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Dienstag, 24. Dezember 2019

Weihnachten 2019

Liebe Leser dieses Blogs. Ich wünsche euch allen ein friedliches, freudiges, liebevolles und Sinnerfülltes Weihnachtsfest. 

Mögen wir alle inneren und äußeren Frieden genießen können.

Mögen wir an die denjenigen, die einsam, verbittert, deren Herz voll Traurigkeit und Kummer ist, denken und ihnen Wohlergehen wünschen. 

Mögen alle Wesen die obdachlos sind, Wärme und Liebe erfahren. 

Mögen all diejenigen, die krank danieder liegen Heilung und Besserung erfahren. 

Mögen all die Tiere, die leiden befreit sein und Liebe spüren. Möge kein Tier ausgesetzt sein und alle ein liebevolles Heim erhalten. 

Mögen die, deren Geist von Hass und Ärger verdunkelt ist, befreit sein. 

Selig, die bescheiden sind ! 
Selig, die zurückhaltend sind ! 
Selig, die den Buddha in dem stinkenden  Obdachlosen erkennen ! 
Selig, die großzügig geben ! 
Selig, die ein offenes Ohr für andere in Not haben ! 
Selig, die ein liebevolles Wort eine liebevolle Geste zu Alten und Kranken haben und sie trösten ! 

Selig, die den Buddha Amitabha und all den Erleuchtungswesen gedenken ! 

Mögen wir alle diese Qualitäten erreichen ! 



Samstag, 7. Dezember 2019

Familie

Dalai Lama sagte sinngemäß, dass für Vajrayana Praktizierende die Familie der beste Ort für die spirituelle Übung sei. 

Ordinierte Hausleute (Ngakpas) leben in der Regel in Familien oder Beziehungen. Warum sagt Dalai Lama nun dies? 
In Familien können wir deshalb gut praktizieren, weil es hier die meisten Schwierigkeiten und Herausforderungen gibt. 
Die Frau ist gereizt, die Tochter möchte permanent etwas und der Mann ist überarbeitet. Die besten Voraussetzungen, um Geduld, Freundlichkeit, Mitgefühl und Gleichmut zu üben. In Familien bewegt sich der Praktizierende durch ein spirituelles Minenfeld. Jeden Tag neue Herausforderungen. Eigentlich gut für die Praxis. 

Wichtig jedoch ist, dass wir auch Zeiten des täglichen Rückzugs haben. Jeder Partner sollte dies dem anderen einräumen. Ich schlage meinen Lesern und Schülern vor, sich täglich für zwei Stunden zurückzuziehen. 
Wir können diese Zeit für Meditation, Puja, achtsames Tee trinken und dem Studium spiritueller Bücher widmen. 
Ein wesentlicher Bestandteil sollte jedoch immer die tägliche Meditation sein. Hier vollzieht sich die Reifung. 

In einer Familie lernen wir den respektvollen Umgang miteinander, Verständnis, Geduld und das ständige Bemuhen, sich liebevoll zu unterstützen, gerade in schwierigen Zeiten, die auch kommen werden. 

Wer aufrichtig praktiziert, der darf scheitern und nimmt die Niederlage auf sich, ist aber stets klar bewusst, dass er aus ihr lernen kann. 
Jeden Tag neu beginnen. Welch eine beglückende Erfahrung. 

Geschrieben am 7.12.2019 im Zug nach Köln. 

Montag, 25. November 2019

Wann und wie kommt der Tod?

Wir wissen nicht die Umstände unseres Todes. Wenn ich manchmal im Netz Artikel lese, wer gerade gestorben ist, dann trifft es junge wie alte Menschen. Ein Schauspieler, in der Blüte seiner Jahreversturbt plötzlich, ein junger Sportler ebenfalls und der Krebs holt immer noch viele. 

Auch alte Menschen sterben; manches Mal schnell, manchmal nach längerer Krankheit. 

Wir kennen nicht die Umstände unseres Todes: sterben wir plötzlich auf der Toilette sitzend? Sterben wir auf den Straßen in der Gosse einer Millionenstadt? Sterben wir durch einen Amokläufer, der uns ganz plötzlich mit einem Beil erschlägt oder sterben wir einsam, verlassen in einem anonymen Krankenhaus? 

Wir wissen es nicht. 

Was wir jedoch wissen ist, dass wir sterben werden, früher oder später und ich hoffe für jeden von uns, dass er angenehm stirbt. 

Es ist unvermeidlich, dass der Tod kommt, kommt er im Kreise unserer Lieben oder werden wir weggekehrt auf den Straßen von Neu Dehli? 
Wie viele sterben, weil sie sich verschlucken oder an Alkohol und Nikotin? 
Wir sind dann unvorbereitet. Aber es passiert. Täglich. Stündlich. Minütlich. 

Wir können jedoch über unseren Tod  kontemplieren. Wir können jetzt  beginnen, etwas mehr loszulassen und wir können uns fragen, ob Ruhm, Ehre, Geld und Macht uns wirklich berühren? 

Ist es nicht besser, liebevoll zu handeln,  solange es noch geht? Schauen wir im Sterbeprozess auf unsere Handlungen? Waren sie gut, haben wir uns bemüht, uns zu ändern? Unsere Taten, unsere Handlungen werden erscheinen in den letzten Minuten unseres sterbenden Egos. Nutze die Zeit. 


Montag, 18. November 2019

Persönliche Notizen

Eine schöne Reise nach Frankenthal und Speyer. Habe dort meine liebe Freundin Michaela besucht, welche mich mit allerlei köstlichen Speisen bewirtet hatte. 
Der Dom zu Speyer ist für eine Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern gewaltig, wie auch die große Ballung von ansehnlichen Kirchen auf engem Raum. 
Was man sieht, ist, wie groß doch in früheren Zeiten die Macht der katholischen Kirche war um solche gewaltigen Kathedralen zu errichten. 

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Ich genieße das Kleid des Herbstes. Wenn ich durch die Straßen von Düsseldorf gehe, leuchten die Bäume golden und rötlich. Es ist wie beim Menschen: stirbt er, gehen dem Tod nochmals ein guter Tag voraus. So auch in der Natur. André Gide meinte: "Stirb und werde!" Ein Ausspruch, welcher mich Zeit meines Lebens begleitet hat. Der Tod ist notwendig, auf dass sich im Frühjahr das neue Leben in der Natur zeigt.  

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Die Wochenenden verbringe ich gern in der Stille. Fernab der Kommunikation der hektischen Woche. 

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Der Herbst lädt ein über Vergänglichkeit zu reflektieren. Loslassen, loslassen. 

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Loslassen sollte man nur mit Metta, liebevoller Güte. Wenn wir falsch ansonsten loslassen, kann es auch bei unangenehmen Dingen ein los werden wollen sein. Dieses ist mit Abneigung verbunden. Diese ist eine subtile Form des Anhaften. Ärger bindet. Somit lässt man nicht wirklich los. 

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Einen sehr guten Roman gelesen: "Das Meer, das Meer" von Iris Murdoch. Ich habe ihn mit einer Freundin gemeinsam gelesen: wir vereinbarten jeden Tag, zehn bis zwanzig Seiten zu lesen und diskutierten dann abends darob. Hoch ausgezeichneter Roman. Empfehlenswert. 

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Was für eine Freude ist es doch, wenn ich meditiere, dass das Meerschweinchen und der Hase meine Nähe suchen. Welch ein Segen, diese reine Zuneigung zu bemerken. Wie reich ist doch mein Leben. 

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Vor fünf Jahren hatte ich zu dieser Zeit starke Probleme mit der Gesundheit, die darin gipfelten, dass ich ein Compartment Syndrom, eine Sepsis und 1 Liter Eiter in der Wade hatte und mit dem Tode schon eng vertraut war. Man erwog, mein rechtes Bein zu amputieren. Es ist alles gut gegangen, das Bein blieb dran und ist wieder zu einhundert Prozent leistungsfähig. Jedoch hat mich diese Zeit sehr geprägt. Wie schnell doch alles hinfällig wird: how fragile we are. 

