleichen, kommen wir in einem unheilsamen Suchtkreislauf und wir geraten in Gefahr, uns selbst zu verlieren.