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Samstag, 15. September 2018

Annäherung an Krankheit

Fragen wir uns einmal, was passiert, wenn wir krank sind? Oftmals geht es einher mit Kummer, Jammern und Wehklagen, oftmals auch mit einer gereizten Stimmung, da die Dinge nicht so laufen, wie wir es wünschen.

Klug, wie wir sind, können wir jedoch auch eine andere Einstellung zu ihr langsam entfalten.

I. Krankheit annehmen
Krankheiten kommen, solange wir leben. Sie sind integraler Bestandteil des Lebens. Wir können sie nicht verhindern. Jedes Wesen wird krank. Doch wir können unsere Einstellung ändern und das Widerstreben aufgeben. Erst die schroffe Ablehnung der Krankheit sorgt für gesteigertes Leid. So leiden wir nicht nur körperlich sondern zunehmend auch emotional und geistig -völlig unnötig.
Lassen wir Krankheit zu - denn wie wir oben schon aufgeführt haben -, Krankheit ist unvermeindlich, können wir beginnen, von ihr zu lernen. Wir lernen Geduld und Ertragen. Unser Widerstand weicht und wir nehmen Kontakt auf zu unserer Fragilität.

II. Auflösung und Fragilität ("...how fragile we are") Sting
Wenn wir ernstlich krank sind, merken wir, dass Krankheit in Wellen kommt. Lassen wir die Wellen zu. Es kommt häufig vor, dass wir dann bemerken, wie zerbrechlich wir sind, gerade dann, wenn unsere Gedanken unklarer werden, fast flimmern und wir uns nur noch wenig konzentrieren können. Unser Geist ist unruhig und ist mal hier, mal dort. Unsere Energie schwindet, die starke Flamme des Daseins flackert und wir erleben Kummer, Wut, Frustration und Momente von Klarheit. Viele widerstrebende Gefühle, unterschiedliche Geisteszustände und unser Körper liegt da, hingeworfen und schwach, unfähig sich noch groß zu bewegen. Auch schwindet unser Interesse an den äußeren Dingen: Radio, TV oder Besuche sind nicht mehr so wichtig.

III. Krankheit als Bote des Todes
Alle Krankheit mündet im Tod. Wir können noch so viel zappeln, jammern, feilschen und flehen, der Tod ist nicht verhandelbar. "Alles, was zusammengesetzt ist, muss wieder auseinander fallen," sprach der Erhabene.
Was wir an Verwirrung, Unklarheit undstarken Emotionen in der Krankheit erleben, werden wir im Sterbeprozess auch erleben. Darum leiste keinen Widerstand, sei wenn möglich offen und beobachte. Im Kleinen der Krankheit spiegelt sich das Große des Todes wieder. Lerne geduldig zu ertragen, lerne zuzulassen und betrachte Krankheit als Lernsituation. Sie ist die beste Lehrmeisterin,  welche dich lehrt, auch den Tod willkommen zu heißen. Wer ohne Bedauern lebt, stirbt auch ohne Bedauern.

IV. Krankheit und Liebe
Wenn Krankheit sehr stark ist, ist es eine hervorragende Gelegenheit, ganz nah bei sich zu sein. Wir können zärtlich mit uns umgehen, liebevoll und voller Nachsicht. Nehmen wir Kontakt auf zu unerem gutem Herzen. Vergeben wir anderen und bitten wir um Vergebung. Krankheit ist eine gute Möglichkeit, sich zu reinigen,  sich zu läutern. Teilen wir uns mit, zeigen wir uns so, wie wir wirklich sind.

V. Krankheit und der Sinn des Lebens
Wer ernstlich erkrankt ist, dessen Leben erscheint wie ein Film. Stationen unseres Lebens ziehen vorüber. Wir können uns fragen, was war wirklich wichtig, gut und schön in unserem Leben? Und wir können uns vornehmen, falls wir gesunden, wie wir unser Leben ändern können. Was ist uns wirklich wichtig, was wollen wir noch wirklch durchführen und was muss noch geklärt und abgeschlossen werden, alls möglich?Überstandene Krankheit kann ein spiritueller Neubeginn sein, gleichsam eine Wiedergeburt hin zu den Werten, die wrklich zählen.

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