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Montag, 9. Juni 2025

Etwas Nachdenkliches

Auf social Media gibt es mehrere mich nachdenklich stimmenden Trends:  Junge Frauen behaupten dort, ein Mann mit einem Einkommen unter 5000 Euro netto komme für die nicht in Frage. 
Ein zweiter Trend: Junge Frauen proklamieren in ihren Videos, dass sie keine Männer mehr brauchen würden; sie könnten alles allein. Männer waren eher eine Art Zeitverschwendung.
Ein dritter Trend: Männer seien generell alles Schuld, die Umweltverschmutzung, die CO2 Belastung; sie seien notorische Betrüger, Vergewaltiger und Schläger ad infinitum.

Dort,  wo solche Spaltungen gezielt geschaffen werden, in einer Gesellschaft, die schon extrem gespalten ist, dort kommt es zu einem Mehr an Unzufriedenheit und zu einer Gegenreaktion: Einige junge Männer sagen, Beziehung komme für sie  nicht mehr in Betracht, andere sagen, sie leben glücklicher allein und andere junge Männer fühlen sich als potentielle Vergewaltiger, Betrüger und Dumpfbacken stigmatisiert und verurteilt. In einem Video sah ich zwei queere Damen, die ernsthaft der Auffassung waren, alle (!) Männer zu töten. Sicherlich nicht die Mehrheit der Stimmen, jedoch nachdenklich machend, als Symptom der Zeit. 

Die alten Römer hatten einen klugen Satz, eine politische Ruchtschnur:  Teile (Spalte) und herrsche. Immer noch gilt,  hetze die Menschen gegeneinander auf und du wirst schalten und walten können, wie du es möchtest. 
Begleitet und gefördert wird dies  durch die öffentlichen Medien, die letztendlich Regierungsmedien sind. 

Als spiritueller Mensch bin ich besorgt, denn wenn man nur Spaltungen aufbaut, entsteht fast natürlich ein Gegenpol und noch mehr Kampf und Unfrieden entzweit Paare, Familien, Gesellschaften und Staaten, wie wir zur Zeit feststellen können. 

Wer bewusst spaltet, ist wahrscheinlich selbst schwer verletzt und beginnt, seinen Hass auf andere zu projizieren. Und von diesen Hass, dieses Übelwollen, davon  haben wir genug, wenn man all die Kriege, die Gewalt und Ungleichheit auf der Welt betrachtet. 

Gegensätze sind ursprünglich gut, weil beide Pole sich ergänzen und man jeweils ein anderes Denken und Fühlen kennenlernen kann. 
Im freundlichen Dialog
Gegensätze, die zu Spaltungen geformt und instrumentalisiert werden um Hass und Unfrieden zu säen, sind ein Werk der Zerstörung und keine Gegensätze mehr. 

Bei Gegensätzen ist stets eine Beziehung vorhanden, man bleibt in Neugier verbunden, sieht aber auch das gegenseitige Befruchtende im Austausch der Sichtweisen. 

Wir müssen unterscheiden zwischen Spaltungen und Gegensätzen: 
Spaltungen führen zur Separation; Gegensätze bedingen sich und korrelieren. 

Wenn man bewusst spaltet, ist man nicht mehr am Dialog interessiert sondern nur noch daran, seine Meinung, mitunter gewaltbereit, durchzusetzen. 
Diese Spaltungen führen dazu, dass noch mehr ausgebrannte Einsamkeit da ist, noch mehr Zorn und Unerfülltheit und Traurigkeit im Herzen. 

Gegensätze bedingen sich, sind aufeinander bezogen; Spaltungen führen zur Separation, der Sprachlosigkeit , dem nicht mehr zuhören wollen. Letztendlich führt dies zum Abbruch, dem Desaster. 

Wie können wir da hinaus? Zuerst einmal muss man Spalter und ihre Taktik erkennen, dann benötigt es Respekt für die andere Sichtweise und Neugier darauf, sie kennenzulernen. Dies setzt die Fähigkeit voraus, auch wirklich Zuhören zu können, einer Fähigkeit, welche immer mehr abnimmt in dieser Gesellschaft. 
Ferner benötigen wir ein freundliches, zugewandtes Herz und einen Verstand, der wach, aufmerksam und freudvoll an der gegensätzlichen Position  interessiert ist um von dieser zu lernen. 

Ein Geist, ein Denken kann zerstörerisch benutzt werden , jedoch auch fördernd, aufbauend und neugierig zugewandt.  Das wäre schon einmal ein guter Anfang.