Wenn ich heute Menschen im Klinikum sehe, denen ein Bein amputiert würde, schmerzt mich dies und ich bin voller Mitgefühl. Wenn ich sie dann noch rauchen sehe, überkommt mich doch manchmal schmerzhafter Ärger über deren Unvernunft. 

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Wer liebt, leidet, weil er festhält. 

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Liebe, wirkliche Liebe bedeutet nicht, zu herrschen sondern immer das Wohl des anderen im Blick zu haben. Wer liebt, zeigt sich, möchte sich zeigen, will schutzlos sein aus Hingabe und mit Vertrauen ausgestattet. Beziehung, als Ausdrucksform der Liebe lebt vom Kompromiss und vom sein lassen können. Wir können einen geliebten Menschen nicht verändern, das einzige, was wir kônnen, sind uns zu verändern und unsere Reaktionsmuster zu verändern. 

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Wer praktiziert, muss kämpfen, dauernd Niederlagen einstecken und doch sich wieder aufrichten und weiter kämpfen. Wofür? Für nichts. Das ist das Ego loszulassen. Wir wollen nichts erreichen, geben aber nicht auf. Auf dem Weg sein, bedeutet voran zu schreiten. 

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Ich erlebe Grenzen. Manchmal trifft man auf Menschen im Leben, welche man sehr liebt, viel Zärtlichkeit empfindet und gern mit diesen Menschen zusammen ist. Doch manchmal trifft man auch unter diesen Menschen einige, die nicht kompromissbereit sind, fest an ihren Positionen festhalten und offen sagen, dass sie herrschen wollen in einer Beziehung. Trotz aller Liebe, dem Zartgefühl und der ruhigen Geduld kann man nicht helfen, fühlt sich ohnmächtig und ist schmerzhaft traurig. 

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Tonglen bedeutet, du atmest den Schmerz oder die Krankheit einer anderen Person in Firm einer schwarzen Wolke Ei und atmest Heilung und Liebe aus. Übe dies auch bei Krebserkrankungen. Atme den Krebs der anderen Person ein und atme Heilung in Form von weißen Strahlen aus und Stelle dir dabei vor, wie der Buddha Amitabha die Person, welche so leidet, tröstet und sie umarmt und in rotes Licht kleidet. Tonglen ist die höchste Form von Mitgefühl, Karuna. Alle Erwachten haben dieses: Mahakaruna, da unendliche Mitgefühl. 

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Trenne dich nicht zu früh. Siehe auch den Wert von Partnerschaft. Menschen sollte man nicht konsumieren und entsorgen, wenn es schwierige Zeiten gibt. 

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Eine Freundin meinte: "Wenn du etwas erreichen möchtest, dann wirst du es schaffen!" Ich sage: "Wenn du etwas erreichen möchtest, muss dein Herz es wollen und du Geduld und Weisheit mit deinem Herzen füllen, dann erreichst du es." Nichts geht mit Zwang oder Gewalt. 







Meditationsschwein.

Montag, 11. November 2019

Eifersucht und Neid

Wer kennt sie nicht, die beiden Geisteszustände? Doch wie unterscheiden sie sich? 
Neid hat tendenziell eher etwas mit dem Vergleichen wollen zu tun. Wir vergleichen und ziehen den Kürzeren, da die andere Person etwas besitzt, was wir auch gern hätten. Neid bezieht sich deshalb eher auf materielle Gegenstände. Die Wurzel des Bösen ist Für und Hass. 

Eifersucht hingegen ist man auf einem Menschen, der bestimmte Eigenschaften hat, die wir für uns haben wollen und die wir in Gefahr sehen durch andere zu verlieren. Als Beispiel kann man hier eine Frau nehmen, die auf eine andere Frau eifersüchtig ist, da sie Angst hat, diese Frau könnte ihr ihren Mann nehmen. Auch hier ist der Vergleich offensichtlich: "Was hat diese andere Frau, was ich nicht habe?" 
Die Wurzel des Bösen ist hier Hass und Angst. 

Wichtig ist, dass wir erkennen, in welchem unheilsamen Geisteszustand wir uns befinden um dann durch Maitri uns selbst und den anderen mit Liebe und Wertschätzung zu betrachten oder zumindest nichts negatives tun. 
Wer vergleicht, ist des Teufels, heißt es. Da ist viel wahres dran. Es gibt immer Menschen die ein schöneres Auto besitzen oder die schöner, muskulöser oder eine bessere Figur haben als wir. Wenn wir nicht aufhören, uns zu vergleichen, kommen wir in einem unheilsamen Suchtkreislauf und wir geraten in Gefahr, uns selbst zu verlieren. 

Freitag, 25. Oktober 2019

Zerbrechlichkeit

Sanftmut

Wenn wir das Wort Sanftmut ansehen, dann ist es häufig ein Wort, dass in heutiger Zeit kaum noch Beachtung findet. Wer ist heutzutage noch sanftmütig, in einer Welt des Konkurrenzdenken und der Titanenkämpfe? 

Jedoch, wenn wir uns das Wort Sanftmut genauer ansehen, steckt doch einiges Überraschendes darin. 

Wer sanftmütig sein will oder eher von sanftem Gemüt ist, der ist zurückhaltend und zugleich mutig in seiner sanften Art. Denn es bedeutet Mut zu haben, sanft zu sein. Ein sanfter Mensch geht unbeirrt, jenseits des Tosens seinen Weg, aufmerksam, nicht laut und voller ruhiger, freudiger Gesinnung, die aus einem liebevollem Herzen stammt. 
Somit ist der sanftmütige Praktizierende ein Bodhisatva Krieger: fest im Entschluss, aus der Ruhe handelnd, sanft in seinem Auftreten und voller aufmerksamer Liebe im Herzen. 

In einer Welt der Unruhe, der hemmungslosen Gier und der politischen Verblendungen benötigen wir sanftmütige Bodhisatva Ärzte, Lehrer, Psychologen, Mechaniker und Krankenschwestern, also Menschen, die stark sind, sanft im Auftreten und mutig sind den Weg des Bodhisatva zu gehen. 

Dienstag, 8. Oktober 2019

Gefühle und Bedürfnisse

Wir können lernen, über unsere Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, uns mitzuteilen und uns dadurch auch zu zeigen, Einblick zu gewähren.
Wir sollten jedoch niemals nur uns sehen, sondern auch die Bedürfnisse des Partners. Wer nur seine Bedürfnisse durchsetzen möchte, wird zum Egoist, er verhärtet und neigt zur Grausamkeit,  ein starkes Übel.

Es ist immer notwendig, wenn wir fein ausloten, was machbar ist und vielleicht noch nicht machbar ist. Mitunter brauchen Dinge Zeit und Geduld.

Wichtig ist, innerlich lebendig zu bleiben und den Kontakt zu uns selbst und durch Kommunikation auch den Kontakt zum Partner aufrecht zu erhalten und zu fördern.
Lügen, Übertreibungen und Vorwürfe gehören nicht in ein aufmerksames Gespräch.

Feinfühlig und freundlich sollten wir in die zeigenden und schauenden Gespräche gehen. Wir zeigen uns und schauen zugleich auf den Partner und umgekehrt.

Dienstag, 24. September 2019

Höllenwelten - eine Belehrung

Shantideva bittet uns, für die Bewohner der verschiedenen Höllen zu beten und unsere Verdienste ihnen zu widmen, da sie durch ihre Taten dorthin gelangt sind.

Dieses ist gar nicht so einfach, wie es klingt: Stellen wir uns vor, eine Person verletzt uns andauernd, terrorisiert uns und spricht Worte des Hasses gegen uns aus.
Es kann in Extremfällen sogar so weit kommen, dass sie uns einen grausamen und qualvollen Tod wünscht. Unsere Emotionen sind nicht gerade freundlich gegenüber dieser Person und oftmals sind wir gereizt und traurig über ihr Verhalten.

