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Montag, 27. April 2015


Suche die Freude
Buddhismus bedeutet nicht, dass wir ausschließlich über Verfall, Tod und Dukkha (Leid) nachdenken sollten; dieses wäre dann eine lebensfeindliche und depressive Religion.

Genauso wichtig wie die oben genannten Betrachtungen, sind jedoch auch das Suchen der Freude. Eigentlich gehört dieses Suchen zum Bereich der Achtsamkeit oder dem Gewahrsein. Es ist wichtig, dass wir nicht aufgeben, das Schöne und Gute zu sehen, auch wenn wir uns in einer unglücklichen Zeit befinden. Es mag schwer sein, wir können aber genauer sehen und zum Beispiel die kurze Zeit der Kirschblüte genießen und uns an der Schöpfung erfreuen. Haben wir schon einmal eine Magnolienblüte genauer betrachtet, oder uns der großen Offenheit des blauen Himmels bewusst geworden? 

Eine sich gewahr werdende Freude hat nichts mit Konsum zu tun, es ist eher das Gegenteil dessen. Wenn uns eine Freundin ein köstliches Mahl bereitet und uns auch sonst unterstützt, so ist dies eine Freude, die wir als kostbare Tat mit Liebe und Anerkennung betrachten können.

Es ist für Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden ein Gewahrseinsaspekt, dass sie ihr Leid anerkennen und mit diesem wundem Herzen sehr zärtlich umgehen und andererseits ist es von Bedeutung, dass wir auch immer bereit sein können, im Dunkel das Licht zu sehen und unseren Geist darauf ausrichten, das Schöne direkt vor uns zu sehen. Es sind die völlig "banalen" Dinge, die uns erfreuen können. 

Auch wenn unser Ego ärgerlich, aggressiv oder traurig ist, können wir nur, in dem wir es bewusst wahrnehmen, ganz kleine Inseln des Lichts in all unserer Finsternis schaffen. Aufgeben sollten wir nicht, stetig üben führt zum Glück der Zufriedenheit. Das wahre Glück jedoch liegt im Aufgeben von "Mein und Dein; Ich und Du." Manches Mal, ganz selten, spüren wir in unserem Leben diese "Glücks"gefühle; nichts fehlt dann in diesem kurzem Augenblick, alles ist gegeben. Wenn wir diese Augenblicke erleben dürfen, dann haben wir vielleicht einen kurzen Einblick in Aspekte von der Glückseligkeit der Buddhas und des Nirvanas, denn es sind Zustände  von nicht getrennt sein, der Nicht-Dualität. Ich wünsche uns allen und vor allem den Leidenden diese Freude. Geben wir nicht auf und üben ruhig und beständig, voller Zuversicht.
Für meinen Schüler  Michael. 

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