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Freitag, 4. Dezember 2015

Verblendung - Ignoranz
Der Buddha sprach von drei großen Wurzeln des Übel: Gier - Hass - Verblendung. Es ist wichtig, die Wurzel der Verblendung kurz einmal zu beleuchten. Eigentlich bedeutet Verblendung/Ignoranz, dass wir etwas nicht Glauben und Vertrauen (!) dass es letztendlich keine Ego gibt.
Wir halten es für selbstverständlich, dass es ein koordinierendes "Ich" gibt. In gewisser Hinsicht mag dies stimmen - auf der konventionellen Ebene des Alltagsbewusstseins existiert dieses Ego. Jedoch nicht als unabhängiger Block sondern nur so lange, wie dieser physische Körper existiert. Abschied nehmen ist irgendwann, spätestens beim Tod, notwendig. Auch wissen wir, dass unser "Ich" sehr schnell durch Drogen, Hormone und schlichtweg durch einen Schlag auf den Kopf ausgeschaltet werden kann. Also: so sicher und stark scheint das Ego nicht zu sein; es ist abhängig von vielen Bedingungen, dass es funktioniert.

Was aber bezeichnete der Erhabene als Verblendung? Unter anderem den Ich-Wahn, der uns an Ewigkeit denken lässt. Viele Menschen wünschen sich, dass es über lange Zeit so weiter läuft wie bisher. Leider ist dies nicht einhaltbar, da Leben durch Alter, Krankheit und Tod sowie der mannigfaltigen Bewusstseinszustände permanent der Veränderung unterworfen ist. Nicht, aber auch gar nichts ist sicher, obgleich wir uns dies so sehr wünschen: Sicherheit, ein Haus bauen, Rentenpolicen kaufen, Lebensversicherungen einzahlen und der Wunsch, Ehe als Sicherheit zu besitzen, et cetera. Auch das Geldscheffeln und der Geiz gehören hierzu! Unsere Suche nach Sicherheit. Doch leider wissen wir, wie es wirklich ist, da wir manches Mal klare Momente haben. Dann hinterfragen wir die Dinge, gleichsam hebt sich für Sekunden der Schleier von Verblendung. Aber schnell fällt er wieder, denn unser "Ich" möchte dies nicht gern sehen und flüchtet sich in die Ignoranz und baut schnell wieder Konzepte aus Sicherheitsbestandteilen auf.
Schon beginnt die nächste Runde auf der Achterbahn.

Was können wir tun? Zuerst, liebevoll sein zu uns und anderen. Dieses stärkt unsere Sicht, unsere Ethik. Danach sollten wir uns fragen, ob all das Streben nach Sicherheit uns wirklich frei macht? Oder schaufeln wir uns ein Grab, gefüllt mit Zahlungsbelegen für unser Alter? Schaffen wir nicht neue Fesseln?
Als dritten Punkt kann es hilfreich sein, ab und an einmal zu reflektieren, ob wir mit unserem Ego WIRKLICH so glücklich sind, wie es uns dies immer einflüstert. Schließlich sollten wir mehr von Ansichten und Meinungen loslassen, uns also nicht mehr ganz so wichtig nehmen, dies schafft Raum für Entspannung und Weite. Ayya Khema hat einmal das Buddha Wort zitiert, wonach Meinungen und Ansichten, den Weg zu Nirvana blockieren.Halten wir dies bitte für einen wichtigen Hinweis!
Beginnen wir in kleinen Schritten, so haben wir einen Anfang gefunden, den Anfang auf dem Weg der Befreiung.