Wir hatte damals eine warmherziger Freundschaft, die - ich muss es ehrlich zugestehen - an Kleinigkeiten meinerseits zerbrach.
Im letzten Jahr hatte ich des öfteren von ihm geträumt, hartnäckig kamen die Träume, so, als würden sie mich auffordern, etwas zu tun.
Die Träume wiederholten sich in Abständen von Monaten und es war als hätte ich bei einem Puzzel ein Teil durch Unachtsamkeit verloren und hatte es unter einem Schrank beim Reinigen wiedergefunden um es gleichsam nach längerer Zeit wieder als letztes Teil ins Puzzel einzufügen um es komplett zu machen.
In meiner Wahrnehmung war unser erstes Treffen nach fünfzehn Jahren wie damals mit kleinen anderen Nuancen, denn beide sind wir älter geworden und auch in unserer Spiritualität erfahrener, jedoch: der Humor, das gute Einvernehmen im Gespräch und unser freundliches gegenseitiges Bemühen, den jeweils anderen wieder kennenzulernen waren gleich geblieben.
Ich habe ihn gern beim Chinesen eingeladen und wir haben viel über Buddhismus und unsere Sicht auf das Dhamma während des Essens gesprochen und auch wie es uns persönlich ergangen ist in all den Jahren, was wir erlebt und was wir in dieser Zeit aufgebaut haben.
Glücklich kann ich sein, dass ich meinen "drängenden Träumen" nachgegeben habe und mich mit diesem alten Freund wieder getroffen habe.
Es wird nicht sein wie früher aber ein gleiches neugieriges und warmes Gefühl zueinander war noch feststellbar und wenn Nuancen anders waren, war es doch ein schönes und gutes Miteinander nach der langen Zeit. Wir hatten beide den Wunsch, ins wiederzusehen.
Alle Dinge fügen sich vertrauensvoll in Amitabha.