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Sonntag, 22. Januar 2023

Aspekte des Loslassens

Loslassen ist eine schwierige Angelegenheit. Wir haften an so vielen Dingen wie unserem Haus, unseren Partner, unseren Automobilen oder schlichtweg, und dies ist viel gravierender, an unseren Einstellungen und unseren Ansichten. 

Wenn wir dann älter werden, wird einem bewusst, dass das Loslassen doch immer dringlicher wird, denn unsere Zeit geht langsam zur Neige oder um es direkter auszudrücken, unsere Zeit läuft ab! 
Machen wir uns nichts vor: wir müssen und ich betone hier ausnahmsweise einmal "müssen" mit fortgeschrittenen Alter loslassen. Besser jedoch ist es, das Wissen vermittelt zu bekommen, dass wir loslassen üben, wenn wir noch jung sind, denn auch hier, in dieser Phase unseres Lebens gibt es vieles, was losgelassen werden sollte: Beziehungen kommen und gehen und irgendwann sterben dann die eigenen Eltern. 

Nun, wie können wir üben loszulassen? Ein kleiner Aspekt ist, dass wir materielle Dinge und auch Menschen nicht mehr als unser Eigentum betrachten. Sie gehören uns nicht, sie sind allenfalls in unserem (zeitweiligen!) Besitz. Auch das Aufkommen von Meinungen und Ansichten gehören uns nicht. 
Wer kann mir sagen, wo genau eine Meinung oder Absicht entsteht und wo sie endet? 
Sie spuken wie eine Illusion in unserem Kopf, entstehen  - bleiben ein wenig - lösen sich im Raum wieder auf. Wir sind also nur zeitweilige Besitzer einer Meinung oder Absicht. Festhalten können wir sie nicht, jedoch können wir uns mit ihr identifizieren und dogmatisch an ihnen festhalten, dann häufig zum Schaden von uns selbst oder von vielen Menschen. 

Alles ist der Veränderung unterworfen, nicht ist fest. Betrachten wir die Dinge nicht als unser Eigentum dann beginnt das Buddha Wort unser Herz zu erreichen: 

"Dieses bin ich nicht,
Dieses gehört nicht zu mir
Dieses ist nicht mein Selbst!"

Kurzvortrag am 27.Janunar 2023