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Freitag, 6. Februar 2015

Die vier Arten des Karma
Nach dem Visuddhi-Magga gibt es vier Arten von Karma: 1. gewichtiges (garuka Karma) 2. häufig geübtes (acinna und bahula Karma) 3. sterbensnahes (maranasanna Karma)und 4. aufgespeichertes Karma (katatta Karma).
Das gewichtige und häufig geübte Karma reift schneller als das nicht geübte und das nicht so bedeutsame Karma.
Häufig geübtes Karma sind unsere Gewohnheiten. Mein verehrter Lehrer Minyur Rinpoche spricht davon, dass unsere Gewohnheiten "wiedergeboren" werden. Wobei das Wort "wiedergeboren" nicht ganz zutreffend ist, denn es erscheinen Dinge eher auf Grund des Karmas in der Art und Weise, dass es eine Kontinuität des (nicht individuellen) Bewusstseinstroms gibt.
Im Visuddhi-Magga finden wir dazu eine kurze und wie mir scheint, prägnante Erklärung:

" Nicht findet man der Taten Täter
Kein Wesen, dass die Wirkung trifft
Nur leere Dinge ziehen vorüber
Wer so erkennt, hat rechten Blick."
Visuddhi-Magga XIX

Es könnte für uns ratsam sein, ein wenig mehr auf unsere Gewohnheiten zu achten. Wenn wir dazu neigen, zornig zu sein oder in Eifersucht und Neid zu verharren (sich einzuüben), dann wird die karmische Frucht schneller reifen als das nicht bedeutsame Karma.

Achtsamkeit
Wichtig hierbei ist es, dass wir Achtsamkeit (sati) üben. Achtsamkeit hat viele Aspekte; einen dieser Aspekte möchte ich hier kurz darstellen. 

Achtsamkeit bedeutet, dass wir uns erinnern.  Wenn wir morgens aufstehen, kann es eine gute Übung sein, dass wir zuerst uns vergegenwärtigen, dass wir den Tag über achtsamer sein wollen. Hier zeigt sich unsere Ethik. Können wir uns Tratsch und Zwischenrägerei enthalten? Sprechen wir die Wahrheit? Übertreiben oder untertreiben wir nicht Sachverhalte? Wie sieht es mit den heilsamen Faktoren aus: reden wir Heilsames, Streit schlichtendes, loben wir und gebrauchen wir unterstützende Worte? Ich vermute, keiner von uns ist erleuchtet, jedoch können wir uns erinnern, dass wir den Tag achtsamer und freundlicher zubringen wollen. Dieses kann auch bedeuten, dass wir zu uns freundlicher und offener werden, es langsam lernen. Setzen wir uns kleine Ziele, übernehmen wir uns nicht aber bleiben wir am Ball in unserer individuellen Disziplin. 

Sich nicht übernehmen
Mein Lehrer Mingyur Rinpoche betont immer, wie wichtig es ist, kleine Schritte zu tun. Wenn wir uns übernehmen, so können wir in Gefahr geraten zu sagen: "Dies wirkt nicht, ich fühle mich weiterhin frustriert und ich lasse den ganzen Buddhismus Kram."
Machen wir also kleine Schritte, wie als würden wir ein Mosaiksteinchen legen. Nach und nach legen wir immer neue Steinchen; alle zusammen ergeben dann das prachtvolle Bild.

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