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Sonntag, 12. Februar 2023

Erdbeben. in der Türkei und Syrien

Vor einigen Tagen kam es zu einem großen Beben in der Türkei und Syrien. Es gab traurig machende Bilder wie dieses, dass ein Vater den Arm seiner toten Tochter, der aus dem Beton ragte, weinend streichelte aber auch wundervolle wie der kleine Säugling Nou (Wunder), die nach siebzig Stunden gerettet werden konnte als einziges Wesen ihrer Familie und ferner das kleine Kätzchen, dass unter Trümmerteilen freigebuddelt werden konnte. 

Wenn es Möglichkeiten gibt, gebt etwas für die Menschen; bei mir gibt es einen guten türkischen Gemüsemarkt, wo ich hoffe, eine Spendenbox zu finden. 

Egal, welcher Religion ihr angehört, ob Christ, Muslim oder Buddhist, hier sind Menschen un Not aufgrund eines nicht-menschengemachten Beben. Üben wir uns in Maitri (liebevoller Güte und Karina (Mitgefühl) und werden so zu Schülern des Buddha. 

Throne - Titel - Money

Als Jahrzehnte langer Dharma Praktizierender erlebt man aus einer bestimmten Kultur stammenden und verliehende Titel und Rangstufen im Buddhismus. Leider gab und gibt es auch Missbrauch im Buddhismus: sexueller, finanzieller sowie spiritueller und auch Machtmissbrauch. 

Oftmals werden Meister als große "Meditationsmeister" tituliert, von "Exzellenz" bis zur "Eure Heiligkeit." All diese Titel mögen von Bedeutung sein für Praktizierende einer Schule oder Richtung um das Prestige eines Meisters zu steigern und manchmal - ich möchte es gar nicht leugnen, verdienen Lehrer auch diese Titel. 

Leider jedoch lehrt uns die Gegenwart auch, dass man sehr vorsichtig sein sollte und gut prüfen muss, bevor man einen Lehrer als authentisch bezeichnen kann. Einige Jahre sollte der Schüler den Meister prüfen und auch umgekehrt sollte ein Guru seinen Schüler prüfen. 
In alter Zeit jedoch hatten Lehrer oftmals nur einige Schüler und nicht Zehntausende wie heutzutage. Also ist es mit dem persönlichen Kontakt nicht so weit her. Deshalb ist es besonders wichtig, genau den Lehrer anzusehen, ihn ethisch zu betrachten und zu prüfen! 
Welche Schäden sind schon auf materieller und psychischer Art entstanden, wenn Schüler missbraucht wurden und dies nicht nur sexuell und emotional sondern auch finanziell. 

Schauen wir uns wirklich große Lehrer und Gurus wie Jetsün Milarepa oder Nyanaponika Mahathera an, so fällt auf, dass sie bescheiden waren, keinen Wert auf Titel, Throne und Edelsteine legten und sie still praktizierten ohne sich darzustellen oder Eigenwerbung zu betreiben. Die Schüler verehrten diese Meister aufgrund ihres Vorbildes, ihrer Lebensführung und vor allen Dingen ihrer Verwirklichung. Ihre Praxis war übereinstimmend mit ihrem tatsächlichen Leben und sie waren von großer  Herzensgüte, Mitgefühl und Weisheit. Sie lebten diese Werte aufrichtig, bescheiden und stets selbstlos. 

Westliche Schüler neigen mitunter dazu, den Guru zu überhöhen und ihn als fehlerlos zu betrachten, er sei ja schließlich eine Manifestation des Buddha. Bei all dem, was daran richtig ist, sollte man auch auf seinen Verstand hören. 
Es könnte  wichtig sein, den Lehrer nicht mit Projektionen zu überfrachten, um die eigenen psychischen Defizite nicht wahrzunehmen. 
Eine realistische und respektvolle Betrachtung des Meisters ist stets einem blinden Gehorsam oder einer blinden Verehrung vorzuziehen. "Man sollte als  Schüler nicht sein Selbstwertgefühl und seinen Verstand am Türhaken aufhängen, wenn man einen Lehrer begegnet." Dieses hat einer meiner Lehrer vor langer Zeit zu mir gesagt und bis heute schätze ich diesen Ausspruch sehr. 

Vertrauen und freundliche Hingabe sind sehr wichtig, willst du wachsen, jedoch verfalle nicht in die Projektion, sie kann eine Ego-Falle sein um dich selbst nicht mehr wahrzunehmen. Projektionen sind auch nur Bilder und Wünsche die Ablenkungen von dem eigenen inneren Geschehen bieten können. Beachte dies bitte.