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Samstag, 19. November 2016

Achtsamkeit (Sati)

Ein wichtiger Aspekt der Achtsamkeit ist, dass wir uns stets daran erinnern, dass wir unseren Geist positiv ausrichten sollten. Ein Geist - hierunter ist der konventionelle Ego Geist gemeint - der nicht  durch ein Gewahrsam trainiert wird, verlottert recht schnell. 
Wir bemerken dies an der Zunahme von geistiger wie körperlicher Faulheit, einem sich steigernden Medienkonsum und dem Wachsen von Gier und Hass. 

Was ist die Bedeutung des oben Erwähnten? Wer seinen Geist nicht trainiert, der neigt dazu, sehr gern sich endlos vor dem Computer/Tablet oder Smartphone abzulenken. Vorsicht! Umso mehr man Zeit vor diesen Zeitfressern verbringt umso weniger ist man wirklich gewahr, was mit und um einen geschieht. Wir sind abgelenkt und dies öffnet die Tore der Hölle aus Sex, Crime, Rechthaberei und Langeweile, denn wenn wir das fünfzigste Mal ein Newsportal oder eine Pornoseite ansehen, ändert sich trotzdem nichts und die Langeweile nimmt zu. Eine Langeweile des Überdrusses! Mit der Langeweile kommt auch die Sinnlosigkeit und die Einsamkeit. 

Ein weiterer Aspekt ist die Faulheit des Geistes und die damit verbundene Faulheit des Körpers. Wenn die Ablenkung stark ist, vergessen oder schieben wir dringend benötigte Arbeiten wie die Wohnung zu säubern,  einem Freund zu helfen oder auch nur notwendige Rechnungen zu bezahlen auf. Die Verschieberitis...ein Euphemismus für den trägen Geist. Auch werden wir nachlässig, indem wir uns körperlich wenig bewegen, welches unserer Gesundheit nicht förderlich ist. Faulheit! Das beste Mittel gegen Faulheit ist, dass wir zu unserer Achtsamkeit zurückkehren. Welche Dinge sind heute wichtig? Wie ist die Tendenz des Geistes, sich abzulenken gerade heute, in diesem Moment? Wie sieht es generell um meinen Geisteszustand aus? Bin ich freudig, konzentriert oder tendenziell ärgerlich oder verworren gestimmt? All dieses bedeutet, dass wir in den Prozess der Achtsamkeit, auf dem sicheren Pfad zurückkehren. 

Wenn wir unseren Geist positiv ausrichten wollen, müssen wir ihn stets trainieren. Denn gern wird unser Geist faul, schlapp und töricht! Hören wir auf, uns etwas vorzulügen: "Ach, jetzt sehe ich noch kurz in dem oder dem Portal rein und danach werde ich schon alles erledigen; ich bleib ja nicht lange auf diesem Portal..." Wir kennen alle die billigen Ausreden! Wir kennen alle die törichte Faulheit! Das Gegenmittel bedeutet, sich zu erinnern und auf dem Pfad zurückkehren. 

Ein Geist, der gut trainiert ist, sieht das Schöne und Wertvolle in den vielen kleinen Dingen unseres täglichen Lebens. Er erfreut sich an dem warmen Sonnenstrahl, der seine Haut berührt,  er erfreut sich an der Großzügigkeit, einem Segen eines Obdachlosen, wenn wir ihm zum Beispiel Geld gegeben haben, er erfreut sich daran, dass er einen Lehrer hat und den Dharma folgen kann, er erfreut sich an dem Sangha, seinen Freunden auf dem Pfad oder er sieht die Schönheit in der Begegnung mit einem anderen Menschen. So vieles gibt es mit Dankbarkeit und Wertschätzung zu würdigen. 
Wenn wir erkennen, das wir zum Jammern und Klagen neigen oder uns übel verhalten, dann ist das in erster Linie der Faulheit geschuldet. Wir haben die Wahl, wir können unseren Geist ausrichten. Er ist letzendlich der Schöpfer von Himmel und Hölle. Trainieren wir ihn. 

 

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