Shantideva bittet uns trotzdem für diese Person zu beten. Sie befindet sich in einer furchtbaren Hölle der Qual, des Hasses und der Mißgunst. Wir alle wissen, wie schmerzhaft diese Geisteszustände sind. Wir haben sie am eigenen Leib erfahren, wenn wir selbst voller blinder Wut und Übelwollen sind.

Stellen wir uns nun vor, wie es ist, in solchen schmerzhaften Geisteszuständen dauerhaft, über Jahrhunderte als Bewohner der Hölle verbleiben zu müssen. Können wir ermessen, wie nur  diese eine Höllenqual ist und wir keinen Ausweg finden? Verloren in dieser auswegslosen Lage, blind von Wut und Hass herumirrend?

Wenn wir meditieren oder Nahrung zu uns nehmen und dabei köstliche Getränke genießen, sollten wir stets alle Wesen zuerst einladen, ihren Hunger und Durst zu stillen, besonders auch die Bewohner der Hölle; nach der Meditation sollten wir die Verdienste dieser heilsamen Handlungen auch den Bewohnern der Hölle widmen, auf dass sie bald befreit werden, je nach ihrem Karma.

Aus dem "Pfad zur Erleuchtung" von Shantideva:

Gefangene ewigen Eises mögen sich wärmen. Aus den emporsteigenden Wolken der Bodhisattva Gebete
mögen Ströme herniederregnen, zu kühlen die, die im Höllenfeuer brennen.

Der Hagel von Lava, glühenden Steinen und Geschossen möge zum Blumenregen werden.
Und deren Hölle es ist, zu kämpfen, zu verwunden und zu verletzen, als Liebende mögen sie Blumengirlanden darbringen.

Und die im kochenden Vaitarani Fluss Versunkenen, ihr Fleisch aufgelöst, die Knochen bleich wie die Kunda Blumen, sie mögen durch die Kraft meines Verdienstes wie Götter sein, in Mandakinis sanften Wassern mit Göttinnen spielen.

(Auszüge)

Wenn wir dies nach oder vor einer Meditation rezitieren, beginnen wir mit der Wandlung zum Bodhidattva und betreten den Pfad der Erleuchtung.

Sonntag, 22. September 2019

Hohelied der Treue

Treue bedeutet zuerst einmal sich selbst gegenüber treu zu sein. Man steht für seine Wörter und Taten ein und ist sich der Konsequenzen bewusst. Hierzu zählt Ehrlichkeit.

Wer treu ist, auf den kann man sich verlassen. Zuverlässigkeit wiederum bedeutet, dass andere einen wertschätzen und seine Eigenschaften lieben. So ist Treue das Fundament auch jeder Beziehung.

Wer treu ist, hat ein reines Gewissen, schläft gut und ist körperlich ausgeglichen, entspannt und daher in guter gesundheitlicher Verfassung. Sein Gesicht ist ruhig, freundlich und aufgeschlossen und von Schönheit geprägt.

Nach dem Zerfall des Körpers wird er in glücklichen Umständen wiedererscheinen in einer Welt des Friedens. Nichts wird ihn belasten in der Stunde seines Todes und unbelastet und frei von Qual und Bedauern wird er friedlich sterben.

Seine Angehörigen werden ihn nach seinem Tod lieben und die Götter werden ihn beschützen.

Mittwoch, 11. September 2019

Persönliche Notizen

Oftmals denke ich über den Wert von Freundschaft nach; sie ist eine Liebe, eine tiefe Liebe welche sich nur durch das Fehlen von Sexualität zeigt. Mitunter ist sie weit beständiger als die Beziehungsliebe.

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Wie schön ist es, wenn ich in der Meditation bei offenem Fenster das Rauschen der Blätter vom ersten Herbstwind höre. Ich fühle eine große Harmonie in solchen seltenen Augenblicken.

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Was bleibt über? Was nehmen wir mit nach unserem Tod? Unser Karma. Deswegen sollen wir nach Shantideva immer stets uns bemühen, Großzügigkeit, Liebe, Freundlichkeit und Zurückhaltung zu üben.

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Zur Zeit genieße ich englischen Tee von PG Tips. Einfach die Beutel in die Kanne und heißes Wasser drüber geben. Er bittert nicht nach und durch die Anzahl der hinzugefügten Beutel bestimmt man die Stärke des Tees. Vor dem Eingießen in die Tasse, gebe man je nach Belieben Milch und Zucker zu und gieße darüber den köstlichen Tee.

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Meditation ist der tägliche Höhepunkt meines Lebens. Einstweilen sind Meerschweinchen und Hase um mich herum und kuscheln mit mir, indem sie auf keinen Schoß hüpfen und dort mit mir meditieren. Welche Freude!

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Thema Großzügigkeit: Bei einer Klientin von mir ist eingebrochen worden. Smartphone, Tablet und Laptop sind entwendet worden. Ich habe ihr heute, da auch ihr Geld gestohlen wurde, ein neues Smartphone, was ich mir gekauft hatte, geschenkt. Eigentlich bin ich der Beschenkte.

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Ich trinke nicht, nehme keine Drogen, ich rauche nicht; ein Laster sei mir gegönnt: ich esse gern aber ich bewege mich viel, da ich kein Automobil besitze.

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Studienliteratur: Pema Chödrön, "Es ist nie zu spät", Belletristik: Iris Murdoch, "Das Meer, das Meer".

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Warum wird es jetzt ab und an diese Rubrik "Persönliche Notizen" geben? Nun, da dieser Blog eine weite Streuung besitzt, denke ich, es kann den Blog Sangha interessieren, etwas über den Autor dieses Blogs zu erfahren, über das, was mich beschäftigt und über das, was ich so mache. Ich werde größtmögliche Transparenz und Ehrlichkeit walten lassen, auch bei negativen Handlungen.

Verfasst im Zug am 11.9.2019

Dienstag, 3. September 2019

Wunschgebete beim Essen

    Nahrung ist etwas, dass uns körperlich wie geistig unterhält. In vielen Ländern der Erde ist sie ein seltenes, wertvolles Gut.
    In unserer westlichen Kultur hingegen haben wir einen Überfluss an Nahrung und so gehen wir damit auch um: Millionen Tonnen an Nahrung werden einfach weggeschmissen. Dies ist eine bedauerliche Entwicklung einer Überflussgesellschaft.

    In meiner buddhistischen Tradition gibt es eine kleine, wenngleich wichtige Achtsamkeitsübung. Wenn wir Nahrung und Getränke zu uns nehmen, können wir diese widmen und opfern für die Hungrigen Geister oder für die Bewohner der Höllenbereiche. Wir bieten ihnen unser Essen dar mit dem Wunsch, dass sie satt werden und nicht leiden mögen. Danach essen wir die Nahrungsmittel. Zuerst die leidenden Wesen: mögen sie satt und ohne Qual sein.

    Eine zweite Methode ist, vor dem Essen, dass wir unsere Nahrung zum Wohl aller Wesen opfern, bevor wir essen. Auch hier, mögen dich alle Wesen keinen Hunger leiden und gesättigt sein.

    Was ist der Zweck? Wir werden aufmerksamer für unsere Nahrung und wir kultivieren Großzügigkeit für alle Wesen. Nahrung ist nicht einfach so selbstverständlich. Wir sollten sie achten, dies bedeutet auch, unsere Mutter Erde zu achten, die dies alles hervorbringt. So kommen wir wieder in Verbindung mit ihr und achten ihre Früchte.

Geschrieben im Zug nach Krefeld um 14:21, Dienstag, 3.9.19

Mittwoch, 28. August 2019

In eigener Sache

Dieser kleine Blog nähert sich in großen Schritten der Vierzigtausender Marke.

Ich möchte mich an alle Leser gerichtet, bedanken für eure Treue und auch für euer Interesse.

Die Rezeption des Blogs ist gut, ich erhalte gute Feedbacks.

Ich danke allen Lesern.

Ngakpa

Sogyal Lakar

Heute ist in Thailand der tibetische Lehrer Sogyal Lakar, vormals Rinpoche an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 72Jahren verstorben.

