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Donnerstag, 3. September 2015

Gut geübt - schlecht geübt

Wenn dein Leben sehr frustriert ist und Du vom Leben enttäuscht bist weil alles in dunklen Farben zu sehen ist und Du beginnst, dich dem Leben zu verschließen, dann bist du schlecht geübt und nicht gut vorbereitet.

Wenn jedoch Dein Leben von Enttäuschung, Schmerz und Kummer geprägt ist und Du Dich nicht vor dem Leben verschließt, offen und konzentriert (gewahr) bleibst, dann bist Du gut geübt und gut vorbereitet. 

Siehe alle Phänomene als vergänglich an, halte dich jedoch fest an deinen ethischen Grundsätzen, deiner Sicht und praktiziere die "Gute Gesinnng," den heilsamen Lebenswandel, gib' niemals deine Praxis auf, mag es noch so Stürmen und im Geist das Tosen überhand nehmen, bleibe sitzen und lasse zu. 

Suche das Gespräch mit deinem Lehrer, gebe Dich den Drei Juwelen hin und zeige Dich so, wie du jetzt (!) gerade in diesem Moment bist; schaffe keine Künstlichkeit, kein heiliges Getue, sei sclicht und ehrlich!

Halte dich an deine Versprechen und glaube einem wirklichen Freund; rede nicht schlecht und lästere nicht, sei auch nicht gnadenlos, wenn etwas dich enttäuscht. Rede dann, zeige Dich!

Gib Halt, schenke Aufmerksamkeit und schenke Angstfreiheit, dies ist das größte Geschenk des Dharma.

Sei stets im Leben und im Auftreten bescheiden, du musst nicht ein großer Weltbeweger sein, lass' all den vergänglichen Status frei, es ist nur billiger Tand für kleine Kinder !

Halte dich nicht fest an Titeln, Errungenschaften und Ordinationen, sei zurückhaltend, stelle  dich nicht dar! 
Esse im Notfall Brenessel und werde grün davon und zeige deinen schwieligen Arsch vom Sitzen.
Behalte stets Dankbarkeit im Blick und sei friedlichen Gemütes.

Geschrieben in der Einsamkeit und Stille vom Yogin Jig'med Sempa zu Ehren von Yetsün Milarepa.

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