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Samstag, 4. Juli 2015

Aus der lockeren Reihe der Lojong Losungen die 35te Losung:

"Versuche nicht, der Schnellste zu sein!"

Hier ist gemeint, dass wir uns nicht in ein sinnloses Konkurrenzdenken hinein begeben sollten.
Wer in den Kategorien von Konkurrenz und Gewinnen um jeden Preis denkt, der ist nur bei anderen und sieht die vermeintlichen Konkurrenten als Gefahr. Er besinnt sich zu wenig auf die eigenen Fähigkeiten und sieht nicht, dass jeder Mensch seine speziellen Fähigkeiten besitzt und wir nicht alle gleich in unseren Fähigkeiten sind.
Wenn ein Mitmensch besonders gut in einer Sache ist und wir dieses nicht so gut beherrschen, bedeutet dies jedoch nicht, dass wir genauso gut werden müssen wie er sondern anerkennen können, dass dieser Mensch diese besondere Gabe besitzt und wir eine andere.

Konkurrenzdenken fördert die geistige Unruhe und man gerät in Gefahr, nur noch das zu sehen, was eine andere Person besser kann. Neid, Hader und Unruhe treiben uns von uns selber weg, wir geraten in Gefahr, über den Konkurrenten schlecht zu reden oder wir mobben ihn sogar. Alles dies ist nicht von guter Qualität. Wir sind auf dem besten Wege, unser eigenes Leben zu verdunkeln, wenn wir nur voller Missgunst und Überwollen sind.

Das Mittel gegen Konkurrenzdenken ist, die eigenen Fähigkeiten zu sehen und sich selber wertschätzend gegenüber zu treten. Auch sollte man Zufriedenheit kultivieren und sehen, was man vielleicht erreicht hat und nicht immer mehr erreichen wollen.

Zufriedenheit im spirituellem Leben bedeutet auch, die Dinge nicht mehr ganz so wichtig zu nehmen und sich zu fragen, was man vielleicht wirklich "organisch wachsend" erreichen möchte, also, in einem natürlichem Entwicklungsprozess einzutreten ohne sich selbst irgendwo hin zu bugsieren, meistens  mit Zwang. Diesen Zwang und das unbedingte Erreichen unserer Ziele können wir üben, abzugeben, es fallen zu lassen.
Ich habe Verständnis, wenn junge Menschen sich in Konkurrenz sehen und es "sich beweisen" wollen. Dies gehört zu den Erfahrungen, die junge Menschen durchleben muss. Wenn aber Konkurrenzdenken sich verselbständigen, dann kann hieraus ein wahnhafter Tunnelblick entstehen und man lebt ständig über seine Grenzen und vermutlich auch nicht lange.

Der ERHABENE hat dieses Denken als unnütz bezeichnet, da man seine wertvolle menschliche Geburt verspielt da man sich nicht der Praxis widmet, denn unser Leben ist kurz und schon am nächsten Tag können wir gefällt sein. Was bleibt dann in den letzten Augenblicken des Lebens? Waren wir wirklich glücklich und verbunden mit all den Wesen;haben wir uns nicht durch Neid und Missgunst unser Leben zerstört. Eine Geburt im Bereich der Titanen (neidhafte, kämpfende Götter) scheint möglich und unsere wertvolle menschliche Existenz ist dahin.
Darum, erfreue Dich an den Fähigkeiten der anderen und lobe sie, übe Dich in Mitfreude und Dein Leben wird reicher und ruhiger und Du hast einen heilsamen Pfad eingeschlagen.



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