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Montag, 5. Oktober 2015

Beständigkeit von Gefühlen
Wenn wir eine Freundschaft führen mit einer Person, sind positive beständige Gefühle von größter Bedeutung. Beständige Gefühle drücken nicht nur Wertschätzung aus sondern sie bedeuten auch, dass wir zu dem Freund, der Freundin ein starkes Vertrauen entwickelt haben. Vertrauen und die freudige Bemühung, dem Freund Wohl zu bereiten können wir als die Grundlagen von Freundschaft sehen. 

Wir sollten sehr achtsam sein mit der Motivation, die eine Freundschaft am Leben erhält. So ist Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und liebende Güte sehr wichtig aber auch die Beständigkeit. Häufig erleben wir, dass Freundschaften nur Zweckfreundschaften sind. Jedoch muss klar gesagt werden, dass Zweckfreundschaften ein Symptom dieser Zeit sind. Der Zweck heiligt in Punkto Freundschaften eben nicht alle Mittel! Wer nur eine Freundschaft führt, weil er sich Nutzen daraus erhofft, der führt keine Freundschaft, er ist eher ein Parasit. Parasiten nehmen nur, geben aber nicht. Eine wahrhaftige Freundschaft lebt vom Geben. Man beziffert nicht, man berechnet nicht den Nutzen und man gibt nicht aus übler Motivation, damit man ein noch größeres Geschenk zurück erhält. Es kann nicht genug wiederholt werden: Freundschaft ist keine Zweckbeziehung! Freundschaft lebt vom Geben. Freundschaft ist das Wohl des Freundes in den Fokus seines Herzens zu legen.

Von weiterer Bedeutung ist es, dass die Kommunikation, das Gespräch von Bedeutung ist. Wir sollten uns immer wieder bemühen, aufrichtig dem Freund genau zuzuhören. Wie oft driften wir in einem Gespräch ab und kehren zu unseren eigenen geistigen Boulevard zurück. Wir führen mitunter endlose Monologe. Wir sind in einem Gespräch nicht präsent. Dieses ist eine gewisse Nichtbeachtung des Freundes. 

Freundschaft lebt auch von Offenheit, von Humor und von dem Kennenlernen des anderen Standpunktes. Hier zählt auch, dass wir, wenn unser Freund einen anderen Standpunkt einnimmt, wir ihn nicht von unserem überzeugen müssen. Positiv neugierig sein ist etwas Wundervolles. 

Gerade in sogenannten politischen Diskursen geht es doch eher um Manipulation, wir nennen es dann gern "Überzeugungsarbeit," ein Wort, dass sich selbst entlarvt. Es geht häufig auch um Wichtigtuerei. Wenn wir heutzutage die politischen Akteure sehen, dann finden wir überwiegend Schwätzer und Manipulatoren, es geht nicht um das Gemeinwohl sondern um Partikuarinteressen. Ein aufgeblähtes Ego führt aber dazu, dass man nicht wirklich altruistisch oder das Gemeinwohl zu fördern vermag. Es ist nur übles, leeres Geschwätz getragen von Machtkämpfen und Geld.
Politische Diskussioen führen häufig zum Streit der Meinungen und Ansichten; in einer Freundschaft muss man in diesem Bereich sehr vorsichtig sein, seine Ansicht nicht auf einer zu hohen Stufe zu stellen. Wenn es Unterschiede gibt, dann kann es hilfreich sein, wenn man die unterschiedlichen Standpunkte einfach für sich stehen  und sie so in Frieden ausklingen lässt.

Beständigkeit in Freundschaften bedeutet auch, dass wir nicht nach Gutherrenart eine Freundschaft kündigen, nur, weil wir vielleicht in einer Krise sind und unser Ego wieder einmal besonders um sich kreist! Wer in solcher Art Freundschaften betrachtet, ist eine unreife Person und sollte in sich gehen und den Wert von Freundschaft betrachten. Wirkliche Freunde sind in heutigen Zeiten ein kostbares Juwel; wer Freundschaften nach Gutsherrenart betrachtet, wirft blasiert ein Juwel in die Jauchegrube und zeigt damit seine Dummheit vor sich selber. 

Im Buddhismus wird gesagt, dass du deinem Freund dein Haus, dein Vermögen und deine Frau vertrauensvoll anvertrauen kannst. Er wird deine Frau hüten, dein Vermögen vermehren und dein Haus beschützen. Sind wir bereit, dies auch zu tun? 

Wenn wir eine wahrhaftige spirituelle Freundschaft führen, dann gehört hierzu auch, sich vorbehaltlos gegenseitig anzuvertrauen. 
Geheimnisse gehören nicht in eine spirituelle Freundschaft. Sie gilt das der Anker im Leben, denn der Buddha, der Erhabene, sprach davon, dass das ganze Leben Freundschaft ausmachen sollte. 
Spirituelle Freundschaft hat immer auch ein herausforderndes Element. Man ist gegenseitig bemüht, sich zu entwickeln und neues Land zu betreten. Hier zeigt sich im Besonderen auch ein Typus von spiritueller Freundschaft deutlich: das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer. 

Seien wir dankbar, dass wir im Leben Juwelen besitzen; werfen wir sie nicht in die Jauchegrube sondern seien wir stets bemüht, sie pfleglich zu behandeln.

Verfasst in der Zeit des ersten Goldes sichtbar in den Eichen, zum Wohle der Wesen. Gelobt seien die Buddhas! 

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