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Mittwoch, 8. März 2017

In die Stille gehen

Wenn wir im Palikanon, die ursprünglich vom historischen Buddha gegebenen mündlichen Unterweisungen an Mönche und Laien lesen, dann fällt auf, dass der Buddha sehr häufig in seinen Lehrreden darüber spricht, abgeschieden oder an einem einsamen Ort zu gehen und seine individuelle (Meditations)praxis aufzunehmen. 

In unserer Zeit ist dies ein besonders wichtiger Hinweis des Erhabenen, denn wir leben in einer Zeit des Termindrucks, des Smartphones und der Überkommunikation durch die modernen Medien.

Es ist daher wichtig für unsere Praxis, dass wir zumindest zeitweise aussteigen. Dieses können wir in Form eines Retreats machen oder aber, wenn wir fortgeschrittener sind, in einer Einzelklausur. 
In diesen Zeiten des Rückzuges verabschieden wir uns bewusst einmal von der Kommunikation und erleben den großen Reichtum des Schweigens. 

Für viele wird dies nicht einfach sein, da wir manchmal unmerklich schon süchtig nach Smartphones und der damit verbundenen "Kommunikation" sind und es uns schwerfällt, einmal nicht auf das Display zu schauen um irgendwelche oft sinnlosen Informationen zu erhalten. 

In die Stille zu gehen heisst, ganz offen zu werden, zu lauschen, was in uns gerade passiert und sich vielleicht Sinnfragen zu stellen. 
Leben wir so, wie wir es augenblicklich tun wirklich freudvoll, gestillt, innerlich gesättigt? Was wollen wir mit der verbleibenden Lebenszeit tun? Was ist uns wirklich wichtig und was erfüllt uns in diesem kurzen Leben? Auch können wir darüber nachsinnen, wie wir vielleicht anderen Wesen effektiver helfen können oder wie wir unsere positiven Eigenschaften wie Feundlichkeit und gütige Großzügigkeit kultivieren können. 

All diese Fragen bedeuten, dass wir uns nach innen wenden und schauen, was unsere Richtung, unser Voranschreiten ermöglicht. 

In die Stille zu gehen kann auch bedeuten, fernab des Tobens und des Geschreis der Welt, einfach nur still zu sitzen, den Mond bei einer Schale Tee zu betrachten und sehr gewahr dabei zu sein. 

Letzendlich können wir uns fragen, wie wir mehr Loslassen können und dabei eine innere Fülle erreichen. 

Abgeschiedenheit bedeutet, wirklich zur Ruhe zu gelangen und auszuteigen aus all dem Lärm der Welt. Abgeschiedenheit bedeutet, zu sich selber zu kommen und gütig gegenüber der Welt, wenn wir dann wieder im Leben stehen, zu werden um letzendlich zu erfahren, dass es keine Trennung gibt. 
Beginnen wir mit kleinen Schritten...  

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