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Freitag, 31. Januar 2020

Reisetagebuch

Von Düsseldorf nach Bonn über das nicht so schöne, graue Köln. Leider plagt mich immer noch eine schwierige Erkältung, sodass ich im IC nach Stuttgart viel schlafe und nachdenke, zur Ruhe komme. Das Wetter ist erstaunlich gut, fast warm mit ca. 11 Grad. 

Ab Remagen vorbei an Weinhängen, alten Burgen und malerischen kleinen Städtchen. 


16:57h ich werde gleich in Mainz sein und dann umsteigen. Bislang verläuft die Reise plangemäß. 

Es ist eigentümlich, wie die Sonne an den Weinbergen und den Burgen ein ganz herrliches Erleben zaubert. 
Wir haben solch eine schöne Welt. Die Aufgabe ist es, sie zu erhalten. Jeder kann etwas Kleines dazu beisteuern, fernab des politischen Tumulte. 
Mainz
Gleich gelange ich in Frankenthal an, nachdem ich nun in Worms bin. Erkältung stärker, muss wohl gleich eine halbe Stunde ausruhen. 
Gerade hat eine junge Frau an einem dieser Kleinstorte an einem S.Bahnhaltestelle eine Beschädigung (Vandalismus) melden wollen. Sie hatte die richtige Nr., Jedoch war die Schadensannahme nicht besetzt und sie wurde vertröstet. 
Heute Abend macht meine liebe Freundin Mikka ein leckeres Willkommensgericht für mich. Ich hoffe, ich kriege es runter bei meinem Durchfall. 
Es ist halt so: der Körper macht immer Probleme. Irgend etwas ist immer. Loslassen und ertragen lernen. 

Zweiter Tag: 

Eine ruhige Nacht gehabt. Tief geschlafen, wahrscheinlich wegen dem Antibiotikum. 
Heute ist Worms auf dem Programm. Der Dom soll sehr bemerkenswert sein, wie ich hörte. 
Aber zuerst aufstehen, duschen und die Meditation. Es ist sehr nett, dass Mikka mir viel Raum gibt, die buddhistischen Praktiken durchzuführen, obgleich sie wenig Wissen über Buddhismus hat. Da ist ein Besuch von jemanden wie mich schon ungewöhnlich für eine Person, der nur wenig Kontakt zum Dharma hat. Gegenseitige Rücksichtnahme und Kompromisse sind eine feine Sache. So werde ich nur verkürzt meditieren, damit wir Zeit zum Gespräch haben. 

Fahrt nach Worms

Worms, eine sehr alte Stadt mit bewegter und teilweise grausiger Geschichte ist heute eine Stadt mit ca. 84000 Einwohner und recht schönen Kirchen, in der Hauptsache der Dom. 
Leider war es recht bewölkt. Durch das Antibiotikum haben Mikka und ich die Stadt erkundet, vielmehr sie hat sie mir gezeigt. Er ist wirklich beeindruckend mit seinem Altar und dem Chorbereich. 
Bevor wir Worms erreichten, waren wir noch in einer Pflanzen- und Tierhandlung. Dort habe ich wirklich so schöne Meerschweine gesehen. Ich liebe diese putzigen, lebendigen und intelligenten Tierchen. Wichtig ist, dass es keine Kinder Tiere sind und sie viel Auslauf brauchen,  auch viel Zuwendung. 

Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit, mit viel Lachen und Humor und auch guter, ernsthafter Unterhaltung. Ein sehr gelungener Tag trotz starker Verkühlung. 

Zum Abschluss dieses schönen Tages hat Mikka uns noch ein wunderbares Essen zubereitet. 
Wenn man bedenkt, wie klein Worms und Speyer im Mittelalter und früher waren und wie gewaltig dazu in der Proportion die Kathedralen waren, dann kann man die unglaubliche Macht der katholischen Kirche nur erahnen. Diese Kirchen dominieren die Städte schier durch ihre Größe. Auch heute noch prägen sie die Stadt, obgleich der Machtanspruch der Kirche deutlich zurückgegangen ist. 
Vorbei an Nierstein. 
Zurück nach Düsseldorf. 
Auf der Rückreise nach Düsseldorf vorbei an Weinbaugebieten und sehr kleinen Dörfern wie Nierstein. Bei meiner lieben Freundin Mikka noch von ihrem sehr guten Gulasch gekostet und nun in der S6 Richtung Mainz. Zum Abschluss gab es noch einen kleinen spirituellen Teil mit Mikka, wo es darum ging, wie wir den Geist nach Hause bringen können. 
Mainz Hbf



Freitag, 24. Januar 2020

Wenn jemand sagt, "Du bist mir egal." versteckt sich häufig dahinter Hass, Ärger oder verletzte Liebe. Egal können wir einem Menschen nicht werden, jedoch können wir gkeichmütig werden. Dies ist ein Positivum anstatt dem negativen Egal sein zu unterliegen.

