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Freitag, 6. November 2015

Festhalten
Wenn wir aufrichtig zu uns sind, dann können viele von uns vielleicht spüren, wie schwierig es ist, Gedankenspiralen zu unterbrechen oder sie loszulassen. Leider besitzt unser Geist die Tendenz, immer wiederkehrende Gedankenzirkel so oft zu wiederholen, immer Neues hinzuzufügen und es damit noch schlimmer zu machen, dass wir nach einiger Zeit sehr erschöpft sind und vielleicht sogar stark nieder gedrückt und in Angst und Verzweiflung verharren.

Wie schwierig ist es dann erst, wenn wir merken, unser Körper ist krank, fällt partiell aus oder hat eine Schädigung wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nur mühsam überlebt. 
In unserer sehr auf das Materielle bezogenen Zeit kommt es zu einer Überindentifikation mit dem Körper. Hat er eine Störung, explodiert unser zirkulär denkender Geist und wenn wir nicht aufpassen, kommt Panik auf. 

Der Körper selber ist krank, ist der Veränderung von Alter, Krankheit und Tod unterworfen, wie es schon Milliarden von Menschen vor uns durchlebt haben und alles Zetern, Jammern und Klagen und Feilschen hat nichts gebracht!
Auch das Schönreden und Pläne schmieden und das Verdrängen und Verleugnen endet letztendlich in der klaren Erkenntnis: wir werden sterben und auch verrotten und alles oben erwähnte wird enden.

Natürlich bedeutet dies keineswegs, dass wir unseren Körper vernachlässigen sollten. Unterhalte ihn mit gesunder Nahrung, trinke reichlich Wasser und bewege ihn ausreichend täglich, fordere ihn ab und an - aber übertreibe nicht! Halte ein Gewahrsein auf deine individuellen Bedürfnisse und deiner  Leistungsfähigkeit - beachte weise dein Alter und überfordere dich nicht, denn sonst bist du ein Tor.

Das Primat deiner Achtsamkeit lege aber auf deinen Geist. Wenn du Schmerzen hast, lerne zu ertragen, wenn sie sehr stark sind, lasse dir helfen, aber halte deinen Geist klar, soweit wie möglich. Gerate nicht in Panik und sei achtsam, dass du nicht in die geistigen Spiralen gerätst. 

Hüte deinen Geist, denn er ist Schöpfer von Hölle und Paradies. Bete viel zu dem Medizin Buddha, generell zu den Erwachten. Öffne dein Herz und sei dir gewiss, die Erwachten können nicht anders als dir zu helfen, denn ihre Liebe und ihr Mitgefühl ist unerschöpflich.

Weiche dem Pein nicht aus, verstärke ihn auch nicht. Lerne ihn so zu sehen, wie er ist. Dinge passieren.Leben ist Veränderung. Bedenke auch, wie viele Jahre du gesund und voller Lebenslust gelebt hast. Sei auch dankbar, auch dem Körper. Er hat dich getragen und alle "Sünden" überlebt in deiner Jugend.
Wenn wir vor dem Schmerz fliehen durch Alkohol oder Drogen, vermag er kurz, sich abzuschwächen, aber an der Tatsache, dass du ihn nicht ewig abhalten kannst, vermagst du nichts zu ändern. Wenn du jammerst und klagst, dann verstärkst du den Schmerz nur, weil der Geist vieles verstärken kann und du zusätzlich neben dem Körper auch noch die geistige Qual ertragen musst. 
Viele Dinge liegen nicht in unserer Macht, alles Greifen danach ist sinnlos; wenige Dinge liegen in unserer Macht, hier kann gut Einfluss genommen werden. 
Letztendlich übe dich im einverstanden-sein.

 

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