Er war einer der erfolgreichsten, wie umstrittensten Lehrer.

Sein luxuriöser Lebensstil und seine Affairen haben ihn in den letzten Jahren eingeholt.

Doch, wir sollten nicht urteilen, da ein jeder von uns zuerst auf sich selber schauen sollte.

Möge Amitabha Buddha ihn geleiten ins Reine Land.

Dienstag, 20. August 2019

Habe Mut, Dinge direkt anzusprechen

     Manchmal erscheint es mir, dass Menschen eher über andere reden als miteinander.  Es kann hier sehr wichtig sein, Mut zu entwickeln, Dinge anzusprechen. Schließlich ist es  ein Bedürfnis, Dinge zu klären.

     Doch, wie soll dieses geschehen? Wenn du dich zum Beispiel verloben oder heiraten möchtest, solltest du dies klar formulieren, damit dein Partner darauf bauen kann, dass ihr euer Leben gemeinsam  leben möchtet, mit allen Höhen und Tiefen. Dieser Schritt erfordert von beiden Seiten Mut und Entschlossenheit.

     Ein weiteres Beispiel aus unserem täglichen Leben wäre, wenn du mit einer Person Probleme hast.
Spreche diese Probleme direkt oder zeitnah an, bevor sie sich aufschaukeln und damit giftiger werden und dich innerlich in schlechtem Geisteszustände bringen können.

     Es ist sehr wichtig, miteinander zu reden nicht übereinander. Also fasse den Mut und sprich klar über deine Bedürfnisse und über dein Problem mit einer anderen Person.

     Übereinander zu reden, kann auch Feigheit bedeuten, vielleicht verbunden mit der schlechten Absicht, Gerüchte zu verbreiten und jemand zu schädigen. Dieses sollten wir auf dem spirituellen Pfad unterlassen.

     Einige Hinweise:

Sei stets freundlich im Ton.

Habe Mut, Dinge direkt ohne Floskeln anzusprechen, auch wenn du eine "Niederlage" erhälst, ist es ein "Sieg," da du den Mut hattest, etwas zu verändern und dich zu konfrontieren.

Sei achtsam: übertreibe nicht, werde nicht grob in deiner Sprache, formuliere jedoch klar und sachbezogen.

Lasse dich nicht von deinen Emotionen mitreißen.

Lege einen Puffer zwischen dem, was passiert ist und deiner Reaktion. Du kannst dann klarer sehen.

Siehe eigene Fehler und verzeihe dir, niemand ist perfekt und du solltest auch nicht von dir erwarten, perfekt zu sein.

Rede niemals über eine Person negativ, wenn sie nicht anwesend ist und sich daher nicht äußern kann. Dies ist eine subtile Firm der Feigheit und passiv-aggressiv.

Sei gradlinig.

Sein nicht störrisch und verletzt, wenn man dich kritisiert. Überlege nach einer gewissen Zeit, was an der Kritik richtig war und ändere etwas. Kritiker sind unsere besten Lehrer.

Entschuldige dich, wenn es angemessen ist und nehme auch Entschuldigungen von anderen bewusst wahr.

Kultiviere Frieden indem du verbindende Worte anstatt Trennendes sprichst.

Sondere dich nicht ab und hole dir stets Rat deiner spirituellen Freunde oder deines Lehrers.

Arbeite stets an deiner Ethik, wenn es für nicht gut geht, überprüfe sie.

Dramatisiere nicht. Lass die Füße auf der Erde.









Dienstag, 13. August 2019

Aspekte des Wachstums in Beziehungen

   Es ist nichts gegen Beziehungen einzuwenden, wenn wir auf dem spirituellen Pfad sind; Beziehungen können uns helfen, mehr Geduld und Freundlichkeit auch in besonders schwierigen Zeiten zu kultivieren.

   Was wir jedoch nicht machen sollten ist, dass wir all unsere Hoffnungen in Beziehungen hinein projizieren. Dies wird und muss zwangsläufig scheitern.

   Beziehungen sind immer, neben all der Zusammengehörigkeit, Solidarität und Nähe auch Arbeitsfelder und können zur eigenen wie der gemeinsamen Weiterentwicklung genutzt werden. Wir können ein Mehr an Mitgefühl, Großzügigkeit, Hingabe und Öffnung praktizieren und auch können Beziehungen gerade in turbulenten Zeiten ein Gradmesser für unseren augenblicklichen spirituellen Zustand sein.
   Wir sollten aber nicht all die Hoffnungen und Sehnsüchte in sie legen sondern realistisch und mit einer gewissen Nüchternheit unsere Hormone und unsere gedanklichen Muster und die daraus resultierenden Reaktionen beachten.

Sehnsucht ist nicht Liebe, jedoch Liebe bedeutet, Sehnsucht zu haben. Ngakpa

Montag, 29. Juli 2019

Hassvolle Gedanken sind die Hölle und führen zu ihr

Pema Chödrön spricht eindringlich davon, gegen Hass und hassvolle Gedanken Achtsamkeit walten zu lassen.

Wer unter hassvollem Gedanken leidet, verstärkt nur die Muster des Geistes, sich aufzuregen und Ärger und Wut zu kultivieren.

Wer dauerhaft unter hassvollem Gedanken leidet, sollte besondere Achtsamkeit aufbauen und diese Gedanken nicht nähren. Das Nähren des Hasses führt zu einer Hölle schon in diesem Leben. Haben wir schon mal Hass nur beobachtet und geschaut, wie er sich anfühlt?
Wir erkennen wahrscheinlich, dass uns die hassvollem Gedanken schmerzen, sie sehr peinvoll sind und uns häufig danach in Kummer und Depressionen führen.

Wichtig ist jedoch auch, Ärger und Hass nicht zu verleugnen sondern sie ruhig klar kurz benennen, ohne hinein zu gehen.

Wenn es Ungerechtigkeiten gibt, sollten wir schon klar diese ansprechen und eine Stellungnahme dazu abgeben. Mut und Tatkraft sind hier wichtig. Hass jedoch auszuführen durch Sprache und Taten verschärft nur das eigene Leid und das Leid der Welt.

Wer dein ganzes Leben nicht aufpasst und dem Hass Raum gibt, der wird - weil er diese Saat so stark in sich trägt - auch nach seinem Tod wiedererscheinen in eine Welt, die er schon aus diesem Leben kennt: die  Hölle.

Wer achtsam ist und den Hass ersetzt durch positive Gedanken und ihn nicht auslebt, schafft in seinem Geist eine  positive Saat, die Früchte tragen wird.

Sonntag, 30. Juni 2019

Schaue auf deine unmittelbare Umgebung

Wir würden lieber in der Weltgeschichte herum reisen, um obdachlosen Waisenkindern zu helfen statt unserer eigenen Mutter oder unserem Ehepartner. Shantideva ermutigt uns, unser Gelübde dadurch zu erfüllen, dass wir uns den Herausforderungen des Alltags rückhaltlos stellen.
Pema Chödrön

Kommentar:

Pema Chödrön spricht hier sehr deutlich und klar an, dass wir wirklich nicht in der Welt herumfahten müssen, um zu helfen. Wichtig ist, dass wir in unserer unmittelbaren Umgebung das Leid sehen. Haben wir einen Blick für die alte Frau, die in Abfallbehältern nach Verwertbaren sucht oder haben wir genug Aufmerksamkeit auf den Rentner, der einsam nach Pfandflaschen sucht?

Die Zeiten, wo arme Menschen eine Ausnahme Erscheinung waren, sind nun wirklich vorbei in diesem reichen Land.

Schauen wir also genauer und helfen wir zielgerichtet, je nach unseren Fähigkeiten  und Möglichkeiten. Manchmal hilft auch ein nettes Wort oder eine liebevolle Umarmung und wirkt Wunder.

Samstag, 15. Juni 2019

Rechte und Pflichten

In den Veden wird gesagt, dass derjenige mehr Rechte erhält, der mehr Pflichten auf sich nimmt.

