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Montag, 6. Juni 2016

Niederwerfungen (Prostration)
Wenn wir uns niederwerfen, dann bedeutet dies, dass wir freudig anerkennen, dass es etwas Größeres hinter der Enge unseres Ego gibt. 
Freudig deshalb, weil es eine Hoffnung gibt, dass wir den Ego Käfig verlassen können und nicht mehr Sklave unseres Begehrens, unserer Abneigung sowie unseres Nicht-Wissen-Wollens sind. 

Indem wir den edlen Achtfältigen Pfad beginnen zu beschreiten, verringert sich unser Sklavendasein. 
Wer sich niederwirft, schafft in sich eine Haltung des Respekts und der liebevollen Hingabe den Buddhas gegenüber; er zeigt, dass er bereit ist, Samsara zu verlassen und die Übung aufzunehmen. 

Niederwerfungen sollten in Stille, mit angemessener Ruhe und ohne Leistungsdruck vollzogen werden. Was nützt es dir, wenn du dir vornimmst einhundert Niederwerfungen am Tag zu machen, bist aber nicht bei einer präsent und verehrst die Buddhas? Dann werden die Niederwerfungen zu einem Leistungssport ohne dass sie die innere Haltung und  die wirkliche Freude wiederspiegeln.

Achte stets darauf, wie deine körperliche Verfassung ist; übernimm dich nicht, sei aber auch nicht nachlässig. Wenn Du nur eine Niederwerfung am Tag, jedoch präsent und voller Hingabe durchführst, dann ist dies ein Zeichen der wahrhaftigen Hingabe.  

Prostrationen können vor oder nach einer formellen Meditation vollzogen werden; traditionell wirft man sich drei Mal nieder; vor dem Buddha, dem erhabenen Lehrer, vor dem Dharma, dem guten Gesetz und vor dem Arya-Sangha, der Gemeinschaft der (edlen) Schüler. 

Niederwerfungen sollten immer ein Ausdruck der Liebe und der Hingabe sein; nachdem wir meditiert haben und die Niederwerfungen durchgeführt haben, behalten wir diesen Verdienst nicht für uns sondern wir widmen ihn einer Person oder einem Tier das leidet oder wir geben den so erworbenen Verdienst zum Wohle aller Wesen ab.
Hierdurch wiederum bringen wir unsere Dankbarkeit und unsere Großzügigkeit zum Ausdruck.


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