Gedanken zur Leerheit der Phänomene

Was immer entsteht an Gedanken, Gefühlen, Wahrnehmungen entsteht doch nicht aus meinem Willen heraus.

Denkt einmal darüber nach, ob ihr wirklich psychisches Schmerzgefühl haben wollt oder Emotionen wie Angst, Furcht, Kummer und Überdrehtheit? 

Sie entstehen aufgrund von Bedingungen. Sie kommen, bleiben kurze Zeit, verändern sich und vergehen wieder nur, um von anderen Phänomenen abgelöst zu werden.

Wer möchte schon Leid, Pein und Kummer? Wir können sie nicht willentlich hervorbringen, wir haben keine Kontrolle darüber, wann und in welcher Situation sie entstehen. Daher können wir uns entspannen. Sie kommen, wann sie wollen und sie gehen, wann sie wollen. 

Das Einzige, worauf wir Einfluss haben, ist die Qualität unserer Gedanken: wir können negative ersetzen. Aber den Fluss der Gedanken vermögen wir nicht zu stoppen. Er ist da auf Basis unseres Karmas und der Bedingungen, die zu Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen führen: unseres Körpers. 

Wer denkt eigentlich? 
Wer fühlt eigentlich?
Wer empfindet eigentlich? 

Ist derjenige, der dies denkt, der gleiche, wie vor einer Stunde etc.? 

Leerheit. 


Freitag, 10. Januar 2020

Bardo

Im tibetischen Buddhismus wird der Daseinskreislauf in vier miteinander verwoben Bereichen gezeigt. Diese Bereiche nennen wir Bardo.  In ihrer Gesamtheit bilden sie Samsara ab, den letztendlich leidvollen Kreislauf von Tod und Leben. 

Die Bardo sind: 
1. Das natürliche Bardo des Lebens
Es ist gekennzeichnet, je auf welcher Existenzebene wir geboren werden (grobstofflich, halbstofflich, vergeistigt) von der Erfahrung der Sinne. Wir Menschen besitzen grobstoffliche Körper, die in der Regel mit funktionierenden Sinnesorganen ausgestattet sind. Wir genießen Nahrung, erfreuen uns an Musik, praktizieren Sexualität ad infinitum. 
Doch unser Körper wird alt, die Sinnesorgane werden schwächer in der Wahrnehmung der Sinnesreize und schließlich entstehen Krankheit und der Sterbeprozess wird eingeleitet.  
Wir müssen Abschied nehmen von dem, was uns lieb ist, unsere Partner unseren Besitz unsere Angewohnheiten und unsere vertraute Umgebung. 

2. Das schmerzvolle Bardo des Sterbens
Wie wir gerade schon ausgeführt haben, ist dieses Abschiednehmen von Körper, Besitz etc. sehr schmerzhaft. Der Körper zerfällt in sehr kurzer Zeit und der Tod hat stattgefunden. Dies ist die Realität. 

3. Das befreiende Bardo des Nachtods
Nach unserem Tod leben wir eine gewisse Zeit in einem Zwischenzustand (Bardo bedeutet Zwischenzustand). 
Schmerzhafte wie friedliche und freundliche Erscheinungen begleiten uns nun auf dem Weg. 
Auch zeigt sich in diesem Zustand das klare Licht. Nutzen wir es und lassen alles los und verbinden uns mit ihm (der Buddha Amitabha) können wir Erlösung erlangen. 
Die meisten Wesen im Bardo sind jedoch von Angst, Unruhe und Verwirrung sowie Begehren und Hass getrieben und durchschauen nicht die illusionsgleiche Natur des Bardo und streben somit dem vierten Bardo zu. 

4. Das Bardo des Werden
Hier vollzieht sich das Wiedererscheinen oder ins erneute ins-Fleisch-treten, der Re- Inkarnation. Aufgrund ihres Karmas, ihrer Handlungen und Taten erscheinen die Wesen in einer der verschiedenen Welten und eine neue Runde in Samsara beginnt.

Wichtig ist es, dass wir durchschauen, dass alle Bardo nur Illusion sind. Dieses ist eine lebenslange Aufgabe eines spirituell Praktizierenden. 

Auch sollten wir uns stets Gewähr bleiben, dass im Bardo des Lebens viele Bardo Zustände impliziert sind.  
Wenn wir zum Beispiel verlassen werden oder uns trennen, löst dies sehr wiedersprüchliche Gedanken, Empfindungen und Gefühle aus. Dieses ist das Kennzeichen der Bardo: Sie sind von großen Ambivalenzen geprägt. Doch alle sind dynamisch, veränderbar und bieten die Möglichkeit, durch diese Erfahrungen zu gehen und Weisheit zu entwickeln, wenn wir denn so ehrlich und bereit sind, sie zu nutzen.