Translate

Sonntag, 3. September 2017

Umgang mit Ärger und ein Heilmittel

Oftmals, wenn wir ärgerlich sind kann es daran liegen, dass wir unsere Geühle oder Bedürfnisse nicht richtig einschätzen. 

Es kann daher sehr wichtig sein, ein vielleicht unangenehmes oder schmerzhaftes Gefühl oder ein Bedürfnis nicht pauschal zu unterdrücken oder es zu verleugnen sondern es ans Licht zu holen und es  sich mitteilen zu lassen. 
Wir sollten uns auch  hüten, ein Gefühl zu rationalisieren, das heißt, es nur mit "Vernunft" zu ergründen. Alle diese Mechanismen bringen uns nicht weiter, besitzen eher die Tendenz sich anzusammeln und so zu verstärken. 

Ein Gefühl neugierig kennen zu lernen und das dahinter stehende Bedürfnis zu ergründen, kann eine lohnende Aufgabe sein.  
Wir kommen dann manches Mal zu der verblüffenden Erkenntnis, dass wir alle bedürftig sind. 

Menschen brauchen Verbindung und Nähe; ohne Freundschaft und aufmerksamer Nähe würden wir verkümmern. Wie diese Nähe und Liebe aussieht, muss jeder für sich ergründen; sie kann sich in Form von Freundschaft oder auch Partnerschaft manifestieren. 

Schauen wir auf unseren Ärger, dann erleben wir gleichsam die unterdrückten oder nicht eingestandenen Gefühle nach Nähe oder unsere Hemmung, nicht über ein Gefühl oder ein Bedürfnis offen sprechen zu können. 

Viele Menschen haben mitunter die Schwierigkeit, sich zu zeigen und sich damit verletzlich zu machen. Doch dies ist ein gefährlicher Irrtum: Wenn wir uns zeigen und hierdurch verletzlich machen, kann dies eher ein Zeichen von Stärke und Präsenz sein;wir übernehmen Verantwortung für uns, indem wir den Mut besitzen, unsere Bedürftigkeit zu zeigen. Wir drücken aus, dass wir lebendig sind und uns nicht vor uns oder vor anderen Menschen verstecken müssen. Wir benötigen nicht mehr eine kalte Fassade, die gleichsam unsere Leblosigkeit zeigen kann.

Hinter jedem Ärger steckt eine verletzliche Person, ein empfindsames Wesen, welches einen Weg sucht, sich zu befreien. 
Im Buddhismus wird Metta als liebende Güte definiert. Wenn wir einem Menschen helfen, sich zu zeigen und seine Hemmungen langsam fallen zu lassen und er  beginnt zu vertrauen, sodass er merkt, dass er nichts zu befürchten hat,wenn er so sein darf, wie er ist, dann haben wir einen Aspekt von Metta angewandt.Wir haben Mut und Frieden gegeben.

Metta kann hier bedeuten, dem verletzten Menschen die Freiheit zu geben sich zu öffnen und sich anzuvertrauen. Dann schwindet der Ärger, denn ein Mensch, der seine Bedürftigkeit eingesteht, fühlt sich angenommen und verstanden.So kann Metta alte Wunden wahrhaftig heilen.   

2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank für diesen Beitrag. Es passt sehr gut zu dem was ich in meiner Selbsthilfegruppe erlebe und es wird mir bei der Arbeit dort helfen.

    AntwortenLöschen