In der heutigen Zeit reden alle mehr über ihre Rechte und fordern sie ein, wollen aber die damit verbundenen Pflichten nicht eingehen.

Es kann hilfreich sein, den Schwerpunkt der ethischen Arbeit auf die Pflichten zu legen. Pflichten gegenüber der Familie und auch den Schwächeren und Bedürftigen gegenüber.

Haben wir fortlaufend unsere Pflichten erfüllt, gibt und das ein gutes Gewissen und wir dürfen auch genießen und uns an dem erfreuen, was uns gegeben wurde.

Wenn wir jedoch immer nur unsere Rechte betonen, fördert dies eine parasitäre Haltung gegenüber den Mitmenschen und der Gesellschaft allgemein.

Sonntag, 2. Juni 2019

Ein Gedicht

Nachtschatten

Du liegst neben mir
Im tiefen Schlaf geht dein Atem rauh und mit feinem Geräusch

Ich kann nicht schlafen
wie gern würd' ich dich berühren,
wie gern würde ich mein Haupt auf deine weichen und vollen Brüste legen
deine runde Hüfte umfassen und sie streicheln, sie berühren

Doch ich liege neben dir,
spüre den Wunsch, deine Zärtlichkeit zu erhalten
möchte dich umarmen, deine Haut spüren und erkunden die feuchte Wärme zwischen deinen geöffneten Beinen.

Ich liege neben dir, spüre mein Verlangen
nach Wärme, fordernde Küsse und dem Liebkosen deiner Knospen auf den Hügeln deiner Brust.

Ich liege neben dir
die Stürme und das Tosen des Verlangens sind in mit
ich beobachte
ich nehme wahr
bin ganz in diesem Toben
und doch nicht Teil dessen

Ich beobachte, ganz gegenwärtig, aufmerksam was ist, was erscheint
und finde meinen Frieden
in mir.

Einen Menschen zu lieben bedeutet, seine Vorstellungen über ihn aufzugeben und jeden Tag neu zu beginnen. Ngakpa

Samstag, 1. Juni 2019

Das dreifache Übel der Vorstellungen. Eine Belehrung

Vorstellungen sind von einem dreifachen Übel behaftet:

1. Positive Vorstellungen

Wie oft machen wir uns Vorstellungen, wie schön doch etwas wäre. Unser Ego malt sich dies in allen Farben aus und so entsteht Vorfreude, mitunter Gier und Unruhe.
Leider liegt es in der Natur der schönen Vorstellungen, dass sie nicht so eintreffen, wie wir dies erhoffen. Die Folgen dieser Erwartungshaltungen sind dann Frustration und Enttäuschung.
Kommt es aber zur Erfüllung der positiven Vorstellung, welches selten aber durchaus möglich sein kann, ist das Ego nur kurzfristig zufrieden, möchte gern mehr oder eine Wiederholung des Erfolges. Dies geht aber dann garantiert schief, mit den oben genannten Folgen.

2. Negative Vorstellungen

Diese Art der Vorstellungen sind besonders gefährlich. Stellen wir uns eine Person vor, die eine Krankheit hat. Aus Sorge ums Überleben wird im Internet geforscht, was es denn sein könnte und so kann aus einer Bronchitis schnell ein Lungenkrebs entstehen. Unkontrollierte Vorstellungen können so eine Person in eine Hölle führen.
Auch hier wird Angst, psychischer Schmerz und Depression gefördert. Auch wird das Bewusstsein unklar, da es gepeitscht wird von Angst und Verzweifelung.

Dauerhaft negative Vorstellungen unterdrücken die Lebensfreude, rauben Energie und schaffen so den Nährboden der Depression.

3. Ego Vorstellungen

Unser Ego möchte ständig etwas verbessern. Ich kann mich noch gut an meine Jugend und frühes Erwachsenenalter erinnern. Als ich achtzehn Jahre war, war ich extrem schlank. Wie oft war mein Ego damit beschäftigt, ein Bild eines kräftigen Mannes zu produzieren. Ich wollte unbedingt " männlich," das heißt breitschultrig und massig werden und verglich mich mit anderen jungen Männern. Doch, oh Übel!, ich könnte, wie es in diesem Alter und mit diesem Körper Typ so üblich ist, essen, was ich wollte und nahm trotzdem nicht ein Gramm zu. Selbst regelmäßiges Training in einem Fitness Studio half nicht, breitere Schultern zu erhalten. Es war zum verzweifeln.

In dieser Zeit hatte ich über mehrere Jahre sehr großes Leid und fühlte mich körperlich minderwertig.

Unser Ego kann ein Tyrann sein. Wer in Vorstellungen hineinfällt, kommt nur schwer wieder heraus. Ganze Industrien leben davon, dass junge Mädchen und Erwachsene Frauen aussehen sollen wie Stars. Bilder und Vorstellungen. Stories, Stories, Stories...

Unsere Ego Vorstellungen sind sehr gefährlich, weil sie uns von der Selbstakzeptanz und dem Annehmen des gegenwärtigen Zustands wegführen.

Sie richten sich an die Zukunft mit Bildern, die niemals so eintreffen wird, wie unser Ego es sich vorstellt oder an die Vergangenheit, die oftmals verklärt wird (...frühes war alles besser) und so auch uns in die Irre führen kann.

Vorstellungen verhindern etwas Grundlegendes: sie verführen uns, nicht im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen. Aber wir leben in diesem Moment und in der nächsten Minute können wir schon ganz anders denken oder gestorben sein.

Eine weitere Art von Vorstellungen sind die, welche wir gern von anderen Menschen haben.

Hier werden Gefühle, Erwartungen und Bilder hinein projektiert, welches immer zu Enttäuschung und Schmerz führen wird. Wir wollen einen Menschen so sehen, wie wir es wollen, dies hat jedoch nichts mit dem Menschen zu tun sondern mit unseren (unbewussten) Vorstellungen.

Deswegen hat der Buddha Vorstellungen als Krankheit, als Geschwür bezeichnet. Sie führen  Unfrieden, Gier, Wur, Neid und Enttäuschung; letztendlich zu einem Sklaven Dasein.

Das Gegenmittel ist eine scharfe Achtsamkeit und das frühzeitige Erkennen dieses Übels.

Freitag, 24. Mai 2019

Leerheit

Der Schlüssel zum Dharma ist die Leerheit aller Phänomene:

Wer lebt?

Wer empfindet?

Wer stirbt?

Wer handelt?

Alle Skandhas sind leer.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Die Meditationspraxis - Pema Chödrön

Egal, was los ist - krank oder gesund, müde oder wach, gutes oder schlechtes Wetter - : Wir üben, präsent und wach zu sein für alles, was auftaucht. Mit Vertrauen und Beständigkeit halten wir zu uns, in jedweder Stimmung und in jedwedem seelischen Zustand.

Montag, 20. Mai 2019

Ein Gedicht

Das einzige was ich brauche:

Der Mond

Die Sterne

Das Meer

Und deine Hand in meiner.

Marcus Antonius

Sonntag, 12. Mai 2019

Die erste Betrachtung: Dem Alter bin ich unterworfen, ich kann dem Alter nicht entgehen.

Wenn wir einen jungen Körper haben, denken wir, dass wir unsterblich seien. Selbst Menschen im mittleren Alter besitzen häufig noch diese Gefühle. Wir schauen nicht genau hin oder: wir wollen gar nicht genau hinschauen und es untersuchend wahrnehmen.
Kommt es dann einmal zu einem plötzlichen Todesfall, ist man als junger Mensch kurz erschüttert, es überwiegt aber die Lebensfreude, die Freude an der eigenen Lebendigkeit und es ist schnell vergessen oder auch verdrängt.

Bis zu einem gewissen Grad ist dies verständlich, da wir heute über ein gute medizinische Versorgung verfügen und Jugendliche erst einmal  sich selbst und die Welt erkunden  und ihren Platz darin finden müssen.

