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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Blüten in Kusinagara

Es gibt ein schönes Bild im Buddhismus, welches mich seit langem begleitet.

Prinz Siddhartha saß unter dem Bodhibaum kurz vor seiner Erleuchtung.

Nun erschien Mara, der Herr alles Bösen und wollte dieses Ereignis unbedingt verhindern, denn wenn ein Weg existiert, welcher zum Nirvana führt, so können diesen viele Wesen beschreiten und somit verliert Mara an Einfluss auf die Wesen im Samsara.

Als nun der Prinz da saß vor knapp 2600 Jahren und sich schwor, nicht eher aufzustehen, bis die Erleuchtung erlangt wurde, wütete Mara und sandte seine Heerscharen von Dämonen und sogar seine Töchter um Siddhartha von der Erleuchtung abzubringen.

Alle Kreaturen der Finsternis wurden geschickt und die Dunkelheit und ihr Meister boten alles auf um die Erleuchtung zu verhindern. Ein Buddha, ein Vollendeter durfte nicht in dieser Welt erscheinen.

Blitze zuckten, der Himmel verdunkelte sich, bis es so finster ward, dass man nicht mehr seine Hand vor den Augen warnehmen konnte.

Maras Dämonen, Vampire, gehörnte Wesen halb Ziegenbock, halb Mensch, böse Geister und Ghoule erschienen vor dem Prinzen und beschossen ihn mit Blitzen, Feuerwalzen; die Erde selbst bebte und ungeheuere finstere Energien, gespeist von Hass und Gier sowie Verlockungen der Ignoranz brandeten gegen den Prinzen.

Auch Feuerpfeile, Gesteinsbrocken wurden gegen ihn geschleudert.

Als nun die Erleuchtung des Prinzen und des Buddha eintrat, verwandelten sich all diese Finsternis in Blüten, welche auf den Buddha nieder rieselten.
Der Erhabene lächelte sanft und umso mehr Kräfte der Dunkelheit gegen ihn brandeten umso schöner leuchtend wurden die Blüten.

Warme Helligkeit breitete sich vom Erhabenen aus, alles beruhigte sich und Frieden entstand.

Mara, der Böse nahm das wahr und umso mehr er seine Finsternis gegen den Buddha schleuderte, umso mehr schwächte ihn dieses.
Schlussendlich mit Heulen und grausigen Schreien ausstoßend floh Mara und seine Diener vor der Erhabenheit und Güte des Buddha.

Dieses Bild gibt mir stets Ruhe, Kraft und Zuversicht, meinen Weg zu gehen, auch in schwierigen Zeiten des Terrors und all der Finsternis. Es ist eine Inspiration für mich in schwierigen Zeiten und obgleich ich weit von der Erleuchtung entfernt bin, gibt dieses poetische Bild mit Kraft und Ruhe in den Stürmen und dem Tosen von Samsara. Mag der Terror noch so stark sein, die Verzweiflung noch so groß sein,  dieses Bild hilft mir, Geduld und Freundlichkeit aufrecht zu erhalten. Hierdurch bin ich stark und gefestigt in den Stürmen der weltlichen Winde.

Geschrieben im Zug am 12 . Dezember 2018 zum Wohle der Wesen.

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