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Mittwoch, 13. Januar 2016

Bericht über meine Lebensbedrohliche Erkrankung
Liebe Freunde, ich bin seit einigen Tagen aus dem Krankenhaus nach 5 Wochen zurück. Um all die vielen Fragen zu beantworten, hier der Bericht:

Angefangen hatte alles mit einem Bänderriss. Nach längerer Zeit ging ich zum Orthopäden, der den Selbigen feststellte. Nach einiger Zeit fing meine rechte Wade an zu schmerzen und nahm innerhalb von zwei Tagen fast das Doppelte an Umfang zu. Ich beschloss, wieder zu einem Orthopäden zu gehen. Der schickte mich umgehend zu einem Internisten, welcher bei mir sehr stark darauf drängte, sofort in ein Krankenhaus zu gehen. Da ich noch nie in meinem Leben im Hospital war, beschloss ich -dummerweise- erst einmal ein Mittagschlaf zu halten. Leider wurden die Schmerzen immer heftiger und ich telefonierte mit meiner Freundin Sabine und erzählte ihr, dass ich große Schmerzen hätte und eigentlich nicht ins Krankenhaus wollte. 
Anschließend bin ich wohl in einem Schmerzdelir gefallen. Sabine und mein lieber Freund Michael fanden mich in meiner Praxis, wohl in einem nicht mehr angenehmen Zustand und brachten mich ins Krankenhaus.
Dort wurde ich mit starken Antibiotikagaben behandelt. Anschließend die erste von sieben Operationen.
Diagnose: 
beginnende Sepsis
Compartment Syndrom
Phlegmone
1 Liter Eiter in der Wade
Stressdiabetes Werte bei 600
Entzündungwerte bei 724
Notoperation mit Kammerflimmern. Die Operation und der behandelnde Arzt, soweit ich weiß, Dr. Appelt und Team haben mir das Leben wohl gerettet. Wäre ich nur 1 Stunde später ins Hospital gelangt, wäre ich gestorben, so die Ärzte.
Ich blieb 5 Wochen und bin nun zur Beobachtung der Wunde alle zwei Tage ambulant im Hospital. Die 35 cm Beinwunde vom Fußknöchel bis zur oberen Wade heilt gut; Fäden werden nach und nach gezogen. Bisher nach 10 Tagen keine Wundinfektion. Ich gehe in der Wohnung ohne Krücken, nach einiger Zeit benötige ich sie aber.

Spirituelle Dimension:
Als ich im Fieber- und Schmerzdelir lag, war ich bereit zu sterben. Einerseits waren die Schmerzen so groß, dass ich kaum bei Bewusstsein war andererseits war aber eine ruhige "Stimme" in mir, die sagte: "Lass los, lass los."
Ich bemerkte, dass ich mich auf einer Ebene selber beobachtete,nicht schwebend über mir, eher innerlich. Ein größerer Frieden war da und auch ein "Einverstanden sein."

Dimension des Sangha:
Einige Sanghamitglieder waren sehr betroffen und weinten. Ich hörte aber auch den berechtigten "Vorwurf," dass ich egoistisch gehandelt hätte. So einfach den Sangha durch Tod zu verlassen, da mich doch einige Menschen sehr bräuchten. Dieser Vorwurf war berechtigt. Es war sehr selbstsüchtig, gehen zu wollen und es war wohl auch ein Verstoß gegen das Bodhisattva Gelübte und andere, dass ich nicht ins Hospital wollte, sondern eher -vielleicht- sterben wollte?
Ich habe mich bei Sanghmitgliedern entschuldigt. Ich bin nicht erleuchtet und viele Fehler kleben an mir.

Aktuell:
Es geht mir gut. Jeden Tag werde ich stärker. Ich habe 15 kg abgenommen und fühle mich körperlich leichter und auch geistig stärker. Jeden Tag ein wenig mehr.
Ich werde gut betreut, Freunde und Sangha kaufen ein, helfen, wo es geht und ich bin über all die wirkliche, aufrichtige Liebe, welche mir entgegen gebracht wird glücklich und auch dankbar.

Meine Aktivitäten nehme ich Schritt für Schritt wieder auf.

Meinen Dank an die Buddhas, deren Liebe ich (jetzt) wieder spüre.

Soweit dieser Bericht.
 

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