Doch es kann nicht schaden, öfter an das Alter zu denken: Die Kräfte lassen nach, die Sinnesleistungen ebenfalls und auch die geistige Schärfe lässt deutlich im höheren Alter nach.
Es ist so, als würde der Körper sich Stück für Stück aus dieser Welt zurückziehen um dann im Sterbeprozess zu verblassen, Platz für neue Menschen zu schaffen.

Wenn wir alte Menschen ansehen, so erkennen wir, dass die Haut blasser, gelber wird und wir erkennen den Zustand des Körpers.

Das Alter ist unausweichlich; wir können noch so viel uns durch Kosmetik oder durch Schönheitsoperationen versuchen, das Alter zu kaschieren, es ist sichtbar.

Wie können wir das Alter nutzen? Wir werden ruhiger, das Tosen der Welt wird weniger, wir können auch uns intensiv vorbereiten, auf das, was zwangsläufig kommen wird und Frieden finden. Letztendlich können wir beginnen, langsam und liebevoll loszulassen.

Wir können auch Weisheit entwickeln und mitunter eine andere Lebensqualität wahrnehmen. Unsere Gespräche werden tiefer, wir hören intensiver das Rauschen der Blätter in den Bäumen und wir finden Ruhe in der Meditation, bei einer Schale Tee oder in der Musik und Literatur. Diese Dinge haben wir vielleicht in unserem hektischen Berufsleben nicht ausreichend wahrgenommen.

Letztendlich müssen wir jedoch loslassen und Frieden finden, die Dinge klären und abschließen. Dieses setzt Ehrlichkeit und Zulassen voraus. Unser Pfad kann intensiver werden. Wichtig ist, einen eigenen, selbstbestimmten Weg zu finden und in Frieden und Wohlwollen ihn zu beschreiten.

Mittwoch, 1. Mai 2019

Schmerz ist unvermeidlich, Leiden optional.

Die fünf täglichen Betrachtungen

1. Dem Alter bin ich unterworfen, dem Alter kann ich nicht entgehen.

2. Der Krankheit bin ich unterworfen, der Krankheit kann ich nicht entgehen.

3. Dem Tod bin ich unterworfen, dem Verfall und dem Tod kann ich nicht entgehen.

4. Der Veränderung bin ich unterworfen, kann ihr nicht entgehen und alles lieb gewordene muss entschwinden.

5. Dem Karma bin ich unterworfen, ich kann nicht fliehen vor den Auswirkungen meiner Handlungen. Karma ist eine Gesetzmäßigkeit.

Sonntag, 28. April 2019

Denken und Vorstellungen

Achte stets auf dein Denken. Shantideva bezeichnet das "wilde, ungezähmte Denken" als einen Faktor um die Tote der Hölle aufzustoßen.

Häufig sind mit diesem ungezähmten Denken auch Vorstellungen verbunden. Diese haben oftmals den Charakter von Zukunftsfantasien. Wenn wir genau schauen, werden wir feststellen, dass die Zukunft niemals so eintritt, wie wir dies gern hätten und planen.

Ein sehr gutes Werkzeug aus unserem spirituellen Werkzeugkoffer ist, wenn wir uns dabei ertappen, wieder in Vorstellungen zu verweilen, wir dann direkt in die Gegenwart zurückkehren.
Als Objekt können wir den Atem nehmen, ein Mantra innerlich rezitieren oder unseren Körper wahrnehmen.
Wichtig ist, dass wir den Geisteszustand "Vorstellung" klar bewusst wahrnehmen und kurz etikettieren. In der Regel zerfällt dann die Vorstellung und zeigt sich als das, was sie ist: Zukunftsdenken.

Eine andere Art von Vorstellungen sind durch den Kreislauf von: 

Gedanken + Bilder + Emotionen + Handlungen gekennzeichnet.

Hier müssen wir sehr achtsam sein, dass sie nicht mit uns durch gehen.
Stellen wir uns vor, wir haben eine Wunde, schnell kommen Bilder in unserem Geist hoch, welche oftmals dramatisch sind. Angst und Sorge können als Emotionen entstehen und wir handeln vielleicht in der Gestalt, dass wir vor der unangenehmen Erfahrung fliehen oder sie verleugnen. Schließlich landen in einem Drama.
Wie in allen Dramen leben sie von Zuspitzung und Übertreibung. Schnell ist man in sehr unangenehmen Geisteszuständen gefangen.

Was hilft, wenn wir bemerken, dass wir in einem Drama gelangen, dann sollten wir schnellstmöglich achtsam sein und in den gegenwärtigen Moment zurückkehren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass  sich ein durch wilde Gedanken ausgelöster Horror Kreislauf entwickelt. Und dieser ist nur sehr schwer zu verlassen. Unser Denken ist nicht gezähmt, gleichsam wie ein wilder Stier und somit in der Raserei von immer schlechteren Gedanken und Vorstellungen stoßen wir die Tore der Hölle selbst auf.

Vorstellungen können jedoch auch angenehm sein. Wir stellen uns vor, dass wir heute mit einem Freund essen gehen oder mit unserem Partner ins Kino gehen. Welch angenehme Gedanken, Bilder und Emotionen steigen auf.
Doch das Leben ist Veränderung. Es kommt vielleicht ein Termin dazwischen, oder unser Partner hat keine Lust ins Kino zu gehen oder er hat eine schlechte Stimmung.
Aus den angenehmen Vorstellungen entsteht dann schnell Enttäuschung oder Frustration. Auch hier können wir Vorstellungen als das sehen, was sie sind: Ablenkungen und Phantasmagorien.

Entdecken und bemerken  wir achtsam diese Vorstellungen, kehren wir auch wie oben beschrieben, in den gegenwärtigen Moment zurück. So bietet sich auch abseits der formalen Meditation eine Gelegenheit, mit dem, was gerade auftaucht zu praktizieren. So sind wir dann gut geübt in der formalen Meditation auf dem Sitzkissen und der informellen Übung im täglichen Leben.

Samstag, 20. April 2019

Weisheit

Dein Lächeln zeigt dein Herz,

Deine Sprache deinen Geist

Dein Körper deine Liebe,

Deine Handlungen deine Weisheit.

Darum übe dich stets, dein gutes Herz zu öffnen.
Ngakpa

Montag, 8. April 2019

Die drei Ebenen der Dankbarkeit

Dankbarkeit besitzt im spirituellen Leben eine herausragende Bedeutung. Ohne Dankbarkeit kein Fortschritt !

Welches sind nun die drei Ebenen?

Materielle Dankbarkeit

Hast du dich schon einmal gefragt, wie kostbar es ist, Zeit zu haben? Auch nur eine kurze Zeit um morgens vor der Arbeit eine Tasse Tee in Stille zu genießen?
Wie wunderbar ist es, ausreichend Nahrung zu haben, auf der Toilette zu sitzen oder einen ungestörten Schlaf zu haben? Wir besitzen Wohnungen, im Winter angenehm warm und im Sommer vergleichsweise kühl. Können wir dies nicht wertschätzen? Bedenken wir das große Teile der Menschheit dieses nicht besitzen.

Soziale Dankbarkeit

Wir haben Freunde. Wir leben nicht in einem Land, wo zum Beispiel Bürgerkrieg oder Krieg herrscht. Welch eine Seltenheit in unserer von Unruhen und Kriegen erschütterten Welt.
Sei dankbar, dass deine Kinder in eine Schule gehen können, sei dankbar, dass deine Kinder in Frieden aufwachsen können. Wie viele Kinder in Indien oder Afrika leben auf der Straße, ohne Unterkunft und mit Hunger, von Drogen heimgesucht oder als Kindersoldaten?
Können wir nicht dankbar sein, äußeren Frieden zu haben?

Das Geschenk des Dharma

Wie kostbar ist es, dass wir dem Dharma begegnet sind und ihn praktizieren können. Wie viele Menschen begegnen dem Dharma nicht oder praktizieren ihn gar nicht, sind vielleicht nur in im Buddhismus hineingeboren.
Wenn wir das GUTE GESETZ praktizieren, Ethik, Meditation und daraus resultierend Weisheit entwickeln, sind das kostbarste Juwelen in unserem Leben, die uns geschenkt werden. Lassen wir diese Gelegenheit nicht ungenutzt vorbeigehen.

