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Dienstag, 31. Juli 2018

Kleine Fliege

Als ich heute Abend auf eine Fensterbank schaute, sah ich eine kleine Fliege im Sterbeprozess. Sie versuchte zu fliegen, schaffte es aber nicht und kreiselte wie wild auf der Fensterbank bis sie schließlich mit ihren Beinen oben wilde Bewegungen ausführte und diese dann auch erstarben.

Tod ist nahe, ganz nah. Wir müssen nur genauer schauen und wir sehen ihn allgegenwärtig.

Schauen wir uns selber an. Jede Zelle stirbt, jeder Gedanke stirbt und jedes Gefühl verlischt; neue Zellen entstehen, neue Gedanken und Gefühle ebenfalls. Ein permanentes Sterben, eine dauernde Veränderung bis die Lebenskraft schwächer wird und letztendlich versiegt.

Mein Tod ist nicht anders als der Tod der Fliege: Sterben ist; Tod ist ! Mehr nicht. Permanent.

Was unser Sterben so schwierig macht, ist unser Festhalten, unser nicht einverstanden sein. Schließlich unser Denken, welches unser Ego definiert.

Deswegen mahnen uns die Meister, unser Denken nur zielgerichtet einzusetzen und die restlichen fünfundneunzig Prozent (Meinungen, Ansichten und daraus resultierend Recht haben wollen etc.) zu beobachten und sie loslassen.

Wenn ich den Tod der kleinen Fliege sehe, erinnert dieser Tod mich daran, dass auch ich sterben muss und alle Gedanken und Ausflüchte völlig sinnlos sind und das Sterben nur erschweren.

Ein Meister meinte, dass es wichtig sei täglich über den Tod nachzusinnen; kommt er dann, meist überraschend, dann sei jedoch alles anders, da unsere Gedanken und Vorstellungen, wie er nun eintreten soll, völlig absurd und gar lächerlich sind, weil wir an gedankliche Konzepte, wie es gefälligst sein soll , wie unreife Kleinkinder festhalten.

Übrigens, kleine Fliege, ich wünsche dir ein gutes Wiedererscheinen, du mein kostbarer Lehrer.

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