Translate

Sonntag, 23. Januar 2022

Thich Nath Hanh gestorben

Gestern, am 22. Januar  2022 ist der vietnamesische Zenmeister in seinem Ordinationskloster in Hue/Vietnam in die Verwandlung eingegangen. Er wurde 95 Jahre alt. 
Einige Jahre vorher hatte er einen schweren Schlaganfall erlitten und wollte in seiner Heimat sterben. 
Thay, wie ihn seine Schüler liebevoll nannten, war ein international renommierter buddhistischer Meister. Aus allen buddhistischen Schulen sind Kondulenzschreiben veröffentlicht worden. 

Mir ist stets seine große Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit aufgefallen. Er lebte, was er predigte. 

Sonntag, 16. Januar 2022

Freundlichkeit - Unfreundlichkeit

Wenn wir freundlich sind, dann sind wir dem Gegenüber aufgeschlossen. Der Vorteil der Freundlichkeit ist, dass wir den anderen Menschen wahrnehmen von unseren gutem Herzen heraus. Daraus erfolgt dann auch eine Wärme und Freundlichkeit des anderen uns gegenüber. Wir kultivieren unser Herz durch Güte. Andere Menschen sind gern mit uns zusammen und erfreuen sich an unserer Gegenwart. 

Wenn wir unfreundlich sind, projizieren wir nur unsere negativen Geisteszustände auf andere. Wir nehmen den anderen gar nicht wahr sondern nur durch unsere 'Färbung." Daraus erfolgt dann, dass der andere Mensch uns meidet oder selbst ungehalten wird, wenn er sich unangebracht angegangen fühlt. Auch kultivieren wir unser Herz nicht durch Güte sondern wir säen Unfrieden. 

Mittwoch, 12. Januar 2022

Schuldgefühle

Wir haben alle etwas auf dem Kernholz, Dinge, die uns sehr weh tun, die uns Schmerzen und Dinge, die uns seit Jahren quälen. 

Schuldgefühle sind eines der Gefühle, die uns in Intervallen besuchen, sie beschämen uns und sind quälend. 
Wie können wir mit diesen Gefühlen umgehen? Können wir sie gleichsam nutzen? 

Zum ersten, wir gestehen uns voll und ganz ein, das wir diese Tat  begannen haben und übernehmen  Verantwortung. 
Uns packt Reue; sie sollte immer damit verbunden sein, die Person oder das Tier ehrlich um Verzeihung zu bitten; Tiere verstehen durchaus wenn auch nicht sprachlich sondern instinktiv, was gemeint ist. Bei einem Menschen ist es mit einem "Sorry" nicht getan. 

Wenn diese Person oder das Tier nicht mehr lebt, sollten  wir mit unserem spirituellen Lehrer sptechen und schildern unsere Taten authentisch, so, wie sie geschehen sind. 
Dieses erleichtert den Prozess der langsamen Heilung. Reue und Scham sind sehr hilfreich um einen festen Entschluss zu fassen, dass wir fortan aufhören, so zu handeln. 
Wenn unser Lehrer ein buddhistischer Lehrer ist, wird er Metta bhavana  mit der Abgabe der Verdienste an die geschädigte Person empfehlen oder die Vajrasattva Sadhana. Diese reinigt unser negatives Karma. Wenn wir danach die Metta bhavana praktizieren, schaffen wir Verdienste und gutes Karma. 

Um unsere schlechte Taten noch verstärkt zu reinigen, üben wir uns in Großzügigkeit und geben, was uns möglich ist, Menschen und Tieren in Not. 
So schaffen wir eine gute Grundlage um unser Leben verantwortungsbewusst neu auszurichten. Richtig praktizierte Scham und Reue sind hilfreiche Begleiter auf dem Weg um neu anzufangen. 

Wir können auch einen Menschen, dem wir Leid zugefügt haben direkt ansprechen und um Entschuldigung bitten. Dieses stärkt gleichsam unseren Mut und gibt uns Energie. Wenn uns die Person nicht vergibt, lassen wir los, denn wir haben unser Bestes gegeben. Wir sind exculpiert. Mehr können wir nicht tun. 

Schuldgefühle tauchen immer dann auf, wenn wir ein temporär schwaches Ego haben und sie machen uns klein. Dieses ist nicht der Sinn der Sache: Durch spirituelle Übungen und durch die Übernahme von Verantwortung und dem Wiedergutmachen gekoppelt mit Großzügigkeit und dem Selbstvergeben können wir von ihnen befreit werden und sie nutzen um unser Leben mit mehr Achtsamkeit ( damit wir negative Taten nicht wiederholen) und hilfreichen wie nützlichen Handlungen neu auszurichten. 

Wir sehen, wir können Schuldgefühle nutzen indem wir ein Freund der Wesen werden anstatt ihnen zu schaden.