Was aber sind die Feinde der Dankbarkeit?

Zum einen die Faulheit. Alles läuft gut und wir werden träge und geistig nachlässig. "Ach, ich kann auch morgen noch praktizieren," sagt so einer. So beginnt ein unheilvoller Kreislauf. Er endet in der Aufgabe des spirituellen Lebens.

Zum anderen die Undankbarkeit. Sie ist mit Stolz und Trotz verbunden. Die Dinge stehen nur zu. Schließlich habe ich dafür gearbeitet. Wer so in die Falle gerät, dessen Herz verschließt sich gegenüber anderen Menschen. Mitgefühlslos wird so ein Mensch bezeichnet. Nach und nach verliert man den Kontakt zu seinem guten Herzen. Enge und Egoismus sind Kennzeichen dieser Entwicklung.

Der dritte Feind der Dankbarkeit ist das Anspruchsdenken. Dieses Denken ist eng verwandt mit der Undankbarkeit. Sie äußert sich darin, auf die Welt zuzugehen, dass alles sich um mich drehen muss und alle mir zu Gefallen sein müssen. Wer stets ein hohes Anspruchsdenken besitzt, der isoliert sich und er nimmt nicht wahr, dass auch andere  einen Sitz in der Straßenbahn benötigen.
Wer ein hohes Anspruchsdenken besitzt, gerät in Gefahr, rücksichtslos zu werden. Dieses kann die Vorstufe zur Grausamkeit sein.

Dankbarkeit sollten wir häufig praktizieren. Sie ist Bestandteil der Achtsamkeit.
Dankbarkeit macht unser Leben reicher, füllt es aus und kann Inspiration bieten, Vorbild zu sein.
Bedenke stets, das was du vorlebst, übernehmen häufig deine Kinder oder deine Schüler. So ist ein gutes Werk vollbracht. Und die Samen werden erblühen und reiche Früchte tragen für dich und die Welt.

Sonntag, 24. März 2019

Mudita (Mitfreude)und Metta (liebende Güte) sind die Gegenmittel für Neid und Isolation.

Wie können wir Mudita üben? Eine gute Möglichkeit ist es, wenn wir das Haus verlassen stets auf unserem Weg allen Menschen, die heiter wirken, sei es ein Pärchen in inniger Umarmung, ein lächelnder Mann oder glückliche Kinder Freude und Erfolg zu wünschen. Schön sind wir dann verbunden, unser Herz ist freudig und wir fühlen uns emotional nicht mehr isoliert.

Wenn wir jedoch leidend sind, sollten wir Liebevolle Güte (Metta) für uns selbst üben und so Kontakt zu unserem einsamen inneren Kind  aufbauen und es trösten. Unser kleiner Junge oder unser liebes kleines innere Mädchen darf stets zurück nach Hause kommen und wir nehmen es liebevoll an unsere Brust und geben Trost, Liebe und Schutz.

Samstag, 16. März 2019

Wirkliche Liebe findet immer eine Weg zum anderen auch, wenn es mitunter heftig stürmt.

Wenn eine Liebe gestorben ist - ein Herzensrat

Mitunter kommt es vor, dass eine Liebesbeziehung endet. Es ist immer tragisch und auch traurig, wenn zwei Menschen, die sich etwas versprochen hatten, auseinander gehen.
Dieses bedeutet dann viel Schmerz, verletztes Ego und auch das Gefühl von Verbindungsabbruch und Alleinsein.

Wichtig ist, dass wir an die Orte des Schmerzes gehen, ganz offen sind für ihn und auch weinen dürfen.
All die sich widersprechenden Gefühle dürfen sein - du darfst sein, so wie es im gegenwärtigen Moment ist. Lasse es zu.

Nimm es voller Mitgefühl für dich selbst zur Kenntnis, ja, ich leide. Bausche es jedoch nicht auf, noch verleugne oder unterdrücke es auch nicht. So ist es. So ist es in Ordnung.

Mache nicht den Fehler in Hass und Wut abzugleiten. Es gibt nichts zu beklagen! Die Dinge sind so, wie sie sind. Verdeutliche dir dies. Mehr ist nicht zu tun.

Denke eher an die schönen Dinge, welche du mir deinem Partner erlebt hast. All die Zärtlichkeit, all die gemeinsamen Unternehmungen all der Humor, der euch verband und siehe auch die Schönheit des anderen, sein Lächeln, eine kleine Geste oder ein besonderer Blick. Schätze dies alles Wert ohne jedoch, in Romantizismus abzugleiten. Siehe einfach nur, wie lebendig du warst und wie lebendig du jetzt im Schmerz bist.

Eine Liebe ist etwas wertvolles. Sei dankbar, dass du dieses in deinem Leben gespürt hast.
Gib dir Zeit und Liebe, zu verarbeiten. Achte aber stets darauf, dass dein Geist ruhig und freundlich gestimmt bleibt, gleite nicht ab in Hass oder Wut. Wenn du reingefallen bist, beobachte dies, sei klar und ersetze negative Gedanken durch positive, arbeite an deinen Mustern.

Ziehe Schlussfolgerungen, ohne Schuldzuweisungen. Sie sind völlig sinnlos. Schlussfolgerungen dienen dazu, dass du vorher reflektiert hast und aus Fehlern gelernt hast und es nun freudig besser machen wirst. Nutze die Fähigkeit zu lernen. Wie wunderbar!

Vergib dir und deinem Partner für Fehler und Verletzungen. Es ist niemals nur einer, an dem die Liebe gescheitert ist.

Sei auch voller Mitgefühl für all die anderen Menschen, die diese Situation ähnlich wie du durchleben müssen.

Soweit mein Herzensrat. Möge er helfen und auf einen freudigen, praktizierenden Geist treffen.

Donnerstag, 14. März 2019

Nachhall - ein Gedicht

Wir lehnen an einer Rotbuche, du ruhst auf meinem Schoß, ich betrachtete dein Haar dunkel mit einem Hauch rötlicher Glut. Schulterlang fließt es, ich kann die Fülle liebkosen, gleichsam wie eine Flut.

Ich betrachte dein Gesicht, unmerklich und doch voller Gewahrsein. Deine Lippen, voll, mit einem dunklen Rot geziert, deine Augen, braun mit einem Tupfer grau, ernst, ruhig und doch voller Leidenschaft.

Meine Hände, sanft und fest streicheln deinen Bauch, weich und samten mit seinen Rundungen. Immerzu könnte ich ihn berühren und sanft liebkosen.

Das Delta der Freude von dir heiß und pochend, verlockend und von feuchter Süße. Es ist mein, genau wie du es bist. Freude erfüllt mein Herz, meine Seele ist gestillt.

Meine Liebkosungen erreichen deine vollen Hügel. Sanft erklimme ich über die bebenden Höfe deine Knospen, fühle die sanfte Härte. Wie herrlich, dieses Glück in meinem Herzen zu spüren.

Ich erinnere an dein Lächeln, deinen sanften Sinn für Humor und deinen Willen, mich zu binden. Wie sicher war ich in deinen Armen, wie friedlich auf deiner Brust ruhend.

Mein Herz ist offen, weit voller Glückseligkeit, ich bin erfüllt von Dankbarkeit und erquickender Freude, dich lieben zu dürfen.

Doch die Tage sind fern, wo ich dich liebkoste und die Erinnerung zerfließt im Dunst des heraufbrechenden Morgens.
Ein Nachhall nur ein verlorener Nachhall verbleibt gespenstisch in meiner Seele...

Gleichmut

Gleichmut wird als das höchste Brahmavihara, die vier Unermesslichen bezeichnet. Die anderen drei sind Metta, liebevolle Güte, Mudita, Mitfreude und schließlich Karuna, das Mitgefühl.

