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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Geschenke - eine nachdenkliche Betrachtung
Wenn ich in diesen Tagen in die meist überfüllten Innenstadt gehe, nehme ich die Hektik wahr, die viele Menschen geradezu überfällt, noch schnell ein Geschenk zu kaufen. Meist ist es ein teures Geschenk, oftmals Luxusuhren, Schmuck oder gar ein sehr teures Parfüm. Natürlich ist es völlig in Ordnung, diese ganzen teuren Geschenke zu erwerben, jedoch frage ich mich, ist es denn notwendig? Wenn wir die Liebe zu einer Person ausdrücken möchten, braucht es meiner Meinung nach eher Individualität und Kreativität.  
Wir sollten nachfragen, was eine geliebte Person wirklich mag, wünscht oder sich erhofft. Das setzt natürlich voraus, dass wir wirklich wach sind und individuell erfragen oder spüren, womit wir wirklich einer Freundin oder einem Partner das Herz mit Freude füllen können. Also bedeutet es ein klein wenig Mühe und sensibles Fingerspitzengefühl.

Wenn wir unsere Wertschätzung durch sehr teure Geschenke wie ein Luxusparfüm oder eine Schweizer Uhr zum Ausdruck bringen wollen dann ist es in Ordnung. Aber wie viele Parfumflakons zieren die Bäder, wie viele Nobeluhren trägt der Mann wirklich und hat Freude daran oder die wievielte Perlenkette hängt am Hals der Liebsten? Wir können immer in Gefahr geraten, jemanden mit unseren Geschenken tot zu schenken, vielleicht auch, weil einige von uns ein schlechtes Gewissen haben? Sind wir immer aufrichtig gewesen und haben wir uns wirklich aufmerksam um den Partner gekümmert? Nur einige Fragen...

Wäre es nicht schön, sich Gedanken zu machen und sich zu fragen, was für ein Geschenk wirklich Freude im Herzen auslösen könnte? Dann stellen wir vielleicht überraschend fest, dass es oft die kleinen Geschenke wie ein Schal, ein Uhrenradio oder eine schönes Buch sind, die erfreuen. Auch ist eine Umarmung oder ein aufrichtiges Kompliment, das unser Herz wärmt und mit Freude gleichsam füllt, wichtiger als all der teure Rausch des Erwerbs von teuren Geschenken. 

Für viele ist dieser Rausch wichtiger als die Person, die das Geschenk erhält. Dann sind wir wieder in die Egofalle getappt und erfreuen uns nur an unserer Berauschung. Mann nennt dies oft Kaufsucht.
Nach dem Fest kommt wie bei allen Süchten dann der Katzenjammer: unser Konto ist überzogen, wir haben etwas gekauft, was vielleicht umgetauscht werden muss (die Innenstädte sind nach Weihnachten zum Beispiel voll von Umtausch willigen Menschen) und wir fragen uns wirklich, ob dieser kurze Rausch wirklich Freude und Verbindung gebracht hat?
Es kann dann passieren, dass wir ent-täuscht sind, was der erste Schritt sein kann, sein Verhalten zu reflektieren.

Wenn wir aufmerksam sind,  fein spüren, was Freude bringt und das rechte Lot beachten und zugleich unser Herz öffnen und weit werden, dann finden wir den richtigen Weg, ein wahrhaft liebevolles Geschenk zu suchen und zu finden.
Das tiefste Geschenk jedoch kommt aus dem liebevollen Herzen; es benötigt kein Preisetikett und es ist ein gebendes Herz jenseits der Konsumsklaverei.



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