Gleichmut ist in erster Linie das Kultivieren eines friedlichen Geisteszustands. Man bemüht sich, seinen Geist friedlich und ruhig zu halten. Frieden finden ist ein Eingehen in die Stille.  Frieden äußerlich betrachtet ist das Abstehen von Meinungskämpfen, Parteilichkeit und Konkurrenzdenken. Kurzum, es ist bewusste Zurückhaltung vom Toben und Stürmen der Welt.

Gleichmut zu üben ist eine lebenslange Anstrengung, denn unser Geist ist stets von den Weltlichen Winden, die Lokadhammas,  wie ein Blatt im Sturm hin und her getrieben. Einfach stehen bleiben, nicht zu reagieren und achtsam zu lauschen ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Gleichmut. Hiermit verbunden auch das Loslassen.

Gleichmut ist nicht zu verwechseln mit Gleichgültigkeit. Wer gleichgültig ist, der ist letztendlich grausam, weil er nur sein Ego zentral stellt.
Alle anderen drei Brahmaviharas münden im Gleichmut. Dieses bedeutet, wir sind liebevoll, voller Barmherzigkeit und voller Mitfreude aber wir greifen nicht, wollen nicht haben und "mein" sagen.

Gleichmut ist Frieden finden und langsam unerschütterlich zu werden, weil wir die daily Soaps einfach satt werden und uns vom Theaterspiel und vom Theater selbst abwenden.

Gleichmut ist Stille zu entfalten, unseren Geist endlich nach Hause zu bringen und gestillt zu werden. Wir werden anspruchsloser: wenn etwas da ist, was uns gegeben wurde, Genuesen wir es voller Freude, wenn nichts da ist, bekümmert es uns nicht und wir freuen uns, loslassen zu können.

Gleichmut ist endlich Frieden zu finden in einer tosenden Welt und voller Wärme und mit Weisheit angemessen zu reagieren.

Mittwoch, 20. Februar 2019

Das richtige Leben für weltlich Praktizierende

Meditierte jeden Tag. Nimm dir Zeit, jeden Tag eine gewisse Zeit zu praktizieren.

Übe dich in Ethik. Achte auf deine Sprache, Handlungen und helfe da großzügig, wo du kannst. Sei immer ehrlich zu dir selbst.

Kümmere dich um deine Frau oder deinem Mann. Sei fürsorglich, unterstütze deine Kinder und lebe mit deiner Familie. Achte aber auch stets darauf, Zeit für dich zu haben für die Meditation, fürs Studium oder auch nur für einen kurzen Schlaf nach der Arbeit.

Helfe schwachen Menschen. Weiche dem Leid und dem Elend nicht aus. Unterstütze finanziell, durch heilsame Sprache oder indem du Zeit für ein Gespräch anbietest.

Hüte dich stets, keine Drogen und Rauschmittel zu konsumieren. Sie schwächen deine Achtsamkeit.

Sei stets treu in Beziehungen. Verlässlichkeit ist die Grundlage jedes Zusammenlebens. Gehe nicht fremd. Beziehung ist ein lebenslanges Kennenlernen.

Suche nicht Streit, wenn es dir schlecht geht.  Sprich verbindende Worte und handele aufrichtig.

Lege Geld für schlechte Zeiten zurück, Hüte dich aber vor Geiz. Er macht dein Herz eng.

Vertraue mehr. Behalte aber einen klaren Kopf.

Beute nicht finanziell oder emotional aus.

Kultiviere Dankbarkeit. Sieh, was andere für dich getan haben. Sie die kleinen Dinge.

Sei genügsam. Wenn etwas nicht da ist, sei trotzdem zufrieden. Laufe nicht den Gütern hinterher.

Übe dich in Geduld; die Dinge laufen nie so, wie du es wünscht.

Kultiviere Freundschaften. Besuche regelmäßig deinen spirituellen Lehrer. Menschen sind Spiegel deiner selbst; wir können nur das in anderen sehen, was wir selbst in uns haben.

Geschrieben im Zug, 20.2.2019, 12:30h

"Eine Diät ist das einzige Spiel wo man verliert, wenn man gewinnt." Karl Lagerfeld

Mittwoch, 13. Februar 2019

Patrul Rinpoches berühmtes Kuh Gleichnis

Folge dem Beispiel einer alten Kuh:
Sie ist zufrieden, in der Scheune zu schlafen.
Du musst essen, schlafen und scheißen -
Das ist unvermeidlich -,
Darüber hinaus braucht dich nichts zu kümmern.
Zu, was du zu tun hast,
und bleibe für dich.

***

Dieser Text in seiner drastischen Schilderung beschäftigt mich schon seit Jahren. Es lohnt sich, darüber zu kontemplieren, da er mehrere Ebenen anspricht, also sehr tiefgründig ist.

Dienstag, 5. Februar 2019

Vergehen - Eine Kontemplation

Emotionen entstehen und vergehen - wo gehen sie hin?

Gedanken entstehen und vergehen - an welchem Ort sind sie entstanden und wo gehen sie hin?

Denkinhalte entstehen und vergehen - kannst du dich noch exakt erinnern, was du vor einer Minute gedacht hast? - Wo gehen all die Denkinhalte hin?

Körper entsteht und vergeht - permanent. Betrachte nur die Veränderung deiner Zellen, betrachte nur einmal deinen Handrücken, wo vorher keine feine Faltenbildung war sind sie nun wahrnehmbar auch die ersten Altersflecken sind zu sehen. - Wo geht dein Körper hin?

Wäre es da nicht klüger, damit aufzuhören sich mit deinen Gedanken, deinen Gefühlen und deinem Denken weniger zu identifizieren? Auch den Körper mehr loszulassen, sich weniger mit ihm zu identifizieren?

Wenn du ins Grab sinkst, kannst du irgendetwas mitnehmen, lohnt sich das Klammern an Titeln, intellektueller Schärfe oder die Schönheit deines Körpers?

Wo ist deine Unsterblichkeit in der Jugend so empfunden, wo ist dein Besitz, deine Titel, deine Macht?

Wer wird sich für wie lange an dich erinnern? Und hast du etwas davon, wenn du dereinst im kalten Grab liegst und die Würmer sich an dir laben?

Deswegen sei klug. Beginne jetzt das Loslassen, das Abgeben und du wirst gut vorbereitet sein.

Montag, 14. Januar 2019

Nutze alles, was dir begegnet. Ein Herzensrat.

Wenn wir Krisen durchleben, können wir diese nutzen, kreativ damit umzugehen. Wir können Vertrauen entwickeln, denn alles ist im Prozess, alles unterliegt der Veränderung.

Ein weiser Mensch wird Dankbarkeit für Krisen entwickeln. Was für ein Geschenk!

Wir haben die Möglichkeit, zu wachsen, wenn wir Kummer, Pein und Schmerz einfach liebevoll zulassen.
Wichtig ist, unser Herz nicht zu verschließen und die Krise ablehnen oder vor ihr fliehen oder was noch schlimmer ist, sie zu verdrängen oder zu leugnen.

Wenn wir liebevoll uns unseren Schmerz zuwenden, gleich, ob er psychisch oder körperlich ist, dann üben wir liebevolle Güte für uns selbst.
Wenn es uns gelingt, durch Reflektion und Güte, zu uns selbst Kontakt herzustellen, dann können wir Lösungen, manchmal auch nur Lösungsschritte erarbeiten.

Dinge brauchen mitunter Zeit und Geduld. Das schöne ist, wir sind durch unser Erleben mit uns eins, auch im Schmerz. Es ist so wichtig, Kontakt zu uns zu pflegen und zu kultivieren.
Durch gute Lösungen wachsen wir und lernen, Fehler nicht zu wiederholen.

Deshalb ist es ein Segen, wenn wir eine unangenehme Zeit durchleben. Aber wir leben, sind lebendig!

Ajahn Brahm sagte einmal, umso mehr wir leiden umso mehr Potential besitzen wir,  zu wachsen und loszulassen.
Daher sollten wir schwierige Personen oder Umstände nutzen und stets dankbar sein.